Kommt Eintracht-Trainer Toppmöller nicht mehr an Can Uzun vorbei?

14. Dezember 2024, 11:29 Uhr

© IMAGO/osnapix / Marcus Hirnschal

Can Uzun hat den Schalter umgelegt und sich deutlich gesteigert. Hat er sich in der Hierachie von Eintracht Frankfurt nach oben geschoben?

Frankfurt - Der Transfer von Can Uzun hat im Sommer bei Fans von Eintracht Frankfurt für große Euphorie gesorgt und h ohe Erwartungen geweckt . Der inzwischen 19-Jährige hatte beim 1. FC Nürnberg regelmäßig begeistert und die Franken mehr oder weniger im Alleingang in der zweiten Liga gehalten. Die Scouts der europäischen Elite hatten ihn regelmäßig auf dem Zettel stehen, er hat nach Informationen von fussball.news den Status eines „internationalen Toptalents“.

Uzun setzte innerhalb von fünf Tagen zwei Ausrufezeichen

Und Uzun? Der versteckte sich schon bei seiner ersten Pressekonferenz nicht und trat sehr selbstbewusst auf: „Natürlich gefällt es mir, dass sich die Fans darüber freuen. Darauf arbeitet man als junger Spieler hin. Ich will den Fans etwas zurückgeben, dafür arbeite ich sehr hart.“ Er erklärte über sich: „Auf dem Platz denke ich nicht viel nach, ich handele eher instinktiv. Ich definiere mich nicht nur über Tore, ich kann noch mehr – aber es ist schon etwas, was ich gut kann.“

Dass er sich Uzun nicht nur über Tore definiert, zeigte er beim Auswärtsspiel in der Europa League in Lyon. In Minute 85 behauptete Hugo Ekitiké clever den Ball und gab ihn an den eingewechselten Uzun. Und der erkannte sofort die Lücke und setzte Omar Marmoush mit einem Traumpass ein. Der Anschlusstreffer kam zwar zu spät, doch Uzun hatte erneut ein Ausrufezeichen gesetzt.

Drei Scorerpunkte in 279 Einsatzminuten

Dies gelang ihm auch schon fünf Tage zuvor in der Bundesliga gegen den FC Augsburg (2:2) . Er war nur wenige Augenblicke auf dem Platz, als er mit toller Einzelleistung den Ausgleich erzielte. Und tief in der Nachspielzeit setzte sich Uzun auf dem rechten Flügel durch und fand mit präziser Flanke Jean-Matteo Bahoya, der aber den Siegtreffer verpasste. In 279 Einsatzminuten sammelte er schon drei Scorerpunkte.

Trainer Dino Toppmöller setzte ihn bislang nur zweimal in der Europa League von Beginn an ein. In der Liga wartet Uzun noch auf sein Startelfdebüt. Der Sprung von der zweiten in die erste Liga ist definitiv ein großer, der nicht immer von heute auf morgen geht . Hat die Geduldsprobe, auf die das „Juwel“ und sein Umfeld gestellt wurde, am kommenden Spieltag bei RB Leipzig (Sonntag/19.30 Uhr) ein Ende? Von Toppmöller gab es nach der Niederlage in Lyon jedenfalls Sonderlob: „Can und Omar haben frischen Wind reingebracht. Vor allem Can hat uns Ballsicherheit gegeben. Das ändert etwas am Spiel, wenn du dich festsetzen und länger im letzten Drittel des Gegners verweilen kannst.“ Auffällig ist, wie stark er inzwischen auch körperlich dagegenhält. In Lyon gewann er sechs seiner zehn Bodenduelle - ein starker Wert und ein deutlicher Fortschritt in Sachen Durchsetzungsvermögen und Defensivverhalten.

Uzun sollte Chaibi für den Moment überholt haben

Er sollte sich damit im internen Ranking deutlich nach vorne geschoben haben. Farés Chaibi, einer der Konkurrenten für die Position, konnte im gesamten Halbjahr kaum für sich werben. Er tauchte auch in Lyon völlig ab, seine gelegentlichen Geistesblitze reichen in dieser Form nicht aus. Toppmöller hat zudem in dieser Saison häufig den richtigen Zeitpunkt gefunden, einen Spieler für Engagement und Weiterentwicklung zu belohnen. Bei Uzun ist dieser Moment für den nächsten großen Schritt offenbar gekommen.

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