Dabei starteten die Borussen denkbar ungünstig in die Partie. Exakt sechs Minuten waren gespielt, als sich Christian Brinkmann ein Herz fasste und den Ball wunderschön in den Knick schoss. Zwar war der SCB um eine schnelle Antwort bemüht, entweder fehlte aber der letzte Pass oder die nötige Genauigkeit beim Abschluss. Die besten Chancen hatten Dennis Müller und Marius Müller, der einzig verbliebene echte Stürmer in der Startelf. Während Dennis aber überhastet deutlich drüber schoss, setzte Marius eine etwas zu hoch geratene Flanke knapp über das Tor (10., 16.).

Später hatte Leon Pomnitz noch die Chance auf den Ausgleich, zögerte aber, weil der Ball auf dem schwachen rechten Fuß lag, zu lange (27.). Erschreckend schwach waren die Borussen dann in den restlichen Minuten der ersten Halbzeit, immer wieder schlichen sich Ungenauigkeiten ins Spiel ein. So hatte die Brendel-Elf Glück, dass Kenan Mujezinovic einen höheren Pausenrückstand verhinderte, als der Schlussmann hervorragend die Eins-gegen-Eins-Situation gegen Egli Milloshaj entschärfte. Entsprechend reagierte der SCB-Trainer, stellte noch vor der Halbzeit auf 4-2-3-1 um und brachte in selbiger Sebastian Alles.

Und Fulda zeigte folglich ein völlig anderes Gesicht - und profitierte davon, dass die erste Möglichkeit direkt zum Tor führte. Pomnitz steckte herrlich auf Marius Müller durch, der sich die Chance nicht entgehen ließ. Und die Borussen blieben dran. Ernst spielte zunächst einen Konter unsauber zu Ende, ehe Dennis Müller bei seinem Treffer wohl knapp im Abseits stand. Die dickste Gelegenheit vergab dann wieder Marius, der völlig alleine vor Torwart Tobias Schlöffel diesen umkurven wollte, anstatt einfach zu schießen (59.).

Borussias Nummer 18 vergab dann auch freistehend seine nächste dicke Chance, ehe der Ex-Regensburger alleine vor dem Kasten den Doppelpack schnürte (68.). Und diesmal belohnte sich der SCB direkt danach, Pomnitz traf aus 20 Metern ansatzlos flach ins Eck - 3:1. Milloshaj hatte zwar noch einmal den Anschluss auf dem Fuß, zielte aber am Tor vorbei. Danach passierte nicht mehr viel. "Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwer getan", konstatierte Kapitän Benjamin Fuß. "Aber wir wollten den Dreier unbedingt, um oben dranzubleiben. Der Sieg ist hochverdient."

Die Statistik:

Borussia: Mujezinovic; Fuß, Gröger, Beck - Jaksch (46. Alles), Milankovic - Ernst (78. Lembach), Pomnitz, D. Müller (71. Kornagel) - M. Müller, Jerkovic.
Vellmar: Schlöffel; Siebert, Steube, Musick, Kauf - Brinkmann (80. Huneck), Gül - Milloshaj, Glogic, Wollenhaupt - Salkovic.
Schiedsrichter: Kai Vonderschmidt (Mühlheim). Zuschauer: 600. Tore: 0:1 Christian Brinkmann (6.), 1:1 Marius Müller (47.), 2:1 Marius Müller (68.), 3:1 Leon Pomnitz (72.).