Mini-Kader „fällt uns sofort auf die Füße“

13. September 2024, 06:34 Uhr

Rolf Gollin (weißes Oberteil) und seine Mannschaft wissen, wo die Probleme liegen. Nur wann stellt die TSG Lütter diese ab? © Charlie Rolff

Nach drei Niederlagen am Stück steckt die TSG Lütter in der Gruppenliga tief im Schlamassel. TSG-Trainer Rolf Gollin kennt die Probleme. Doch wann werden sie behoben?

„Wir sind sehr überzeugend gestartet“, erinnert sich Gollin an Anfang August zurück. Der 7:1-Auftaktsieg der TSG Lütter gegen die SG Neuenstein war ein Feuerwerk, das 2:2-Unentschieden gegen den aktuellen Tabellenführer SG Schlüchtern aus heutiger Sicht ebenfalls ein Erfolgserlebnis. Doch danach gab es nur noch einen Punkt gegen ebenfalls dürftige Kerzeller – und richtig deutliche Pleiten.

TSG Lütter in der Krise: Trainer Gollin kennt die Gründe

Eines der zwei großen Probleme, das Gollin ausgemacht hat: Der ohnehin schon kleine Kader ist vom Verletzungspech heimgesucht. Mit Niklas Kremer, Daniel Nüchter und David Schramm fehlten drei wichtige Spieler lange oder noch immer. „Dass es ein Risiko war, mit diesem Mini-Kader in die Saison zu gehen, wussten wir. Es ist blöd, dass uns das gleich zum Start auf die Füße gefallen ist“, sagt Gollin, der unter anderem bei der 2:5-Niederlage im Heimspiel gegen die SG Johannesberg die Ersatzbank mit Spielern aus der Reserve auffüllen musste, die zuvor bereits bei tropischen Temperaturen in der A-Liga spielen mussten.

Kernproblem zwei: Die individuellen Fehler, die zu einfachen Gegentoren führen. Gollin prangerte diese „Gastgeschenke“ ebenfalls bei der Niederlage gegen Johannesberg deutlich an. „Die Spieler haben Videos bekommen, damit sie nicht nur hören, was falsch läuft, sondern es auch sehen. Aber das sind untrainierbare Dinge, die jeder für sich hinbekommen muss“, erläutert Gollin. Aus Sicht von Lütter am besten am Sonntag (16 Uhr), wenn Schlusslicht FV Horas, bislang nur mit einem gesammelten Punkt, zu Gast am Sauerbrunnen ist. Am vergangenen Sonntag gelang beim 1:1 gegen die SG Freiensteinau zumindest ein kleines Erfolgserlebnis für den FVH, das Trainer Sejo Kolic im Amt gehalten haben dürfte , wie er nach dem Spiel selber betonte. „Wenn ich mir diese Mannschaft anschaue, sehe ich keinen Tabellenletzten“, warnt Gollin eindringlich davor, Horas als Prügelknaben in der Liga zu sehen.

Gollin ist zuversichtlich, dass es bald schon wieder in die andere Richtung gehen könnte: „Schlimm wäre es, wenn wir gar keine Chance hätten und wissen würden, dass wir in dieser Liga nicht mithalten können. Aber das können wir, wenn wir damit anfangen, die einfachen Fehler abzustellen.“

Noch keine Alternative für eine Rückkehr ist dagegen der erfahrene Stürmer Florian Münkel, der nach Erkrankung zwar im Training mithilft und zuletzt in Eckweisbach auf dem Aufstellungsbogen stand, zu einem Einsatz wird es in diesem Jahr aber nicht kommen. „Ein enorm wichtiger Spieler mit seiner Erfahrung. Aber da steht der Fußball hinten an“, so Gollin.