Hessenliga: Trennung von Soufian Houness

Max Martin soll es in Zeilsheim richten

09. Januar 2022, 20:15 Uhr

Max Martin ist neuer Coach bei den "Grünen". Foto: Verein

Beim SV Zeilsheim hat zum Jahreswechsel ein Trainerwechsel stattgefunden. Der Hessenligist aus dem Frankfurter Westen, der ab dem 5. März die Abstiegsrunde zu bestreiten hat, trennte sich kürzlich von seinem Trainer Soufian Houness und präsentierte jetzt mit Max Martin einen Nachfolger, der erst Ende Oktober beim Ligakonkurrenten SV Rot-Weiß Walldorf nach über fünf erfolgreichen Jahren zurückgetreten war.

Die Zeilsheimer waren in der Südgruppe der Hessenliga im Herbst auf einem guten Weg, die Aufstiegsrunde und den damit verbundenen vorzeitigen Klassenerhalt zu erreichen. Nach dem 2:0-Sieg in Hadamar am 6. November lagen "die Grüne" auf Rang drei, vespielten aber diese gute Ausgangsposition durch fünf Niederlagen in den letzten Spielen. Letztlich hätte ein Remis aus diesen Partien für das Zwischenziel gelangt, auch im letzten Heimspiel gegen den TuS Dietkirchen (1:3) ließ der SVZ den Außenseiter aus dem Kreis Limburg-Weilburg an sich vorbei ziehen. Eine Entwicklung, die für Trainer Soufian Houness Konsequenzen hatte. Dem Coach, der die Mannschaft erst wenige Tage vor dem Saisonstart als Nachfolger des langjährigen Trainers Sascha Amstätter übernommen und der zuvor die Zweite Mannschaft der Zeilsheimer in der Kreisoberliga betreut hatte, wurde offenbar nicht mehr zugetraut, das Team erfolgreich durch die nervenaufreibenden Playouts zu bringen. Der Sportliche Leiter Tom Balser, der zwar nicht zum Vorstand gehört, aber trotzdem Entscheidungsgewalt hat, berichtet von einer schweren Entscheidung zwischen den Jahren: "Der Vorstand hat lange überlegt, was gemacht werden kann. Da wurde bestimmt drei, vier Nächte zusammengesessen."

Mit dem Ergebnis, dass sich der Verein von Houness trennte. Da stand laut Balser noch nicht fest, dass ein neuer Trainer kommen würde. Es dauerte aber nur wenige Tage, bis der Kontakt zu Max Martin aufgenommen wurde, der die Walldorfer von der Gruppenliga Darmstadt durch kontinuierliche Aufbauarbeit bis in die Hessenliga geführt hatte. Zuvor war der 39-jährige schon bei Viktoria Urberach erfolgreich tätig, verabschiedete sich dort im Juni 2016 mit der Meisterschaft in der Verbandsliga Süd und dem damit verbundenen Hessenliga-Aufstieg. Nun ist Martin, bei dem in Walldorf nach eigenen Aussagen zum Schluss "die Luft raus" war, im westlichen Frankfurter Stadtteil gelandet, der fußballtechnisch traditionell dem Main-Taunus-Kreis angehört. "Wir haben uns viel Zeit für ein langes Gespräch genommen und auch das Umfeld des SV Zeilsheim intensiv durchleuchtet", verdeutlicht Balser. "Mit Max Martin haben wir einen akribischen Trainer gefunden, der hier neue Impulse setzen will. Die Chemie stimmt, die Gespräche verliefen sehr harmonisch. Für ihn ist das eine reizvolle Aufgabe", erklärt der Sportliche Leiter, der oft auch als "Kaderplaner" bezeichnet wird.

Drei Neuzugänge fix

Martin konnte beim Trainingsauftakt am Sonntag den Kader begrüßen, der auch bis Dezember zur Verfügung stand. Abgänge gibt es an der Lenzenbergstraße bis dato keine zu verzeichnen, stattdessen kam mit Abdussamed Gürsoy vom SC Hanau 1960 ein Stürmer mit Hessenliga-Erfahrung. Dazu konnte Deniz Pekgüzelyigit, Kapitän des Frankfurter KOL-Spitzenreiters Spvgg. 02 Griesheim, losgeeist werden. Der 28-jährige Mittelfeldspieler bringt Verbandsliga-Erfahrung aus seinen Stationen beim FC Kalbach und Germania Schwanheim mit. Außerdem hat sich noch der 20-jährige Mittelfeldspieler Benjamin Ghatas vom Mitte-Verbandsligisten FV Biebrich den Zeilsheimern angeschlossen. Was das Trainerteam betrifft, so war Martin damit einverstanden, mit dem vorhandenen Staff die Arbeit aufzunehmen. Das bedeutet, dass Co-Trainer Carlos Saraiva genauso an Bord bleibt wie Athletik-Trainer Armando Aguirre und Torwarttrainer Masar Qosa. Der 42-jährige Albaner stand übrigens in der Saison 2008/09 bei Borussia Fulda zwischen den Pfosten.

Schon im Vorfeld des ersten Trainings habe Martin Kontakt mit allen Fußballern aufgenommen und zwar mit durchaus innovativen Methoden. Per Videobotschaft habe er erste Instruktionen erteilt, was bei der Mannschaft sehr gut angekommen sei. Bereits am kommenden Sonntag steht das erste Testspiel der Zeilsheimer bei TuRa Niederhöchstadt (Gruppenliga Wiesbaden) auf dem Programm. Weitere sechs Tests, unter anderem am 13. Februar gegen den FC Eddersheim wurden vereinbart, ehe es im Kreispokal Main-Taunus am 20. Februar zum Gastspiel bei Balsers früherem Verein, dem Ex-Hessenligisten VfB Unterliederbach kommt. Im Hessen-Pokal erwarten die Zeilsheimer dann am 26. Februar den derzeitigen Tabellenführer der Aufstiegsrunde Eintracht Stadtallendorf vor heimischer Kulisse. Wieder um Punkte geht es dann am 5. März. Dann geben die Zeilsheimer ihre Visitenkarte in der Region Fulda ab, wenn sie zum Auftakt der Abstiegsrunde bei Buchonia Flieden antreten.

Autor: Pedro Acebes