„Müssen uns nicht belügen“

06. Oktober 2023, 16:18 Uhr

Ratlos ist Dragan Sicaja, Trainer von Eintracht Stadtallendorf, nicht. Doch seine Mannschaft ist auf einen Abstiegsplatz gerutscht. © Stefan Tschersich

Ungewohntes Terrain für Eintracht Stadtallendorf: Nach der 1:2-Niederlage gegen den FSV Fernwald ist der als Aufstiegsanwärter in die Saison gestartete TSV auf einen Abstiegsplatz gerutscht.

„Nach elf Spielen lügt die Tabelle nicht“, sagt Dragan Sicaja. Der Trainer von Eintracht Stadtallendorf steht vor einer neuen Herausforderung mit seiner Mannschaft, denn in der Hessenliga kannte der 56-Jährige seit zehn Jahren lediglich die obere Tabellenregion. Gegen den Abstieg aus der fünften Liga spielte Stadtallendorf letztmals 2012.

Hessenliga: Eintracht Stadtallendorf auf einem Abstiegsplatz

Dabei schien die Spielzeit für einen der Titelkandidaten ordentlich zu starten. Sieben Punkte standen nach vier Spieltagen zu Buche, zudem kam die Eintracht im Hessenpokal beim TSV Bicken souverän weiter. Doch fünf Wochen später ist Stadtallendorf seit sieben Ligapartien ohne Sieg und flog gegen Verbandsligist OSC Vellmar aus dem Hessenpokal. „Es läuft nicht nach Plan. Der ganze Mist klebt uns am Fuß und die Jungs haben bislang wenig Erfahrung mit dem Abstiegskampf gehabt“, sagt Sicaja.

Doch genau darum gehe es für Stadtallendorf jetzt, obwohl mit Neuzugängen wie Tom Woiwod, Pierre Kleinheider (beide FSV Fernwald), Louis Münn (Wormatia Worms) und einigen Talenten oben angegriffen werden sollte. „Jetzt müssen wir aber kleinere Brötchen backen und merken, dass wir im Abstiegskampf angekommen sind. Da müssen wir uns nicht belügen“, betont Sicaja, der von einem Verkrampfen der Spieler spricht.

Der Grund für die Misere in dieser Saison ist schnell gefunden: Selten kann Sicaja auf seine Stützen bauen. Malcom Philips klagt seit Wochen über Beschwerden, Perry Ofori wurde operiert, Louis Preisig wurde am Kreuzband operiert, Gian Maria Olizzo hat sich an der Schulter verletzt und Frederik Trümner hat sich fürs Studium Richtung Münster verabschiedet. „Dann wird es einfach schwer“, sagt Sicaja, der gegen den TuS Dietkirchen drei Pflichtpunkte ausruft – ansonsten spitzt sich die Lage in Stadtallendorf weiter zu.

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