Krösche stellt klar: „Die Mannschaft bleibt zusammen“
Eine KI hat dieser Tage ermittelt, dass Eintracht Frankfurt am Ende dieser Saison auf Tabellenplatz fünf landen wird, 20 000 Mal habe man alles, was die Algorithmen hergeben, durchrechnen lassen und diese Runde simuliert. Erstaunlicherweise hat der Supercomputer Bayern München als Meister ermittelt. Bochum und Holstein Kiel steigen ab, Heidenheim muss in die Relegation, nun gut, Ein fünfter Platz ist ein Ergebnis, mit dem auch Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche gut leben könnte, wie er am Dienstag bei einem Pressegespräch im Stadtwald sagte.
Redlich verdient
Dieses Mal vermied der Macher, anders als vor zwei Jahren, die Erwartungshaltung zu hoch zu schrauben. Vor zwei Jahren wollte er den vierten Rang, den die Eintracht im Winter inne hatte, unbedingt verteidigen. Das hat bekanntlich nicht geklappt, weshalb sich Krösche mit konkreten Zielen für die neue Halbserie dezent zurückhielt. „Unser Ziel bleibt das Erreichen eines internationalen Platzes, insofern würde ich Platz fünf nehmen“, sagte er, wohlwissend, dass die Hessen aktuell nach 15 Spieltagen von Rang drei grüßen. Und diesen dritten Platz habe man sich redlich verdient, „wir stehen zu Recht auf Platz drei“. Und der Mann wollte nichts davon wissen, womöglich einen deutlich besseren Auftritt hingelegt zu haben als erwartet. „Wir haben nicht überperformt.“ Aber unter die ersten Vier zu kommen, zu Bayern, Leverkusen, Leipzig und Dortmund, sei verdammt schwierig, „die sind uns zwei Schritte voraus.“
Dennoch mangelt es Markus Krösche nicht an Selbstbewusstsein, trotz einer kleineren Ergebnisdelle der letzten fünf Spiele. Und er glaubt auch nicht an den fast schon traditionellen Einbruch in der Rückrunde, die viel zu häufig schlechter verlief als die Hinserie. Das funktioniere aber nur, sagte der Sportvorstand, wenn „sich die Mannschaft zu 100 Prozent auf die Bundesliga fokussiert“. In der Vergangenheit habe man sich teilweise ablenken lassen durch Pokalspiele oder Champions League-Partien, die Aufmerksamkeit absorbiert hätten. „Die Bundesliga ist die Basis von allem.“ Das habe man der Mannschaft eindringlich zu verstehen gegeben. Insofern glaubt Krösche, dass „wir eine richtig gute Rückrunde“ spielen, wenn diese Parameter verinnerlicht würden.
Diese Halbserie, die mit dem gleich wegweisenden Spiel am Samstag beim FC St. Pauli beginnt, dann zwei Heimspiele gegen den SC Freiburg und Borussia Dortmund bereithält, wird Eintracht Frankfurt in unveränderter personellen Besetzung bestreiten. Mit anderen Worten: „Das Ziel ist: die Mannschaft zusammenzuhalten - und wenn nichts Außergewöhnliches passiert, wird das so sein“, sagt Krösche. Selbst wenn erneut aus England Berichte aufploppen, wonach Omar Marmoush bei Manchester City unterschrieben habe. Bei ihm sei nichts eingegangen, „Null Anruf, Null Anfrage, Null Angebot.“
Dass der Topstürmer angesichts der vielen Zahlen, die umherschwirren, den Blick aufs Wesentliche verliert, glaubt Krösche nicht. „Das kennt er ja und kann das gut einschätzen.“ Ein Abgang eines Spielers ist also nicht vorgesehen, auch Eric Dina Ebimbe soll bleiben, mit Tuta sollen Vertragsgespräche im Frühjahr fortgesetzt werden, Rasmus Kristensen und Arthur Theate wollen die Hessen über den Sommer hinaus behalten.
Mehr Konsequenz
Dessen ungeachtet wird Eintracht Frankfurt in Hamburg ein anderes Gesicht zeigen müssen als zuletzt, da hat man zu viele Gegentore gefangen, hat sich, gerade in der Defensive, „viel zu viele individuelle Fehler“ erlaubt, Fehler, die teilweise der Müdigkeit geschuldet sind, aber auch dem schlechten Verhalten des gesamten Teams gegen den Ball. Krösche fordert mehr „Konsequenz, mehr Schärfe“ ein, „92 Prozent“ reichten nicht. Neben der Verteidigung des Allerheiligsten wünscht sich der Sportvorstand mehr Durchschlagskraft im Angriff, immerhin steht Eintracht Frankfurt beim Herausspielen von Großchancen unter den ersten Vier.
Dennoch mahnt Krösche Geduld bei den vielen jungen Spielern an. Der eine entwickele sich schneller als der andere, Nathaniel Brown sei dafür ein Paradebeispiel, nicht gemeldet für die Europa League „ist er jetzt der Shootingstar“. Auch Jean-Matteo Bahoya, der sich, wie erst jetzt bekannt wurde, im Testspiel gegen Mainz 05 am Sonntag das Nasenbein gebrochen hat, gehöre zu den jungen Wilden, denen Fehler zugestanden werden müssen. „Man muss auch mal im Sturm stehen bleiben“, sagt Krösche, der Trainer Dino Toppmöller für die Weiterentwicklung des Teams großes Lob ausspricht, weil er eben diesen Talenten die Möglichkeit gibt zu spielen. Gerade deshalb genieße Eintracht Frankfurt international einen hervorragenden Ruf. „Für Talente in Europa ist Eintracht Frankfurt sehr interessant.“
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