Krösche warnt trotz Eintracht-Höhenflug vor Restprogramm
Frankfurt - Eintracht Frankfurt hat bisher in allen drei Wettbewerben abgeliefert. Die Hessen stehen im DFB-Pokal-Achtelfinale bei RB Leipzig, sie haben in der Europa League zehn von zwölf und in der Bundesliga 20 von 30 möglichen Punkten gesammelt. Sprich: 16 Pflichtspiele, elf Siege, drei Remis und nur zwei Niederlagen - und das bei Borussia Dortmund (0:2) und Bayer 04 Leverkusen (1:2). Platz drei in der Bundesliga ist daher der verdiente Lohn.
Eintracht-Restprogramm
Und mit Blick nach vorne fangen die Fans durchaus an zu träumen. Das Restprogramm 2024 liest sich für den Tabellendritten - zumindest auf dem Papier - machbar: Werder Bremen (H), 1. FC Heidenheim (A), FC Augsburg (H), Leipzig (A), FSV Mainz 05 (H) heißen - neben dem Pokalduell in Leipzig - die Gegner auf nationaler Bühne. In der Europa League geht es noch nach Midtylland und Lyon. Sportvorstand Markus Krösche warnt mitten im Höhenflug allerdings davor, die Konkurrenz zu unterschätzen.
„In der Bundesliga gibt es keine leichten Gegner. Bochum hat gegen uns auf die Mütze bekommen und spielen eine Woche später 1:1 gegen Bayer. Es gibt keine Selbstläufer. Wir müssen deshalb die Beine auf dem Boden behalten“, nahm der frühere Profi die Mannschaft während der aktuell laufenden Länderspielpause in die Pflicht. Auch wenn Krösche damit im Sport1-Doppelpass wohl das Phrasenschwein gefüllt hätte, verdeutlichen diese Worte die Einstellung, die den Klub seit Jahren nach vorne treibt.
Wer in die Top 5 will, der muss jetzt weiter Punkte sammeln
Gab es Zeiten, in denen es nur darum ging, schnellstmöglich 40 Punkte zu sammeln und anschließend erst neue Ziele zu definieren, sind die Ansprüche inzwischen gewachsen. Die Eintracht will und soll sich dauerhaft unter den Top 6, bestenfalls sogar Top 5, etablieren. Und mit Blick auf die vergangenen vier Jahre sieht das gut aus: Platz fünf, Europa-League-Sieg, Rang sieben und sechs. Frankfurt ist seit 2018 (nur 2020 nicht qualifiziert) Stammgast in Europa. Und doch ist eine Sache bisher nicht gelungen: Den Sprung in die Champions League über die Liga zu packen.
Damit das klappen kann, braucht es aus Sicht der Hessen drei Faktoren . Erstens müssen die Spitzenklubs aus Dortmund, Leverkusen, Leipzig oder Stuttgart schwächeln. Zweitens muss die Eintracht selbst kontinuierlich punkten. Vor allem die kommenden Wochen bieten Stolpergefahr. Und Rückrunden waren - mit Ausnahme der Zeit von Adi Hütter (2018 bis 2021) - im Regelfall schlechter als Hinserien. Und drittens ist es enorm wichtig, nach den europäischen Festtagen auch am Sonntag zu glänzen. Das gelingt bislang ziemlich gut: Eintracht holte zwei Siege (4:2 in Kiel/3:2 in Stuttgart) und zwei Remis (3:3 gegen den FC Bayern München /1:1 bei Union Berlin) zum Abschluss der bisherigen englischen Wochen. Das ist stark und wichtig.
Eintracht-Kader vereint viele Elemente
Krösche erklärte: „Für uns geht es darum, dass sich die Spieler weiterentwickeln und wir so viele Punkte wie möglich holen. Wir müssen fokussiert bleiben und an unseren Themen arbeiten.“ Die Momentaufnahme hilft auf diesem Weg, sie lässt die Profis Selbstvertrauen tanken. Doch die Konkurrenz wird nicht schlafen und „Lösungen“ suchen, um das Sturmduo Hugo Ekitiké und Omar Marmoush zu stoppen.
Dafür hat der Sportvorstand den - wie er selbst sagt - wohl „spannendsten Kader der letzten Jahre“ zusammengestellt : „Man weiß noch nicht genau, wo es bei dem ein oder anderen Spieler endet. Wir haben viel Potenzial und Qualität.“ Es wird Partien geben, in denen andere Akteure in die Bresche und Spiele entscheiden müssen. Der Kader vereint Tempo, Kreativität, Technik, Flexibilität und auch die nötige Robustheit in der Defensive.
Auch die „Hinterbänkler“ werden wieder Chancen erhalten
Unter Trainer Dino Toppmöller ist zudem für keinen Akteur die Türe zu. Zunächst mussten die beiden Senkrechtstarter Nathaniel Brown oder Nnamdi Collins „leiden“, aktuell laufen Farés Chaibi, Niels Nkounkou oder Aurele Amenda der Musik etwas hinterher. Die Saison ist allerdings noch lang, es wird möglicherweise Verletzungen, Sperren und Formschwankungen geben. Die Eintracht sieht sich gerüstet - und will keinen Tick nachlassen.