Analyse B-Liga Hersfeld/Hünfeld

Meisterkampf statt Mittelfeld-Tristesse

21. Februar 2021, 12:00 Uhr

In der Tabelle steht der VfL Philippsthal II (weiß) zwar einen Platz hinter der SG Kleinensee/Widdershausen, aber dafür siegte der VfL Mitte Oktober mit 3:2 bei der SG. Foto: VfL Philippsthal

Der HSV ist allen Sportbegeisterten ein Begriff. Aber in unserer Analyse zur B-Liga Hersfeld/Hünfeld spielt nicht der Hamburger SV oder der Hünfelder SV eine Rolle, sondern der Hattenbacher SV. Vielleicht tut es der kleine HSV dem großen HSV gleich und darf sich im Sommer über einen Aufstieg freuen.

Die Lage

Der Hattenbacher SV grüßt zwar von ganz oben, hat aber mit Hönebach II einen harten Widersacher im Nacken sitzen. Und die Gruppenliga-Reserve wäre wohl Tabellenführer, hätte sie wie der HSV acht Saisonspiele absolviert. Bei drei Punkten Rückstand hat Hönebach II noch zwei Spiele in der Hinterhand, zumal der Tabellenzweite die einzige Mannschaft ist, die noch keine Niederlage einstecken musste. Hattenbach erlebte die einzige Pleite an Spieltag eins, als es bei Wildeck II eine derbe 2:6-Packung gab. Die SGW kann ebenfalls bei zwei Siegen in Nachholspielen auf den Titel hoffen, während für Hohenroda II und Sorga/Kathus II der Abstand wohl zu groß schon scheint, sollte nach der Hinrunde die Saison beendet sein. Sorga/Kathus II darf zudem nicht aufsteigen, da die Erste ein Liga höher agiert. Den einzigen Absteiger spielen wohl Festspielstadt II und Werratal II aus, wobei letztgenanntes Team noch keinen Sieg vorweisen kann und zudem mit 40 Gegentoren die Schießbude der Liga darstellt.

Top

Die Trennung von der SG Niederaula hat der Hattenbacher SV nun endgültig überstanden. Und beim Blick zurück darf man sich mit dem HSV ein Stück weit freuen. Dem sang- und klanglose Abstieg 2018 aus der A-Liga folgten zwei Jahre des Wiederaufbaus in der aktuellen Klasse. Nun könnte für das Team von Enis Veapi, der sich mehr als Freund und Vater für die Spieler als als Trainer sieht, die Rückkehr in die A-Liga erfolgen. Doch vielleicht schnappt Hönebach II diesen Aufstiegsplatz weg. Nach sieben Spielzeiten im tristen Mittelfeld der Liga (Hönebach II lief stets zwischen Rang sieben und elf ein) könnte der Weg erstmals seit 2004 wieder in die A-Liga führen.

Flop

Acht Siege, ein Unentschieden und sieben Niederlagen konnte Werratal II nach 16 Begegnungen in der vergangenen Saison vorweisen. Nach nun acht Spielen stehen ebenfalls ein Unentschieden und sieben Niederlage, aber dafür kein Dreier. Zudem ist die Anzahl der Gegentreffer nun bereits bei Hälfte der Spiele höher. Aber auch der VfL Heimboldshausen bleibt mit erst zwei Siegen und rang zehn hinter den Erwartungen.

In Erinnerung bleibt

Zwei 10:0-Siege erlebte die Liga bereits. Fertigte an Spieltag zwei Hönebach II die Festspieltadt-Reserve mit jenem Ergebnis ab, folgte an Spieltag vier die Haunetaler Reserve mit dem gleichen Ergebnis gegen Werratal II. Und für den Tabellenletzten kam es gar noch dicker, denn an Spieltag fünf hieß es gegen Wildeck II sogar 1:12.

Zahlenspiel

Alle 46 Minuten schießt Stefan Brandenstein für Hönebach II ein Tor. Mit seinen elf Saisontoren führt er die Torjägerliste an und hat 44 Prozent alle Saisontore seiner Mannschaft (25) markiert. Und da sein Team die beste Abwehr stellt, sollte ohnehin der Meisterschaft nichts im Wege stehen. Zumindest dann, wenn man nach einem alten Sprichwort geht.

Ausblick

Das direkte Duell zwischen Hattenbach und Hönebach II steht noch aus. Gut möglich, dass dabei die Entscheidung um den Aufstieg fällt. Ansonsten hofft Wildeck II auf einen Ausrutscher. Möchte die Kreisoberliga-Reserve noch mitmischen, sollte am ersten Spieltag nach dem Re-Start unebedingt das Kräftemessen mit Hönebach II erfolgreich bestritten werden.