Vor 250 Zuschauern im Parkstadion erwischte die Borussia einen Bilderbuchstart und ging bereits nach drei Minuten in Führung. Markus Gröger verlängerte eine Ecke von Felix Beck, Daniel Borgardts Klärungsversuch landete unglücklich im eigenen Tor - 1:0. Der frühe Treffer spielte der Borussia eigentlich in die Karten, nach und nach verlor die Elf von Trainer Thomas Brendel jedoch immer mehr den Faden. Dennoch hatte Daniel Kornagel zunächst die Riesenchance zum 2:0, sein Kopfball nach Flanke von Dustin Ernst ging jedoch ganz knapp am Gehäuse vorbei (25.).

Es schien, als sei Kornagels Kopfball der endgültige Weckruf für den KSV Baunatal, der nun den Druck immer mehr erhöhte und davon profitierte, dass der Borussia im Spielaufbau zahlreiche leichtfertige Fehler unterliefen. "Überfällig", wie KSV-Trainer Tobias Nebe nachher sagte, war daher der Ausgleichstreffer von Antonio Bravo-Sanchez, der in der 40. Minute völlig frei zum Kopfball kam. SCB-Keeper Kenan Mujezinovic war zwar noch dran, der Ball trudelte jedoch irgendwie über die Linie. Doch fast im direkten Gegenzug hatte Younes Bahssou eine ganz dicke Chance, um Fulda wieder in Führung zu bringen. Freistehend aus sechs, sieben Metern brachte der Ex-Wiesbadener den Ball jedoch nicht auf das Tor. Eine Chance, die der Angreifer sonst im Schlaf nutzt (42.).

Nach dem Seitenwechsel legten die Hausherren los wie die Feuerwehr. Zunächst parierte Mujezinovic bärenstark gegen Pforr (50.), dann köpfte Felix Schäfer nach einer Ecke an die Latte (51.), ehe der Ex-Borusse Ingmar Merle aus sechs, sieben Metern ganz knapp am Tor vorbei schoss (66.). "In dieser Phase müssen wir eigentlich in Führung gehen", haderte Nebe, dessen Team in der 72. Minute wiederum Glück hatte, dass Mark Jaksch das Durcheinander nach einer Ecke nicht nutzen konnte und den Ball aus kürzester Distanz über das Tor setzte. So aber war es einmal mehr der bärenstarke Mujezinovic, der Fulda den Punktgewinn bewahrte. Nach einem Freistoß aus halblinker Position war Pforr erneut völlig verwaist im Strafraum, der Ex-Würzburger zeigte aber einmal mehr seine ganze Klasse und war zur Stelle (77.).

"Wir hatten heute nicht unseren besten Tag, aber dennoch die Torchancen, um das Spiel zu gewinnen. Von daher müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein", resümierte Brendel, der bemängelte, dass seine Elf sich gerade im Spielaufbau viel zu viele leichte Fehler leistete und im Spiel nach vorne sich phasenweise auf den eigenen Füßen stand. "Mit einem Sieg hätten wir einen großen Schritt machen können, so aber müssen wir zufrieden sein, dass wir Baunatal auf Distanz gehalten haben", so Brendel. Sein Gegenüber Tobias Nebe sagte: "Schade, dass wir heute nur mit einem Punkt nach Hause gehen. Aufgrund unserer Vielzahl an guten Chancen trauere ich dem vergebenen Sieg hinterher. Hier war mehr drin."

Baunatal: Bielert - Szczygiel, Wolf, Borgardt, Krengel - Schäfer (71. Üstün), Grashoff - Lee (64. Schrader), Bravo-Sanchez (87. Neumann), Pforr - Merle.
Borussia Fulda: Mujezinovic - Beck, Gröger, Fuß - Jerkovic, Jaksch (78. Alles) - D. Müller, Kornagel (66. Milankovic), Pomnitz, Ernst (85. Lembach) - Bahssou.
Schiedsrichter: Boris Reisert (Rödermark). Zuschauer: 250. Tore: 0:1 Daniel Borgardt (3., Eigentor), 1:1 Antonio Bravo-Sanchez (40.)