Klaus Wächter im Interview: Für den Aufstieg ist keiner geeignet

"Ante Markesic ist der beste Trainer weit und breit"

07. Oktober 2014, 12:30 Uhr

Für Klaus Wächter (links) und des SVA Bad Hersfeld II läuft es. Foto: Friedhelm Eyert

Jahrelang kämpfte die zweite Mannschaft des SVA Bad Hersfeld in der Kreisoberliga Nord ums Überleben, dieses Jahr scheint alles anders zu sein, denn nach gut einem Drittel der Serie grüßt das Team von Klaus Wächter von Rang vier und hat mit 21 jetzt schon so viele Punkte gesammelt wie in der Vorsaison nach 23 Spielen. Wächter verrät das Geheimnis des Erfolgs, sagt warum aktuell kein Nord-Kreisoberligist das Zeug für die Gruppenliga hat und spricht über das freundschaftliche Verhältnis zu Ante Markesic.

Was hat Sie überhaupt dazu gebracht, beim SVA anzuheuern?

Wäre der Ante Markesic nicht Trainer der ersten Mannschaft, dann wäre ich sicherlich nicht hier gelandet. Der Ante ist ein richtiger Freund, dazu der beste Trainer im Umkreis von 80 bis 100 Kilometern. Ihm kann auch kein Lesser oder Bunzenthal das Wasser reichen, mit ihm wollte ich einfach zusammenarbeiten. Wir haben uns dann zusammengesetzt und geplant, wie wir die Geschichte angehen wollen. Der Grundstein wurde schon vor Monaten gelegt. Wir trainieren dienstags und freitags zusammen, Ante macht das Warmmachprogramm, danach trennen wir die Gruppen, um am Ende ein gemeinsames Abschlussspiel zu machen.

Hört sich nach einer großen Gruppe an...

Das war bei Schlitzerland auch schon ein Erfolgsgeheimnis, da habe ich ganz eng mit Wolfgang Denk von der zweiten Mannschaft zusammengearbeitet. Profitiert hat vor allem die zweite Mannschaft, die am Ende Meister in der A-Liga wurde. Es ist absolut die Zukunft, die erste und zweite Mannschaft zu bündeln. Es muss durchlässig sein, der Familiengedanke ist absolut dabei. Die zweite Mannschaft wurde in Asbach immer wie ein Waisenkind behandelt, das ist jetzt anders. Früher wurden freitags die Spieler gesammelt, jetzt fragen Spieler von der ersten Mannschaft selbst nach, ob sie sonntags nochmal spielen dürfen.

Und es steigert die Qualität der zweiten Mannschaft, oder?

Absolut! Die ganzen jungen Spieler können sich hochziehen. Sie können im Training beweisen, dass sie besser sind als der Spieler von der ersten Mannschaft auf der selben Position. Da muss man mal im Training zugucken, wie die sich gegenseitig befeuern. Außerdem spielen wir in beiden Teams ähnliche Systeme, dann kann ein Fabian Mafruse ohne Probleme auch einmal in der ersten Mannschaft Rechtsverteidiger spielen.

Stichwort Youngsters. Die jungen Wilden richten es aktuell in der zweiten Mannschaft...

Genauso ist es. Die meisten Spieler aus der vergangenen A-Jugend spielen bei mir. Sie haben die Qualität für die Kreisoberliga und es sind einige dabei, die den Sprung in die Verbandsliga schaffen können. Und es sind auch schon wieder welche aus der aktuellen A-Jugend dabei, die ohne Probleme bei uns zumindest einmal die Woche mittrainieren und bei Bedarf auch einmal spielen könnten, das ist aber leider nicht gewünscht. Das ist ein Lernprozess, den wir noch durchmachen.

Ist Rang vier nur eine Momentaufnahme, und wer wird Meister in der Nord-Staffel?

Ich will einfach Ruhe im Laden haben. Wir wollen so schnell wie möglich die 34 Punkte und damit den Klassenerhalt. Alles was dann noch kommt, ist Zugabe. Einstellig sollte es aber schon werden. Wichtiger ist allerdings, dass wir die jungen Spieler ranführen. Was die Meisterschaft angeht, da bin ich mal knallhart: Für den Aufstieg ist keine Mannschaft geeignet. Hohenroda ist letztes Jahr mit 20 Punkten Vorsprung Meister geworden und hat jetzt Riesenprobleme in der Gruppenliga. Dieses Jahr kann jeder jeden schlagen. Egal ob Haunetal oder Aulatal Meister wird, beide Mannschaften müssten richtig Munition nachlegen. Rotenburg zerrt noch vom guten Start, wäre mit der jungen Mannschaft aber auch noch zu grün für die Gruppenliga. Ich lege mich fest: Haunetal wird Meister, weil die noch den Großteil der letzten Gruppenliga-Mannschaft beisammen haben und damit über die größte Erfahrung verfügen.

Autor: Johannes Götze

Kommentieren