May und Prokopenko: „Wir ergänzen uns einfach gut“

Junges Trainerduo der SG Hessen/Spvgg. Hersfeld im Fokus

06. Februar 2017, 15:56 Uhr

Adrian May ist ein Teil des Trainerduos.

Mit einem Schnitt von zwei Punkten pro Spiel nach dem Ende der Hinrunde auf Rang zwei der Kreisoberliga Nord zu stehen – das hatten Roman Prokopenko und Adrian May, die beiden Spielertrainer der SG Hessen/Spvgg. Hersfeld, zu Beginn der Saison so nicht erwartet. Nach der schwierigen abgelaufenen Saison, in der die „Hessen“ sang- und klanglos aus der Gruppenliga abgestiegen waren, übernahmen Prokopenko und May das Traineramt – und schafften somit wieder etwas wie Aufbruchstimmung rund um die traditionelle Oberau im Hersfelder Kurpark.

„Es gibt nicht viele Vereine, die sich nach einer solchen Spielzeit in der Form aufrappeln können, wie wir es getan haben. Nur wenige hätten es uns zugetraut, eine so gute Saison zu spielen und mit nur einer Niederlage auf Rang zwei zu stehen“, betonen beide unisono. Sie sind sich aber auch darin einig, dass es weiterhin harter Arbeit bedarf, um zusammen mit den anderen Vereinsverantwortlichen eine Basis für die Zukunft schaffen zu können. „Unser Ziel muss es sein, es den Hersfelder Talenten wieder schmackhaft zu machen, für die SG Hessen zu spielen. Auf welchem Niveau das dann passiert, ist erst einmal zweitrangig. Das Stadion und der Verein verdienen allerdings eine gute Mannschaft.“ Um eine langfristige sportliche Perspektive schaffen zu können, braucht es allerdings sportlichen Erfolg – das wissen sowohl Spielertrainer als auch Spieler der „Hessen“.

Dementsprechend soll es das Ziel für die junge Mannschaft sein, die positiven Eindrücke aus der Vorrunde zu bestätigen. „Die Hinrunde verlief für uns fast perfekt. Wir wollen genau daran anknüpfen, wissen allerdings, dass das schwerer wird als noch in der Hinrunde“, befinden May und Prokopenko. „Die anderen Mannschaften stellen sich mittlerweile besser auf uns ein, zudem haben wir in der Rückserie mehr Auswärts- als Heimspiele.“ Die Mannschaft habe sich aber zusammen mit ihren Trainern darauf geeinigt, den Schnitt von zwei Punkten pro Spiel halten zu wollen. „Wir haben schon wirklich eine gute Truppe beisammen, die sehr viel Engagement mitbringt und sich auch von Rückschlägen nicht umwerfen lässt.“

Dass eine solche Entwicklung auch mal von Rückschlägen begleitet wird, gehört für beide daher definitiv zum Lernprozess dazu. Erst kürzlich, bemerkte das Trainerduo, habe man bei den Futsal-Hallenkreismeisterschaften trotz einer guten Ausgangslage nicht das erhoffte Ziel erreicht. „Das war eine wichtige Erfahrung für die Jungs. Man kann im Fußball eben nicht alles beeinflussen und an diesem Tag sollte es einfach nicht sein“, schauen May und Prokopenko zurück auf die Endrunde vor knapp zwei Wochen. „Häufig entscheiden Kleinigkeiten und man muss ständig konzentriert sein, um seine Ziele zu erreichen. Das müssen wir noch tiefer verinnerlichen“, wünscht sich das Trainerduo für die kommenden Monate. „Wir wissen natürlich, dass gewisse Erfahrungen einfach fehlen und vielleicht ist es ganz gut, dass viele unserer jungen Spieler diese Erfahrungen in dieser Saison sammeln können.“

Neben der Entwicklung der Mannschaft verläuft auch zeitgleich die Entwicklung des Trainerteams, schließlich ist es für beide die erste Trainerstation. Beide betonen aber, dass sich nicht viel für sie geändert habe. „Es gibt natürlich viel mehr Kleinigkeiten, auf die man als Trainer achten muss, deswegen betrachten wir das Spiel mittlerweile schon differenzierter. Gerade der mentale Aspekt ist viel wichtiger, wenn man für elf Spieler verantwortlich ist und nicht nur für sich selbst.“ Eine bestimmte Arbeitsteilung gebe es zwischen den Beiden aber nicht: „Wir kennen uns schon mehr als 20 Jahre und haben fast unsere gesamte fußballerische Karriere zusammen verbracht. Wie wir uns guten Fußball vorstellen, wie wir Fußball bewerten – darin sind wir uns sehr ähnlich. Das ist auch der Grund dafür, dass es so gut funktioniert. Wir treffen alle Entscheidungen gemeinsam und ergänzen uns einfach gut“, zeigen sich May und Prokopenko mit den ersten Monaten ihrer Zusammenarbeit zufrieden.

Seit vergangenem Samstag befindet sich die SG Hessen/Spvgg. Hersfeld im Trainingsbetrieb für die Vorbereitung auf die Rückrunde. Die Witterungsbedingungen machen es dem Trainerduo allerdings nicht leicht: „Natürlich wollen wir sobald es geht auf den Rasen. Wir sind aber sehr froh, dass wir den Kunstrasen im Jahnpark haben, das erleichtert schon einiges. Läufe gehören dazu, wir müssen körperlich einfach auf den richtigen Stand kommen, um zu Rückrundenbeginn fit zu sein.“

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