Loutchan will "vermeintliches Spitzenspiel" gewinnen

Verbandsliga Süd: Rot-Weiss II in Alsbach

27. Oktober 2017, 19:58 Uhr

Vatanspor Bad Homburgs Trainer Jörg Loutchan will den Sieg. Foto: Christoph Weß

Am 15. Spieltag treffen in der Verbandsliga Süd im Verfolgerduell der TSV Vatanspor Bad Homburg und der aktuell Tabellenzweite 1. Hanauer FC aufeinander. Auch wenn mit der SG Bruchköbel der Tabellenletzte in Bensheim antritt, so mahnt Trainer Ludwig Brenner zur Vorsicht.

FC Alsbach - Rot-Weiss Frankfurt II (Sonntag, 15 Uhr)

Der FC Alsbach hat im Darmstädter Kreispokal gestern Abend im Derby gegen die SKG Bickenbach mit 5:1 gewonnen. Zur bevorstehenden Verbandsliga Süd-Partie gegen die Reserve äußerte sich Pressesprecher Andreas Rothermel wie folgt: "Wir treten gegen eine junge, talentierte und läuferisch starke Mannschaft an, die an einem guten Tag jeden schlagen kann. Sie werden frisch und unbekümmert aufspielen und sind schwer auszurechnen", und weiter: "Wir müssen uns in der Defensive verbessern, denn wir standen zuletzt nicht so stabil, vor allem in Darmstadt. Da mussten wir das Spiel machen, und dadurch haben sich Lücken für den Gegner ergeben, denn Rot-Weiß hat abwartend gespielt, was uns nicht so gelegen hat. Das war im Spiel gegen Germania Ober-Roden anders." Rothermel sieht die kommenden Spiele als richtungsweisend: "Mit Rot-Weiss Frankfurt II und Urberach am Dienstag stehen zwei Partien im Abstiegskampf an, die wir für uns entscheiden wollen." Verletzt fehlen werden den Alsbachern Manuel Metzger und Dennis Bender.

Hicham Tahrioui, der Trainer von der Reserve Rot-Weiss Frankfurts, sagt, dass "in dieser Liga keiner etwas zu verschenken hat. Wir arbeiten gut und hoffen, etwas mitnehmen zu können." Auf die Frage, warum sein Team zu Hause 25 Gegen- und auswärts erst sieben Tore hinnehmen musste, hat der Übungsleiter keine plausible Erklärung: "Es kann sein, dass wir uns auswärts leichter tun. Es muss aber nicht sein. Alsbach hat gute Einzelkönner und unangenehme Spieler." Personalbedingt will sich die Reserve von Rot-Weiss Frankfurt mit der Hessenliga-Mannschaft an diesem Wochenende gegenseitig unterstützen. (se/pa)

FC 07 Bensheim - SG Bruchköbel (Sonntag, 15 Uhr)

Bensheim hat in den letzten drei Spielen jeweils vier Gegentreffer kassiert und der letzte Sieg datiert vom 17. September gegen Türk Gücü Friedberg. Zeit für die Brenner-Elf, wieder in den Erfolgs-Modus umzuschalten: "Wir haben keinen Grund, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch wenn Bruchköbel mit einem Punkt abgeschlagen am Tabellenende steht, so besteht kein Anlass dafür, auch nur eine Mannschaft nicht ernst zu nehmen", sagt Bensheims Coach Ludwig Brenner. Nach den vielen Gegentoren aus der jüngsten Vergangenheit und dem schon länger zurückliegenden letzten Dreier hofft Brenner, "dass es endlich Früchte tragen soll, die Fehler in der Defensive zu vermeiden, an denen wir die ganze Zeit schon arbeiten. Der Mannschaft fehlt momentan einfach ein Erfolgserlebnis, weil Fußball Sache des Selbstvertrauens ist."

Die Gäste warten als Tabellenletzter weiterhin mit einem Punkt auf ihren ersten Sieg. Wie der Übungsleiter Carsten Keller bekannt gegeben hat, ist am Ende des Jahres für ihn in erster Linie aus geschäftlichen Gründen Schluss mit dem Amt an der Seitenlinie. Dennoch hält Keller daran fest, dass der erste Saisonsieg nur eine Frage der Zeit sein dürfte. Die Qualität seiner Mannschaft wurde ihm auch schon von vielen seiner Trainer-Kollegen attestiert. (cw)

TSV Vatanspor Bad Homburg - 1. Hanauer FC (Sonntag, 15 Uhr)

Die Kurstädter haben ihre letzten drei Spiele jeweils mit einem 2:0 abgeschlossen, und dabei einmal verloren. In Bruchköbel gelang zuletzt ein Sieg, die Leistung ließ aber zu wünschen übrig: "Die Punkte waren schon verdient, aber teilweise haben wir zu fahrlässig und egoistisch gespielt. Das müssen wir abstellen", fordert Vatanspors Trainer Jörg Loutchan. Den Gästen aus Hanau bringt der TSV-Coach schon Respekt entgegen: "Die sind kein klassischer Aufsteiger und bringen viel Erfahrung mit. Auch wenn die Profis fehlen würden, würde es nicht einfacher werden. Auf Patrick Berschick müssen wir noch und Eugen Schiffmann sowieso verzichten, aber ich möchte endlich auch ein vermeintliches Spitzenspiel gewinnen", wünscht sich Loutchan ein gutes Ende am Sonntag.

Der 1. Hanauer FC ist derzeit neben dem FV Bad Vilbel die Mannschaft der Stunde in der Verbandsliga Süd. Seit zehn Spielen ungeschlagen, rücken die 93er der Mustafic-Elf so langsam auf die Pelle. Spielertrainer Christoph Prümm führt dies darauf zurück, dass "sich unsere Spieler, die in der Gruppenliga dabei waren, super entwickelt, Wille gezeigt und in jedem Training Gas gegeben haben. Dazu haben sie das nötige Talent. Wir haben 90 Prozent der Spieler gehalten. Dazu haben sich unsere Neuzugänge gut eingefügt." Man darf also gespannt sein, ob die Erfolgsserie des Aufsteigers weiter anhält. (cw)

SV FC Sandzak - Eintracht Wald-Michelbach (Sonntag, 15 Uhr)

Ohne den Sechs Punkte-Abzug von seiten des Verbandes wegen einer fehlenden Jugend würde die Mannschaft von Alexandar Pajic auf dem fünften Tabellenplatz stehen. Immerhin belegt der Aufsteiger mit 15 Punkten den zehnten Rang: "In jeder Liga braucht man etwa 40 Punkte, um drin zu bleiben. Wir brauchen 49 Punkte", sagt Sandzaks Trainer Alexandar Pajic und weist damit darauf hin, dass die ausgefallene Partie am ersten Spieltag gegen den FC Bensheim mit drei Punkten und drei Toren für die Brenner-Elf gewertet wurde. Die Rechenspielchen interessieren Pajic aber nicht, denn er weist ebenfalls darauf hin, dass es "unsere Realität ist, dass wir vor den Abstiegsplätzen stehen. Von dort wollen wir weg." Den Krankenstand seinen Kader betreffend gibt Sandzaks Trainer generell zu Protokoll, dass "um diese Jahreszeit jede Mannschaft Probleme mit kranken, verletzten und gesperrten Spielern hat. Täglich kann sich da was ändern. Bei uns hoffentlich bis Sonntag nicht."

Den guten Lauf, den Eintracht Wald-Michelbach bis einschließlich zum Tag der Deutschen Einheit hinlegte, haben sich die Odenwälder anschließend wieder zerschossen. Letzten Samstag reichte es gegen den Aufsteiger Viktoria Nidda zumindest zu einem 0:0-Unentschieden. Gegen die Balkan-Truppe will die Elf von Ralf Ripperger jedenfalls nicht mit leeren Händen nach Hause fahren. (cw)

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