Kickers außer Rand und Band

29. September 2024, 19:05 Uhr

Kickers Offenbach jubelte über einen deutlichen Heimsieg gegen Hessen Kassel. © Memento36

Mit einem 6:2 (4:0)-Heimsieg über den desolaten KSV Hessen Kassel haben die Offenbacher Kickers in der Regionalliga Südwest am Sonntag die Tabellenspitze zurückerobert, nachdem am Freitag erst Hoffenheim II und am Samstag der FSV Frankfurt vom Platz an der Sonne gegrüßt hatten.

Die bislang schwächste Saisonleistung, die am Spieltag zuvor mit einem 2:4 bei Mainz II in die erste Saisonniederlage gemündet war , machte der OFC mit einer spielerisch wie läuferisch ausgezeichneten Leistung vergessen; dabei fiel auch das Fehlen von Mittelstürmer Mustafa und der kurzfristige Ausfall des ebenfalls erkrankten Flügelspielers Ünlücifci nicht ins Gewicht. Marcos rückte als linker Außenverteidiger ins Team, Arh Cesen übernahm Ünlücifcis Posten davor.

Kickers Offenbach fegt über desolates Hessen Kassel hinweg

Für Kasseler begann das Unheil nach nicht einmal zwei Minuten. Hessen Kassel verteidigte eine Freistoßflanke von OFC-Kapitän Wachs so miserabel, dass Barry gegen zwei Mann zum 1:0 einköpfen konnte; Wachs hätte aber genauso gut den komplett blanken, kurz eingelaufenen Berlinski anspielen können. Nach ruppigem Beginn mit Kasseler Härten und Gelb für OFC-Außenverteidiger Marcos nach taktischem Foul (4.) legten die Kickers spiel- und lauffreudig unter dem wiederholten Szenenapplaus ihres Anhangs mit Tempofußball, Direktpassspiel und einem hohen Maß an Variabilität die Defizite im Kasseler Spiel offen.

Herrlich der Schnittstellenpass von Barry, der die Kasseler Abwehrkette sprengte: Mittelstürmer Berlinski ging auf und davon, scheiterte im ersten und traf im zweiten Versuch zum 2:0 (25.). 120 Sekunden später beinahe schon das 3:0, frei vor dem Kasten scheiterte Berlinski an der Fußabwehr von KSV-Keeper Langhoff. Vor dem 3:0, eingeleitet von Wachs, zündete Außenverteidiger Moreno den Turbo, drang mit Höchstgeschwindigkeit in den Strafraum ein und bediente Nazarov, der noch einen Verteidiger ausbremste, ehe er souverän vollstreckte (29.). Und als Berlinski mit der linken Klebe eine Moreno-Halbfeldflanke volley zum 4:0 ins Tor drosch (33.), kollabierte die Stimmung im Lager der KSV-Fans: Kiene-raus-Rufen an die Adresse des Trainers (34.) folgte das beinahe kollektive Verlassen des Fanblocks (54.).

Bis der OFC fünfmal gewechselt hatte und sich noch zwei Gegentore einfing, schraubten die Kickers das Ergebnis weiter in die Höhe. Berlinski, der kurz zuvor mit einem herrlichen Seitfallzieher an Langhoff gescheitert war (54.), setzte in Berlinski-Manier einem unerreichbaren Ball nach, zwang den Torwart zu einem Fehlpass, Wachs hob die Kugel aus 35 Metern zum 5:0 ins Tor. Zwei Minuten später durfte sich auch noch der zur Pause für den verwarnten Marcos ins Spiel gekommene Mensah in die Torschützenliste eintragen.

Offenbacher Kickers:  Brinkies; Marcos (46. Mensah), Sorge, Knothe, Moreno – Wachs (78. Mesanovic), Dejanovic (78. Korb) – Arh Cesen, Nazarov (81. Kovacic), Barry – Berlinksi (78. Pfeiffer). Schiedsrichter:  Marc Heiker (TSV Kürnbach).  Zuschauer:  7800.  Tore:  1:0 Boubacar Barry (2.), 2:0 Ron Berlinski (25.), 3:0 Dimitrij Nazarov (29.), 4:0 Ron Berlinski (33.), 5:0 Marc Wachs (57.), 6:0 Stephan Mensah (59.), 6:1 Benjamin Hadzic (87.), 6:2 Elias Liesche Prieto (89.).

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