Königsteins Effizienz entscheidet das Abstiegsduell

Gruppenliga Frankfurt West: Fauerbach vergibt Chancen en masse

16. Mai 2017, 23:07 Uhr

Königstein in den roten Trikots gewann das Abstiegsduell in Fauerbach. Foto: Pedro Acebes.

Das am Sonntag aufgrund heftiger Regenfälle ausgefallene Spiel der Gruppenliga Frankfurt West zwischen dem FC Olympia Fauerbach und dem 1. FC-TSG Königstein wurde am Dienstagabend an gleicher Stelle nachgeholt. In dieser für beide Vereine hinsichtlich des Abstiegskampfes fundamental wichtigen Partie sprang nach 95 umkämpften Minuten ein vielumjubelter 3:2-Sieg für die Gäste heraus, die nach Punkten mit den Wetterauern gleichziehen konnten.

FC Olympia Fauerbach - 1. FC-TSG Königstein 2:3 (1:2)

Es war einfach nur Wahnsinn, wie die Hausherren mit ihren zahlreichen Tormöglichkeiten umgingen. Hätte Fauerbach nur ein Drittel dieser Torchancen genutzt, hätten die Olympianer die Gäste vom Königsteiner Kreisel schon vorzeitig in die Kreisoberliga Hochtaunus befördern können. "Das war Fußball verkehrt. Wir haben trotz eines immensen Aufwandes nur zwei Tore gemacht, der Gegner macht mit drei Schüssen drei Tore. Wir haben die Seuche am Fuß kleben, das Quäntchen Glück hat gefehlt und der Königsteiner Torwart war klasse", lautete das Fazit von Fauerbachs Pressesprecher Jürgen Güssgen nach der vollkommen unnötigen Heimniederlage gegen den direkten Abstiegskonkurrenten. Bei extrem schwierigen Platzbedingungen hätte Fauerbach schon in der ersten Viertelstunde führen können, ja müssen. Alleine Andreas Baufeldt hätte die Gastgeber schon früh jubeln lassen können, scheiterte aber mit einem Kopfball am im weiteren Spielverlauf über dich hinauswachsenden Königsteiner Torwart Mark Lüdtke.

So kamen die kämpferisch starken Hochtaunus-Kicker Mitte der ersten Hälfte zwei Mal vor das Tor von Dominik Roos und stellten mit zwei Toren in einer Minute den Spielverlauf auf den Kopf. Benjamin Sejdovic brachte Königstein mit einem Freistoß aus 22 Metern in das linke Eck mit 1:0 nach vorne (23.). Der Jubel der Kur- und Burgenstädter war noch gar nicht abgeklungen, da schauten sich die Fauerbacher schon wieder blöd an. Aleksandar Matovic schob ein Zuspiel von Jäger mit dem nächsten Angriff aus halblinker Position zum 2:0 ein (24.). Nach diesem Doppelschlag zogen sich die Gäste wieder zurück und verteidigten den Vorsprung mit allen zur Verfügung stehenden Mittel. Immer wieder war es Teufelskerl Lüdtke, an dem die Fauerbacher Offensive regelrecht verzweifelte. Bei der Direktabnahme von Avdo Hajdarevic war der Keeper genauso zur Stelle, wie beim präzisen Freistoß von Marc Witte. Nachdem auch Baufeldt den Gästetorwart nicht überwinden konnte, gesellte sich auch noch Unvermögen auf FCO-Seite hinzu: Paul Wischtak schoss am leeren Tor vorbei, traf dann in der angebrochenen Nachspielzeit doch noch zum 1:2 (45./+2). Fauerbach kam mit noch mehr Schwung aus der Pause, vergab seine Möglichkeiten aber kläglich.

Königsteiner Abwehrschlacht von Erfolg gekrönt

Eine komplette Auflistung sämtlicher hochkarätiger Chancen der Mannschaft von Interimstrainer Lars Osadnik würde den Rahmen dieses Berichtes komplett sprengen. Mit fortlaufender Spieldauer kämpften sich die Königsteiner leidenschaftlich ins Spiel, angetrieben von ihrem Trainer Bayram Mechmet, der stets lautstarke Kommandos von der Seitenlinie gab. Das Spiel entwickelte sich bei Fauerbacher Dauerdruck immer mehr zu einem Privatduell zwischen Baufeldt und Lüdtke. Entweder schoss der Stürmer über das Tor oder Lüdtke parierte bravourös. So bestachen die Königsteiner auch in Durchgang zwei durch gnadenlose Effizienz. Murat Özbek feuerte in der 73. Minute aus 25 Metern den einzigen Torschuss auf den Kasten der Gastgeber ab und der war tatsächlich zum 3:1 für die Gäste drin. Postwendend verbuchte Baufeldt dann mit einem Torschuss aus 16 Metern einen zählbaren Erfolg gegen Lüdtke und es hieß nur noch 2:3 (74.). Aller Tage Abend war damit aber noch nicht, denn jetzt fing die Königsteiner Abwehrschlacht erst richtig an. Flanke Walther, Kopfball Müller und Lüdtke war zur Stelle. Freistoß Walther gegen die Latte, der Ball fiel Paul Wischtak auf den Kopf, aber nicht ins Tor.

In der Endphase wurde es zunehmend hektischer. Glück hatten die Gäste, dass vom Unparteiischen einige tätliche Aktionen infolge einer Rudelbildung nicht mit dem einen oder anderen Platzverweis geahndet wurden. So überstand Königstein auch die fünfminütige Nachspielzeit, weil es nicht Baufeldts Abend war und der Stürmer den letzten Kopfball über das Tor bugsierte. Den mehr als glücklichen Sieg erkannte Königsteins Trainer Bayram Mechmet an: "Das war ein absolutes Endspiel für uns. Der Sieg für uns war auf alle Fälle glücklich, das sehen beide Seiten so. Fauerbach hatte Chancen en masse. Wir wussten, dass wir danach mit Dortelweil und Sandzak zwei Brocken haben. Wenn wir in der Klasse bleiben wollen, dann mussten wir hier gewinnen. Ein solches Spiel mit so vielen Chancen gegen uns, muss man erstmal gewinnen. In der Vergangenheit hatten wir viel Pech und haben Spiele trotz Dominanz verloren. Großes Komliment an die Jungs, wie sie bis zum Ende alles gegeben haben. So effektiv wie heute waren wir noch nie, umso schöner, dass es in diesem Endspiel so war".

Die Statistik:

FC Olympia Fauerbach: Roos – Retzloff, Botschek, See, Dombrowsky – Walther, Hartmann (61. Pohl), Hajdarevic (59. Müller), Witte – Wischtak, Baufeldt - Trainer: Lars Osadnik.
1. FC-TSG Königstein: Lüdtke - Corrado, Fay, Abubakari, Sejdovic - Jäger, Özbek, Matovic (85. Höfer), Rachdi, Löffler (66. Esmatulahi) - Brandao da Silva (57. Stanic) - Trainer: Bayram Mechmet.

Schiedsrichter: Florian Höhl (Gedern).
Zuschauer: 175.
Tore: 0:1 Benjamin Sejdovic (23.), 0:2 Aleksandar Matovic (24.), 1:2 Paul Wischtak (45./+2), 1:3 Murat Özbek (73.), 2:3 Andreas Baufeldt (74.).

Autor: Pedro Acebes

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