Last-Minute-Held Trümner im Derby
Frederik Trümner erzielte in der 90. Minute den Siegtreffer für Eintracht Stadtallendorf beim FSV Fernwald in der Hessenliga. © Stefan Tschersich
Die 285 Zuschauer rund um den Kunstrasenplatz hatten sich eigentlich schon mit einem torlosen Remis angefreundet, da köpfte der erst in der 61. Minute eingewechselte Frederik Trümner eine weite Flanke aus vollem Lauf ein (90.). Der „Lucky Punch“ für Stadtallendorf, dessen aktive Fanszene mit Dauersupport und Trommelrhythmen die Partie begeistert begleitet hatte. Zuvor war es über weite Strecken eine kampfbetonte Begegnung mit vielen Einwürfen und Zweikämpfen gewesen. Fernwald kam im ersten Abschnitt einige Male über den sehr hoch stehenden linken Verteidiger Julian Bender durch.
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Bei Stadtallendorf agierte der vielseitig verwendbare Malcolm Phillips zentral in einer offensiven Rolle. Erdinc Solak hatte einen guten Distanzschuss nach 23 Minuten abgegeben, der knapp am Tor vorbei ging. Der Spielmacher traf auf einen seiner Ex-Clubs, vor der Runde waren ja Torhüter Pierre Kleinheider und Stürmer Tom Woiwod von Fernwald nach Stadtallendorf gewechselt. Nach dem Seitenwechsel wurde es noch intensiver, es mangelte jedoch grundsätzlich an Höhepunkten. Johannes Hoffmann hatte noch die beste Abschlusschance, nachdem sich Siebert auf der rechten Seite durchgesetzt hatte. Letztlich kam bei den Gastgebern durch insgesamt fünf Wechsel etwas die Ordnung durcheinander. Der eine oder andere frische Mann war besonders beim Gegentor nicht auf Ballhöhe. Nach dem 0:1 hatte der FSV Fernwald in den drei Minuten Nachspielzeit kaum noch Zeit, um zu reagieren, so dass es nach dem 0:1 gegen Waldgirmes zum zweiten Mal in Folge eine bittere Heimniederlage setzte.
Und so war Eintracht Stadtallendorf neuer Trainer Daniel Vier, der wie sein Co-Trainer Gino Parson mal in Fernwald spielte, hinterher um Sportlerheim bester Laune. Seine Einschätzung: „Ich war hier ein halbes Jahr als Spieler und habe mich wohl gefühlt, ich hätte mir gewünscht länger hier spielen zu dürfen, aber das Alter hat es nicht zugelassen. Zum Spiel: Wir haben gut verteidigt und gut gegen den Ball gearbeitet. Da hatten wir schon etwas Glück bei zwei, drei Chancen von Fernwald. Wenn wir da in Rückstand geraten, können wir uns nicht beschweren. Trotzdem hat die Mannschaft immer wieder gearbeitet und immer wieder Konter gefahren. Am Ende ist es ein bisschen Spielglück, wir haben einige Schüsse geblockt und einige gingen am Tor vorbei. Wir haben mit unseren zwei Chancen am Ende noch ein Tor gemacht. Aus meiner Sicht ein glücklicher Sieg, aber durch die kämpferische Leistung auch verdient.“
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Sehr enttäuscht und sauer zeigte sich hingegen Fernwalds Trainer Daniyel Bulut: „Nicht wegen der Leistung insgesamt, wir haben probiert und gemacht, aber der Gegner hat sehr gut verteidigt. Wir hatten die eine oder andere Möglichkeit, da war aber immer noch ein Fuß dazwischen. Wenn du kein Tor erzielen kannst, musst du sehen, dass du wenigstens gut verteidigst. Mich ärgert, dass mental fitte Spieler auf den Platz kommen und nach ihrer Einwechslung die Flanke nicht verhindern und auch nicht im Sechzehner sind um zu verteidigen. So ist das Gegentor in der 90. Minute besonders bitter.“ Während Stadtallendorf über Ostern nicht mehr im Einsatz ist, gastiert der FSV Fernwald am Ostermontag zu einem weiteren Derby beim Aufstiegsaspiranten FC Gießen (14 Uhr).
Die Statistik: FSV Fernwald: Sahin; Fischer (77. Burger), Kaguah, Muhic, Bender (90. Grönke) - Goncalves (83. Sedy), Hoffmann - Hendrich, Solak, Siebert (65. Mukasa) - Strack (62. Costa Sabate). TSV Eintracht Stadtallendorf: Kleinheider; Enobore, Markovic, Schadeberg, Olizzo - Münn, Funk - Geisler (66. Schütze), Phillips, Heuser (84. D.Stein) - Woiwod (61. Trümner). Schiedsrichter: Jannis Jäschke (SG Nieder-Roden). Zuschauer: 285. Tor: 0:1 Frederik Trümner (90.).
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