Verbandsliga: SGB II Derbysieger

Kocaks erster Ballkontakt sitzt – Fotos

25. Oktober 2020, 15:50 Uhr

Tobias Göbel (rechts, im Duell mit Johannesbergs Kirche Ristevski) traf doppelt für die Barockstadt-Reserve beim klaren Erfolg. Foto: Kevin Kremer

Ein Verbandsliga-Derby mit einigen Facetten lieferten die SG Johannesberg und die SG Barockstadt II. Der 3:0-Erfolg der Gäste im Fuldaer Westen geht absolut in Ordnung, präsentierte sich die Reserve der SGB doch gefälliger.

Ein goldenes Händchen bewies Barockstadts Trainer Florian Roth, der vor der Partie ein Remis unterschrieben hätte, nach 90 Minuten allerdings feststellte, "dass dieser Sieg ohne Frage verdient ist". Roth nämlich hatte genug von der mangelnden Chancenverwertung seiner Spieler und wechselte mit Yunus-Emre Kocak goldrichtig. Mit seinem ersten Ballkontakt stach der 19-Jährige, nahm einen Querpass direkt und schlenzte wunderbar in die lange Ecke (68.). Spielentscheidend war diese Aktion, da Johannesberg platt wirkte und jegliche Gefahr vermissen ließ. Noch am Mittwoch fand SGJ-Trainer Zeljko Karamatic es "geil", wie sein Team auftrat. "Aber davon war nichts mehr zu sehen. Wir hatten keine Körpersprache, kamen immer zu spät. Der Sieg ist hochverdient", so Karamatic.

Eine Aufholjagd kam auch nicht zustande, weil die Gäste die aufkommenden Lücken konsequent bespielten. Nur sechs Minuten nach der Führung war Tobias Göbel durch und hatte keine Probleme, zu vollenden. Spätestens jetzt war der Deckel drauf, da Johannesberg zudem in Unterzahl agierte. Jonas Lembach kam gegen Ronaldo Zenuni zu spät und sah folgerichtig die Ampelkarte (71.). "Unnötig", sagte sein Trainer, der damit allerdings Foul Nummer eins im ersten Durchgang meinte. Deutlich machte es Göbel mit seinem Doppelpack, wobei Kocak uneigennützig den Kollegen bediente (86.). Weil die Gäste auf dem holprigen Platz spielerisch gefälliger wirkten, geht das Ergebnis auch in der Höhe in Ordnung. Die Hausherren wussten mit teils harten Einsteigen hingegen kaum zu gefallen. "Wir haben mit der richtigen Mentalität und Leidenschaft überzeugt. Die Automatismen sitzen, das Team funktioniert hervorragend", wusste Roth.

Dass es überhaupt torlos in die Kabinen ging, grenzte an ein Wunder. Gerade einmal 180 Sekunden dauerte es bis zum ersten Hochkaräter, Barockstadt-Kapitän Maurice Weitzel hatte nach einer Ecke viel Freiraum, auf der Linie stand aber Lembach goldrichtig. Auf der Gegenseite brannte es ebenso lichterloh, Paolo Mondo Mouegni und Nils Hartung hatten jeweils doppelt binnen weniger Sekunden die Führung am Fuß (7.). Ronaldo Zenuni lochte im direkten Gegenzug ein, der Abseitspfiff verhinderte weiteres. Und in einem ähnlichen Tempo ging es weiter, Johannesberg hatte mit Marko Curic und Baris Özdemir zwei Spieler, die sich mehrfach im offensiv versuchten. Besonders Özdemir hatte kurz vor dem Pausenpfiff aus Nahdistanz ein ganz dickes Ding (45.+4.).

Der ehemalige Schlüchterner kam so spät zum Zug, da sein Torwart nach einer Viertelstunde verletzt raus musste. Mitja Hofacker zerrte sich bei einem Abschlag, sein Bruder Niklas ersetzte ihn. Und obwohl der Youngster etwas nervös wirkte, hatte er doch gehörigen Anteil daran, dass zumindest lange Zeit die Null stand. Erst warf er sich waghalsig in einen Schuss von Arnis Mulaj (41.), ehe er großartig erneut Mulaj in die Knie zwang (45.+5). Weiterhin verzogen die Gäste, besonders in Durchgang zwei, etliche Male freistehend.

Die Statistik:

SG Johannesberg: M. Hofacker (16. N. Hofacker) – Lembach, Hartung (65. Weldetnsae), Mondo Mouegni, Ristevski – Zelenika, Milenkovski, Zeller, Curic (73. Leucuta) – Schwab, Özdemir.
SG Barockstadt II: Weisbäcker – Drimalski, Budesheim, Schütz, Wittke – Vinojcic, Breunung – Zenuni (77. Banh), Weitzel (88. Behr), Mulaj (67. Kocak) – Göbel.
Schiedsrichter: Felix Ebert (Kirtorf).
Zuschauer: 100 (ausverkauft).
Tore: 0:1 Yunus-Emre Kocak (68.), 0:2, 0:3 Tobias Göbel (74., 86.).
Gelb-Rote Karte: Jonas Lembach (71., Johannesberg).

Kommentieren
Vermarktung:

Mehr zum Thema