„Kirche im Dorf lassen“: So ordnet Krösche das Eintracht-Remis ein
Frankfurt - Eintracht Frankfurt kam am Samstagnachmittag nicht über ein Unentschieden (2:2) gegen den FC Augsburg hinaus. Die Hessen verpassten einen durchaus verdienten Sieg und somit ein weiteres Ausrufezeichen im Rennen um die Champions League -Plätze. fussball.news fragte daher bei Sportvorstand Markus Krösche nach, ob es sich um einen Rückschlag oder einen Dämpfer handele?
Krösche ordnet das Remis ein
Der 44-Jährige holte tief Luft und entgegnete: „Wir müssen die Situation etwas einordnen. Wir haben in den letzten Wochen gute Spiele gemacht. In den Partien hatten wir eine hohe Effizienz und haben auch das nötige Quäntchen Glück gehabt.“ Gegen die Fuggerstädter hätte in Sachen Glück und Effizienz ein Tick gefehlt. Und hinten kamen Fehler hinzu, die gnadenlos von Augsburg bestraft wurden. Beim Ausgleichstor gab es zu wenig Druck auf Elvis Rexhbecaj, zudem rückte Nathaniel „Nene“ Brown nicht schnell genug heraus, weshalb die Abseitsfalle nicht greifen konnte. Und bei Gegentreffer Nummer zwei ließ Torhüter Kevin Trapp einen strammen, aber haltbaren Schuss von Arne Maier nach vorne prallen.
Krösche stellte klar: „Wir sollten aber die Kirche im Dorf lassen!“ Der Sportvorstand hob stattdessen das Positive hervor: „Die Jungs sind nach dem 1:2 sofort zurückgekommen. Sie haben weiter nach vorne gespielt und hatten die Riesenchance von Jean-Matteo Bahoya. Wir haben uns gegen einen tiefstehenden Gegner viele Chancen herausgespielt.“ In der Tat hatten die Frankfurter mehr als genug Möglichkeiten für einen Erfolg gehabt .
Eintracht bleibt mit 27 Punkten Tabellenzweiter
Augsburg hat diesmal allerdings aus wenig sehr viel und die Eintracht aus mehr deutlich weniger gemacht. Dies zeigen auch die von der offiziellen Bundesliga-Seite errechneten xG-Werte von 1,99 zu 0,95. Dennoch ließ sich der Ausrutscher diesmal nicht verhindern. Der bislang starken Saison der mit 27 Zählern zweitplatzierten Frankfurter tut dies allerdings keinen Abbruch. Zwar gewannen die Konkurrenten Bayer Leverkusen (2:1 gegen FC St. Pauli) und RB Leipzig (2:0 bei Holstein Kiel) und rückten so wieder auf einen und drei Zähler heran.
Am Samstagabend verpasste allerdings Borussia Dortmund bei Borussia Mönchengladbach (1:1) einen entscheidenden Schritt nach vorne und bleiben sechs Punkte dahinter. Einerseits zeigt sich damit, wie dünn die Luft ganz oben ist. Andererseits lassen auch die Gegner Federn und gewinnen nicht automatisch ihre Partien gegen Kontrahenten aus dem Mittelfeld oder der unteren Region der Tabelle. Daher ist es auch kein Beinbruch, dass es der Eintracht gegen Augsburg erstmals in dieser Saison nun auch passiert ist.
Krösche lässt sich bei Analysen nicht von Ergebnissen treiben
Krösche lässt sich bei seinen Analysen nicht von Ergebnissen treiben. Er mahnte beim Höhenflug und legte den Finger in die Wunde, wenn ihm spielerisch etwas nicht gepasst hat. Am Samstagabend blieb er daher auch ruhig, obwohl die Frankfurter einen Sieg der Marke „Pflicht“ nicht eingefahren haben. Die Eintracht will ihren Weg weitergehen und in ihren drei Partien bis Weihnachten Punkte sammeln und gegen Olympique Lyon in der Europa League bestenfalls einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale zu gehen.