Müller ging der Stift – unnötigerweise
Verbandsliga: Kvaca trifft doppelt
Nach Abpfiff klatschte Steinbachs Trainer „Kalle“Müller die Bank ab und konnte sich ein „heute ging mit der Stift“ nicht verkneifen. Aber warum hatte Müller ungewohnte Bedenken? Sturmführer Florian Münkel musste genau wie Marcel Müller passen, dazu war die komplette Bank angeschlagen, außerdem standen bis kurz vor Spielbeginn Fragezeichen hinter Sascha Schleinig (Magen-Darm) und Kapitän Steffen Trabert (beginnende Grippe). „Ich hatte schon Bedenken, dass es gegen die körperlich starken Sander gegen Ende schwierig werden könnte, dass bei einigen die Körner fehlen könnten“, vermutete der Coach und wurde von seinem Team eines Besseren belehrt.
Wobei Steinbach nach gutem Start – Michael Wiegand und Marcel Ludwig hätten früh treffen können – Probleme hatte. Der starke Wind spielte Sand in die Karten, dazu war auf dem holprigen Geläuf kaum an das gewohnte Kombinationsspiel zu denken. Dann aber eben mit Willen:Sascha Schleinig eroberte 40 Meter vor dem Ball, schüttelte drei Gegenspieler ab, ließ sich im Sechzehner auch von einem Foul nicht stoppen und legte quer auf Petr Kvaca. Der Rest war Formsache (42.). „Dass hat Sascha ganz stark gemacht“, bedankte sich der Torschütze, der kurz vor Schluss auch den Deckel zumachen durfte, als er einen Pass seines tschechischen Landsmanns Petr Paliatka veredelte. Steinbach war in der Summe konsequent, ließ nur eine Großchance liegen, Sand war nur nach Standards gefährlich.
„Wir haben gesehen, dass vorne alle alles spielen können. Die Qualität ist einfach da“, sagt Kvaca, der zwar nicht von Meisterschaft reden will, aber auch sagt:„Wenn wir weiter so spielen, dann können wir den ersten Platz verteidigen.“
Auch weil das Team Tugenden wie Leidenschaft und Kampf in die Waagschale werfen könne, so wie es heute gerade in Halbzeit zwei gefordert war. Und nach Korbach am kommenden Wochenende sollten David Fladung, Florian Münkel, Marcel Müller und Julian Rohde wieder dabei sein. Bei Alex Terentew dauert es noch etwas länger:„Am Dienstag steige ich ins Mannschaftstraining ein, in zwei Wochen will ich spielen“, sagte er am Rande des Spiels. Größten Respekt hatte indes Steinbachs Teammanager Jan Händler verdient: Ab 10 Uhr baute er am B-Feld eine Musikanlage inklusive Stromaggregat auf, um für Atmosphäre zu sorgen. Dies gelang und die SVS-Spieler bedankten sich nach dem Spiel auch artig bei ihm.
Steinbach: Motzkus – Bott, Brehl, Trabert, Petrasch – Paliatka, M. Wiegand – Kvaca, van Leeuwen (71. Rohde), Ludwig – Schleinig.
Sand: Schmeer – Kaczenski (63. Knigge), Garwardt, Bräutigam, Schäfer – Moskaltschuk, Guthof, St. Bernhardt, Si. Bernhardt (63. Wagner) – Oliev, Klitsch.
Schiedsrichter: Daniel Heist (TSV Hertinghausen).
Zuschauer: 220.
Tore: 1:0 Petr Kvaca (42.), 2:0 Petr Kvaca (88.).
Gelb-Rote Karte: Viktor Moskaltschuk (86., Sand).