Eintrachts Laurin Vogt

Motivation kam durch einen früh verschossenen Elfmeter

Hessenliga: Laurin Vogt erklärt das Stadtallendorfer Erfolgsrezept

11. Dezember 2019, 11:54 Uhr

Laurin Vogt (rechts, hier gegen Barockstadts Benjamin Fuß im damaligen Borussen-Trikot) ist der Mann der Stunde in Stadtallendorf. Foto: Charlie Rolff

Zum Jahresabschluss hatte die Hessenliga mit den Topspielen zwischen Eintracht Stadtallendorf und dem FC Eddersheim zwei Leckerbissen im Angebot. In beiden Begegnungen setzte sich Stadtallendorf durch, und auch der Matchwinner war zweimal der gleiche: Laurin Vogt.

Der 26-Jährige erzielte erst alle drei Tore beim 3:1-Heimsieg vor anderthalb Wochen, ehe ihm im letzten Spiel des Jahres am vergangenen Sonntag in der dritten Minute der Nachspielzeit der Lucky Punch beim glücklichen 2:1 vorbehalten war. "Natürlich ist es das wichtigste, dass wir beide Spiele gewonnen haben, aber es macht auch stolz, in solchen Topspielen zu treffen. Es waren nicht einmal meine allerbesten Spiele, aber ich hatte vor dem Tor das nötige Glück", frohlockt Vogt.

Dabei ging es für den linken Mittelfeldspieler im Heimspiel nicht sonderlich gut los. Nach acht Minuten vergab der gebürtige Frankenberger einen Strafstoß zur frühen Führung. "Dadurch habe ich mir Motivation geholt", erklärt Vogt mit einem Augenzwinkern. "Ich brauchte ein bisschen Anlauf." Nur sechs Zeigerumdrehungen später erzielte er dann das 1:0, ehe in Minute 79 das entscheidende 2:1 nachgelegt werden konnte. Anschließend gelang noch Treffer Nummer drei in der Nachspielzeit.

Es war Vogts zweiter Dreierpack überhaupt in der Hessenliga. Der erste gelang in seiner erster Saison bei der Eintracht, 2014/15, vor fünf Jahren. Seitdem trug der "Mentalitätsspieler" (Trainer Dragan Sicaja) stets das Trikot der Ferrero-Städter, lief teilweise sogar als Kapitän auf. "Als ich gekommen bin, gab es einen Umbruch im Verein, viele Arrivierte haben den Club verlassen. Bei uns hat sich eine Mannschaft gebildet, bei der alle Jungs hier aus dem Kreis kommen und sich nicht nur sportlich, sondern auch menschlich verstehen. Wir sind wie so ein kleines Familienunternehmen und seit langer Zeit eine eingespielte Truppe", zählt der ehemaliger Waldgirmeser die Vorteile des TSV auf.

Auch deshalb sieht alles danach aus, dass Stadtallendorf nach dem Abstieg direkt wieder in die Regionalliga zurückkehrt. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf Eddersheim, von einer Vorentscheidung möchte der 26-Jährige jedoch nichts wissen. Schließlich hat Vogt neben Eddersheim noch Teams wie Kassel, Barockstadt und Dreieich auf dem Zettel. "Aber wir stehen jetzt auf dem ersten Platz. Da wäre es dumm zu sagen, dass wir nicht wollen würden, dass es genau so weiter läuft. Nach den zwei überragenden Spieltagen gehen wir jedenfalls mit einem tollen Gefühl in die Winterpause."

Autor: Steffen Kollmann