Marmoush „wollte niemanden provozieren“: Toppmöller sieht Gesprächsbedarf

15. September 2024, 10:19 Uhr

© IMAGO/osnapix / Hirnschal

Omar Marmoush entschied das Spiel in Wolfsburg zugunsten der Eintracht. Sein Jubel nach dem 1:0 lieferte Diskussionsstoff.

Frankfurt – Eintracht Frankfurt hat am Samstag (14. September) einen 2:1-Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg gelandet. Omar Marmoush avancierte per Doppelpack zum Matchwinner. An alter Wirkungsstätte ließ sich der Ägypter keine körperlichen Beschwerden anmerken, nachdem er vorzeitig von der Nationalmannschaft an den Main zurückgekehrt war.

In den Fokus rückte Marmoush dabei nicht alleine wegen seiner herausragenden Leistung und des Doppelpacks: Auch sein Torjubel vor den Wolfsburg-Fans sorgte für Aufsehen. Der Angreifer stellte sich scheinbar demonstrativ vor den Fanblock und hielt sich die Finger in die Ohren. Nach dem Spiel erläuterte Marmoush, keine besonderen Hintergedanken verfolgt zu haben.

Omar Marmoush über Jubelgeste: „Wir müssen das gar nicht groß machen“

„Wir müssen das gar nicht groß machen, das waren einfach pure Emotionen. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich auf dem Platz 100 Prozent Gas gebe und ein emotionaler Mensch bin. Ich wollte niemanden provozieren“, sagte Marmoush beim TV-Sender Sky . Gegenüber Wolfsburg verspüre er nur Dankbarkeit, nachdem die Niedersachsen ihm 2017 den Schritt aus der ägyptischen Heimat nach Europa ermöglicht hatten.

Den endgültigen Durchbruch hat Marmoush in Wolfsburg nicht geschafft, nach dem ablösefreien Wechsel zur Eintracht im Sommer 2023 steigt der Nationalspieler immer mehr zum Spitzenprofi auf. Womöglich auch deshalb gab es von Teilen des Publikums am Samstag vernehmbare Pfiffe, die sicher ihren Anteil an der Jubelgeste nach dem 1:0 von Marmoush hatten.

Dino Toppmöller und Markus Krösche bewerten die Szene unterschiedlich

Trainer Dino Toppmöller ist wohl dennoch der Ansicht, dass sich sein Stürmer die Geste hätte sparen können. „Das fand ich nicht gut. Darüber werde ich noch mit ihm sprechen“, kündigte Toppmöller nach dem Spiel an. Sportvorstand Markus Krösche sah die Angelegenheit entspannter. „Emotionen gehören dazu. Das sollte man nicht so hoch hängen“, meinte Krösche.

Außer Frage steht, dass die Partie einmal mehr den großen Stellenwert von Marmoush bewiesen hat. Den 25-Jährigen im Sommer trotz Angeboten aus der Premier League gehalten zu haben, war für die Ambitionen von Frankfurt sehr wichtig. Marmoush selbst stellte am Samstag die Mannschaft in den Vordergrund.

„Auswärts drei Punkte zu holen, ist nicht einfach, vor allem hier in Wolfsburg. Wir freuen uns sehr, und ich mich auch darüber, beizutragen und der Mannschaft zu helfen. Wir haben als Mannschaft agiert und uns belohnt für die Arbeit in der Woche“, so der Matchwinner. Eintracht Frankfurt gehört mit sechs Punkten zur breiten Spitzengruppe der Bundesliga.

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