Larsson-Zoff ärgert Schweden-Experten: „Niemand profitiert davon“

09. September 2024, 11:27 Uhr

© IMAGO/SIMON HASTEGÅRD

Hugo Larsson, einer der Stars von Eintracht Frankfurt, hatte die schwedische Nationalmannschaft vorzeitig verlassen. Hinter den Kulissen brodelt es.

Frankfurt - Hugo Larsson steht derzeit im Fokus der schwedischen Fußballfans. Der 20-Jährige verließ das Team am Sonntagvormittag aufgrund einer Verletzung, doch es gibt Gerüchte, dass mehr dahintersteckt . Die Verantwortlichen bei Eintracht Frankfurt erwarten, dass er am Dienstag wieder auf dem Trainingsplatz steht. Doch die Situation ist unklar und wirft viele Fragen auf.

Tomasson forderte öffentlich mehr „Vertikalität“ im Spiel von Larsson

Der in Schweden bekannte Blogger und Podcaster Keven Bader von Fotbollskanalen/TV4 erklärte gegenüber fussball.news : „Es ist schon lange ein Gesprächsthema, wie der neue Nationaltrainer Jon Dal Tomasson seine Startelf künftig sieht. In seinen ersten Monaten hat er deutlich gemacht, dass alles ausprobieren und mit einem klaren Plan in die Nations League starten wird.“ Tomasson übernahm die schwedische Nationalmannschaft am 1. März dieses Jahres.

Larsson konnte aufgrund einer Verletzung die ersten beiden Spiele im Frühjahr nicht bestreiten. Bei den Niederlagen gegen Dänemark (1:2) und Serbien (0:3) durfte das „Juwel“ der Eintracht jeweils 45 Minuten spielen. Doch zur Überraschung vieler saß Larsson beim Auftakt der Nations League in Aserbaidschan (3:1) 90 Minuten auf der Bank. Tomasson forderte öffentlich „mehr Vertikalität“ im Passspiel und ließ Larsson in einer Trainingseinheit als Rechtsverteidiger spielen.

Larsson wollte die Themen „in der eigenen Familie“ lassen

Bader äußerte Verständnis für Tomassons Ansichten, zeigte sich jedoch überrascht: „Ich kann es verstehen, wenn Tomasson die Dinge etwas anders sieht. Allerdings bin ich überrascht, weil Larsson bei Eintracht einen guten Saisonstart hingelegt und gezeigt hat, dass er das meistern kann, was Tomasson verlangt.“ Larsson war in den ersten drei Pflichtspielen an zwei Toren beteiligt . Er war verärgert, dass die Gespräche nicht „in der eigenen Familie“ blieben und hätte sich von Tomasson diplomatischere Antworten auf die Fragen der Medien gewünscht. Dies führte zu einem Zerwürfnis .

Vor dem Sieg gegen Estland (3:0) waren alle Beteiligten in Bezug auf Larsson zurückhaltend. Sportdirektor Stefan Pettersson sagte zu Fotbollskanalen: „Wir haben geredet, und am Ende wurde beschlossen, dass er gehen soll.“ Auf die Frage, ob Larssons Aussagen der Hauptgrund dafür waren, antwortete Pettersson: „Nein, hat es nicht. Es war eine medizinische Beurteilung.“ Auf Zweifel an dieser Aussage reagierte er mit den Worten: „Das wurde hier festgestellt. Was an anderen Orten festgestellt wird, weiß ich nicht.“ Tomasson selbst äußerte sich nicht mehr zu dem Thema.

Jetzt sind die Fronten verhärtet

Schweden-Experte Bader zeigte sich ratlos, warum Larsson in Aserbaidschan nicht spielen durfte: „Im Nachhinein fühlt es sich so an, als sei es eine Machtdemonstration gewesen. Ich weiß es natürlich nicht, aber wenn man das Gesamtbild betrachtet, dann wäre das nicht verwunderlich.“ Die Fronten scheinen verhärtet.

Bader fordert eine Lösung: „Es muss etwas getan werden - und zwar in naher Zukunft. Im Moment gibt es viele Fragezeichen.“ Er stellt jedoch klar: „Alle sind Verlierer. Niemand profitiert davon.“ Jedes Land sollte bestrebt sein, seine besten Spieler einzusetzen. Ein Talent wie Larsson, das bereits vor Monaten vom Transferexperten Fabrizio Romano gelobt wurde, gehört trotz starker Konkurrenz definitiv dazu.