Lars Hohmann: „Das Umfeld reagiert oft zu negativ“

Elters-Coach über den Schlager gegen Künzell II und zu hohe Erwartung

15. Mai 2015, 17:00 Uhr

Lars Hohmann könnte mit Elters/Eckweisbach/Schwarzbach seinen zweiten Aufstieg als Trainer feiern.

Nach sieben Jahren Abstinenz steht die Rückkehr der SG Elters/Eckweisbach/Schwarzbach in die Kreisoberliga unmittelbar bevor. Mit einem Sieg am Sonntag (15 Uhr) im Kracher der A-Liga Fulda Rhön gegen Verfolger Künzell II kann die Mannschaft von Spielertrainer Lars Hohmann einen vorentscheidenden Schritt Richtung Titel machen. Der 37-Jährige, der für Borussia Fulda, Hünfeld, SVA Bad Hersfeld, Petersberg und Rothemann aktiv war, weiß wie es ist aufzusteigen: 2012 schaffte er bereits als Spielertrainer der SG Kerzell den Sprung in die Gruppenliga Fulda.

Von den neun Spielen 2015 hat Ihre Mannschaft lediglich die Partie bei Dipperz/Dirlos verloren. Woher rührt diese Erfolgssträhne?

Auch die Hinrunde haben wir in meinen Augen schon sehr erfolgreich bestritten. Fakt ist, dass wir konditionell super drauf sind, nicht zuletzt weil wir wegen der oft verschneiten Plätze im Winter viel gelaufen sind. Dazu haben wir uns im taktisch-spielerischen Bereich verbessert und verfügen einen homogenen, flexiblen Kader von 14, 15 Spielern, Spieler wie Christian Brehl in der Abwehr haben sich klasse entwickelt. Das ist mir deshalb sehr wichtig, um die Reinhard-Brüder zu entlasten. Zu oft haben die Gegner den beiden in der Vergangenheit auf den Füßen gestanden.

Zwei Punkte beträgt der Vorstand auf die zuletzt schwächelnde Künzeller Reserve, gegen die es am Sonntag imSchlager geht. Der Trend spricht eindeutig für Ihre Mannschaft...

Aus der Ferne ist sehr schwierig zu diagnostizieren, warum es bei den Künzellern nicht rund läuft. Ich habe sie in Ehrenberg und Simmershausen gesehen und festgestellt, dass sie spielerisch nicht an die Form der Hinrunde anknüpfen konnten. Wir dürfen uns vom Trend aber nicht blenden lassen. Künzell II hat mehr Druck, allerdings sind auch wir eine sehr junge Mannschaft. Wir wollen auf jeden Fall unbedingt gewinnen, dann sind wir durch – da lege ich mich fest.

Das Spiel findet in Eckweisbach statt. EinVorteil?

Jeder der drei Vereine richtet fünf Heimspiele in dieser Saison aus, die von vornherein verteilt wurden. Von daher haben wir da keinen Einfluss. Am liebsten spielen wir in Elters, da wir dort auch trainieren und der enge Platz eine super Atmosphäre mit sich bringt.

Inwieweit steckt das Umfeld im Aufstiegsfieber?

Dass wir oben stehen würden, kam nach dem knapp verpassten Aufstieg im Vorjahr nicht ganz überraschend. Wir haben klar gesagt, dass wir den Aufstieg anpeilen, auch um den vielen jungen Spielern eine gute Perspektive zu bieten. Der Vorstand aller drei zieht bei unserem Kurs voll mit. Die Erwartungshaltung im Umfeld ist jedoch unfassbar hoch, das ist nicht immer so angenehm. Vergangene Woche haben wir beispielsweise in Niesig kein gutes Spiel gemacht, uns aber dennoch einen 3:2-Erfolg erkämpft. Die Reaktionen unserer Zuschauer waren daraufhin in meinen Augen zu negativ.

Wie laufen die Planungen für die nächste Saison?

Ich werde auch im nächsten Jahr Spielertrainer sein, unabhängig vom Ausgang dieser Runde. Da wir noch keine Planungssicherheit hinsichtlich unserer Spielklasse haben, ist es allerdings schwierig, schon jetzt Zusagen von Spielern zu bekommen. Wir führen momentan ausschließlich Gespräche mit jungen Spielern aus der Rhön, bei denen wir uns sicher sind, dass sie eine hohe Identifikation mit unseren Vereinen mitbringen. Das ist für den Club und für mich das wichtigste Kriterium. / hall