Nach 40 Minuten war das Topspiel entschieden
Verbandsliga: Steinbach gewinnt nach überragender Leistung mit 3:1
Das der SVS auch saisonübergreifend im 19. Spiel am Stück ungeschlagen bleiben würde, daran gab es eigentlich schon nach 40 Minuten keinen Zweifel mehr. Zu stark und imponierend war das, was die Gäste aus dem Mühlengrund am Fünftenweg auf den Platz zelebrierten. Höhepunkt war die Phase mit den drei Treffern innerhalb von elf Minuten, als man Schwalmstadt wie eine Schülermannschaft aussehen ließ. Klasse, wie Julian Rohde einen 18-Meter-Freistoß über die Mauer zum 0:1 in den Knick zirkelte. Oder aber die Körper- und Schusshaltung, die Michael Wiegand bei seinem Distanzschuss zum 0:2 an den Tag legte. Ohnehin wird immer unklarer, wie der TSV Lehnerz im Sommer dieses Talent ziehen lassen konnte. Und auch das 0:3 war ein Beweis der individuellen Klasse der Steinbacher, als sich Julian Rohde klasse gegen vier, fünf Schwälmer durchgesetzt hatte, ehe Trümner ihm das Toreschießen abnahm.
„Was die Steinbacher hier gezeigt haben, das war wirklich klasse“, musste auch Schwalmstadts Stürmer Jan-Henrik Wolf zugeben. Der Acht-Tore-Stürmer saß völlig überraschend auf der Bank. „Das war auch für mich überraschend. Erst vor dem Spiel habe ich das gesagt bekommen“, so Wolf.
Was Steinbach an diesemTag ausmachte war erneut die individuelle Klasse als Team, aber auch von jedem einzelnen. Beispiel Marco Motzkus: Auch seinem routinierten Torwart hatte es der Tabellenführer zu verdanken, dass auf dem Feld in Ziegenhain alles so glatt lief. So verhinderte Motzkus mit einer super Parade gegen den frei vor ihm auftauchenden Ricardo Seck den schnellen Rückstand und einen vielleicht ganz anderen Verlauf der Partie (6.).
Später, nachdem Steinbach mehrfach Möglichkeiten zum 1:4 hatte liegen lassen, war es dann erneut Motzkus zu verdanken, dass Schwalmstadt nicht doch noch einmal an einem Punkt schnuppern durfte. Die Fußabwehr gegen Trümner (65.), vor allem aber seine Glanzparade beim Freistoß von Wolf (77.) waren einfach nur überragend. Dennoch bleibt Motzkus bescheiden: „Von Meisterschaft redet bei uns keiner. Um das zu erreichen, da muss wirklich alles passen.“ / kr
Schwalmstadt: Nikocevic; Liebermann, Lerch, F. Seck, Trümner, Gerstung (46. Wolf), Preuss (79. Huber), Meier, Cetinkaya, R. Seck (69. Lutz), Erdem.
Steinbach: Motzkus; S. Bott, Terentew, Trabert, Petrasch, M. Wiegand, Kvaca, Paliatka, Rohde (82. Schleinig), Ludwig (88. van Leeuwen), Münkel (90. Brehl).
Schiedsrichter: Wissam Awada (FSV Kassel). Zuschauer: 220. Tore: 0:1 Julian Rohde (29.), 0:2 Michael Wiegand (37.), 0:3 Jan Philipp Trümner (40., Eigentor), 1:3 Steven Preuß (45., Handelfmeter).