Lüdkes Wiedersehen mit dem Ex-Club: „Ausstandskiste noch offen“

20. März 2024, 10:59 Uhr

Jan Lüdke (rechts) trifft heute mit dem 1. FC Erlensee auf seinen Ex-Verein SG Barockstadt. Ob ihm mit dem FCE im Viertelfinale des Bitburger-Hessenpokals eine Überraschung gelingt? © Charlie Rolff

Noch drei Schritte bis zum großen Ziel DFB-Pokal. Die SG Barockstadt kann heute Abend mit einem Sieg im Hessenpokal-Viertelfinale dem große Traum wieder einen Schritt näher kommen. Gastgeber ist Hessenligist 1. FC Erlensee.

Mit einer Aussage auf der Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den KSV Hessen Kassel sorgte Barockstadt-Trainer Sedat Gören für etwas Verwunderung: „Im Pokalspiel in Erlensee werden wahrscheinlich die Spieler spielen, die in der letzten Zeit keine Möglichkeit bekommen haben. Um ihnen die Chance zu geben, Druck aufzubauen auf die anderen und zusätzlich um Spielpraxis zu erhalten. Wir brauchen alle Mann in den nächsten Wochen.“ Der Hintergrund für Görens Überlegungen liegen auf der Hand. In den kommenden 17 Tagen – bis zum 6. April – stehen fünf Spiele an. Bis zum Saisonschluss am 18. Mai sind es in nur noch acht Wochen elf Pflichtspiele plus ein mögliches Halbfinale im Hessenpokal.

Für den Erlenseer Jan Lüdke werden die 90 Minuten besonders. Schließlich hat der 26-Jährige von Sommer 2022 bis zur Winterpause eineinhalb Jahre bei Barockstadt gespielt, ehe er nun wieder zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist . „Es ist schon eine besondere Situation, dass man so kurz nach einem Wechsel wieder gegen die alten Kollegen spielt. Es steht auch noch die Ausstandkiste aus. Meine Schulden möchte ich an diesem Abend begleichen“, sagt Lüdke schmunzelnd.

Fußball-Hessenpokal: Erlensees Jan Lüdke trifft auf Barockstadt

Der Ex-Fuldaer glaubt indes nicht, dass die SG Barockstadt personell stark verändert in Erlensee auflaufen wird. „Klar geht es um Belastungssteuerung und es werden vielleicht auch Spieler zum Einsatz kommen, die in der Liga vielleicht zuletzt weniger gespielt haben. Aber unterschätzen wird uns Fulda garantiert nicht. Das ging vielleicht dem FSV Frankfurt so, aber diesen Vorteil werden wir diesmal wohl nicht wieder haben“, glaubt Lüdke, der im Achtelfinale den 3:2-Siegtreffer für Erlensee beisteuerte und sich so das Wiedersehen mit dem ehemaligen Club erst ermöglichte. „Ich habe mir die Suppe also quasi selbst eingebrockt“, äußert sich Lüdke lachend.

Im Pokal schöpfe man bekanntlich immer Motivation aus dem, was ein Weiterkommen bringen würde. Und das wäre in dem Fall möglicherweise ein Heimspiel gegen Kickers Offenbach. „Ich selbst hatte schon zwei Mal das Vergnügen gegen den OFC zu spielen, aber gerade die jungen Spieler bei uns werden das ganz sicher im Kopf haben und alles geben. Es ist aktuell im DFB-Pokal zu sehen was möglich ist, wenn du dich 90 Minuten voll rein haust.“ Genau das ist SGB-Coach Gören absolut bewusst. „Die Jungs in der Hessenliga können alle super gut Fußball spielen. Und wenn du gegen den FSV Frankfurt ein 0:2 aufholst und 3:2 gewinnst, dann sagt das vieles aus. Das ist Warnung genug für uns.“

Fußball-Hessenpokal: Duell zweier Regionalliga-Clubs

Neben der Partie Barockstadts werden heute die Spiele zwischen den Regionalligisten Hessen Kassel und Steinbach Haiger, sowie das Außenseiterduell des Verbandsligisten FC Ederbergland gegen Hessenliga-Spitzenreiter Türk Gücü Friedberg ausgetragen. Der Halbfinalgegner vom FC Erlensee oder Barockstadt wird erst am 17. April zwischen Verbandsligist FSV Wolfhagen und Kickers Offenbach ermittelt. Gewinnt der OFC, hätte der heutige Sieger in der Vorschlussrunde Heimrecht.

Kommentieren