„Kein Gefallen, von der Meisterschaft zu sprechen“
Abwehrchef Marcel Dücker (links) hatte mit dem HSV keine Freude mit Lukas Fecher und Co. © Charlie Rolff
„Ich war schon geschockt“, gab HSV-Trainer Johannes Helmke zu, als er seine Gefühle nach Minute zwölf im Pressegespräch darlegen sollte. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt hatte es 3:0 für den Gast gestanden . Der HSV war super in die Partie gestartet, hatte durch James Sawatzky sogar in Führung gehen müssen. Doch die mutige Spielweise straften den hocheingeschätzten FC Bayern Alzenau gnadenlos ab, überrumpelten den HSV mit zwei billigen langen Bällen des Linksverteidigers Daniel Cheron und profitierten von haarsträubenden individuellen Fehler. Die falsche Taktik?
Tabellenführer FC Bayern spricht nicht von der Meisterschaft
Helmke wollte nicht verhehlen, dass die Herangehensweise in der Rückschau nicht ideal war, sein Team zu offen stand. Das Spiel jedenfalls war nach zwölf Minuten entschieden, Alzenau verwaltete das Ergebnis und intensivierte die Offensivbemühungen erst in der Schlussphase, um das Ergebnis in die Höhe zu schrauben.
Sicherlich kein Trost: 2014 gegen den OSC Vellmar und 2020 gegen die SG Barockstadt verlor der HSV in der Hessenliga jeweils ebenfalls 0:5 vor eigenem Publikum. Und: Gegen Alzenau holte Hünfeld in den vergangenen neun Punktspielen nur zwei Punkte. Zumindest ein kleiner Trost: Nach dem 0:3 spielte Hünfeld eine Stunde lang guten Fußball und hatte ein halbes Dutzend hochkarätige Gelegenheiten. Doch auch das stellt Helmke jetzt vor ein Problem: Wie mit der 0:5-Heimklatsche umgehen? Die Leistung war streckenweise okay, das Ergebnis verheerend. „Ich muss erst einmal darüber schlafen. Schlimmer wäre es gewesen, wenn wir schlecht gewesen wären.“
Doch schon jetzt scheint klar, dass dem HSV eine schwere Saison bevorsteht. Anders dem FC Bayern , der nach Spieltag zwei die Tabelle anführt: „Ich strebe immer nach dem Maximum, aber ich tue den Jungs keinen Gefallen, wenn wir jetzt von Meisterschaft sprechen“, sagte Gästetrainer Angelo Barletta, der Türk Gücü Friedberg als individuell bestes Hessenliga-Team ausgemacht hat, aber auch weiß, dass seine Mittelfeldachse um die Ex-Barockstädter Almir Ziga und Luka Garic sowie den Ex-Neuhöfer Younes Djebbari ligaweit nicht zu toppen ist.
Das Spiel gefiel Barletta, wenngleich er wusste: „Nach dem 3:0 haben wir bis zur Pause zu wenig gemacht und ein paar Mal Glück gehabt. Aber wir sind ja nicht ManCity und können starke Gegner 90 Minuten beherrschen.“
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