Krasse Versäumnisse und eine Ringkampfeinlage

Verbandsliga: Neuhof unterliegt Schwalmstadt

30. August 2015, 16:26 Uhr

Alexander Bär findet deutliche Worte.

Wieder einmal hat der SV Neuhof Lehrgeld in der Verbandsliga Nord bezahlen müssen. Beim Hessenliga-Absteiger 1. FC Schwalmstadt gab es eine 0:3 (0:2)-Niederlage. „Und die war leider verdient“, konstatierte Alexander Bär, Sportlicher Leiter des SVN.

"Wir müssen sehr schnell sehr viel lernen“, lautete Bärs selbstkritische Analyse. Anders sei es aber nicht möglich, spielerisch guten, abgezockten und gedankenschnellen Gegern halbwegs Paroli bieten zu können.
In Ziegenhain war es erneut eine Mixtur aus eigener Abschlussschwäche und individuellen Patzern, die Neuhofs Niederlage begründete. „Es gab zwei Schlüsselszenen. Wenn die für uns gelaufen wären, dann hätten wir vielleicht etwas aus Schwalmstadt mitnehmen können. Szene eins nach einer Viertelstunde: Niklas Heiliger wird perfekt von Spielertrainer Radek Görner freigespielt und läuft alleine auf das Tor der Gastgeber zu. Anstatt abzuschließen spielte Heiliger dann allerdings einen Querpass ins Niemandsland. „Das war eine hudertprozentige Chance. Wenn man in der Verbandsliga spielen will, dann muss man daraus ein Tor machen“, redete Bär nicht lange drumherum.

Statt mit 1:0 in Führung zu gehen kassierte der SV Neuhof 15 Minuten später das 0:1 durch Ricardo Seck. Acht Minuten später folgte der nächste Nackenschlag: Erdem erhöhte auf 2:0 für Schwalmstadt. Nach einem Ballverlust von Hasanagic im Mittelfeld fackelten die Platzherren nicht lange, spielten den Ball diagonal auf links – Abschluss, Tor.

Vielleicht wären die Neuhöfer trotz dieses Doppelschlags noch einmal zurückgekommen, hätte Schiedsrichter Wahl in der 42. Minute eine Ringkampfeinlage von Schwalmstadts Kapitän Preuss gegen Hasanagic mit Rot geahndet – stattdessen gab es nur die Gelbe Karte, und das konnte Bär ganz und gar nicht verstehen:„Das war eine klare Tätlichkeit, da gibt es nichts anderes als Rot.“

Statt in Überzahl in die zweite Hälfte gehen zu können, was angesichts der hohen Temperaturen möglicherweise ein Vorteil gewesen wäre, blieb alles beim alten – auch in puncto Fehlerquote. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff schenkte der SVNden Gastgebern nämlich das 3:0. Innenverteidiger Patrick Kaizar unterlief einen hohen Ball, so dass Kutzner freie Bahn hatte und den dritten Treffer markierte. Bär: „Wir machen halt leider wieder dicke individuelle Fehler – wie zuletzt immer.“

Danach war die Partie endgültig gelaufen. Schwalmstadt verwaltete das Ergebnis, Neuhof hatte auch keine zwingenden Chancen mehr, um das Resultat wenigstens noch zu verbessern.

Schwalmstadt: Nikocevic; F. Seck, Kutzner, Preuss, Lurz, R. Seck (75. Lindenthal), Liebermann, Lerch, Wolf, Erdem (85. März), Meier.
Neuhof: Albayrak – Vilk, Kaizar (51. Agovic), P. Konecny, Langner (46. Citakoglu) – Manns, Hasanagic – Heiliger, Moravcik, M. Dapar (46. Kalis) Görner.
Schiedsrichter: Alexander Wahl (Schöffengrund). Zuschauer: 120. Tore: 1:0 Ricardo Seck (32.), 2:0 Ricardo Seck (34.), 3:0 Kevin Kutzner (50.). / hw

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