Beim Blick auf die Aufstellung der Gäste stellte sich die Frage, wer eigentlich die Tore bei der SGHU schießen soll. Dominik Lohne, der knapp die Hälfte der bisher erzielten 27 Saisontore erzielte, fehlte nämlich. Tatsächlich war es so, dass ein Zielspieler bei den Nordhessen fehlte. Doch ansonsten wirkte Hombressen gefällig, hatte auf dem stark durchnässten Rasen immer wieder spielerische Akzente zu bieten – und muckte gar zweimal auf. Erst, als Nico Siebert beinahe die Führung mit seinem 40-Meter-Lupfer herstellte (22.), ehe Jonas Hampe zum 1:2 traf (51.), wobei SGJ-Keeper Mitja Hofacker dabei Mithilfe leistete, als er die Flanke durch seine Hosenträger rutschen ließ.

Dass jedoch keine Spannung aufkam, lag an der passenden Antwort des auffälligen Johannesberger Linksverteidigers Jonas Lembach. Der spekulierte richtig bei Patrise Gjocajs Hereingabe, die durch Freund und Feind flog und am zweiten Pfosten Lembach fand (59.). Nach dem 3:1 passierte wenig, Zweikämpfe prägten das Bild und der eingewechselste Abdi Shakur traf den Pfosten (89.). "Dass meine Mannschaft auf dem wahnsinnig schwer zu bespielenden Platz dennoch immer wieder Fußball spielen wollte, ist stark. Wir haben erst kurz vor Anpfiff erfahren, dass Lohne ausfällt, aber wir richten uns sowieso nicht nach einzelnen Spielern. Insgesamt war das eine tolle Leistung gegen einen Gegner, der ebenfalls sich gut präsentierte", meinte Johannesbergs Trainer Zeljko Karamatic.

Den Grundstein für den fünften Dreier in Serie legten die Karamatic-Mannen im ersten Durchgang. Zwar fehlte anfangs noch die Spielkultur, doch nach und nach riss Johannesberg das Geschehen an sich. Marius Löbig und Cosmin Stefan Calin fanden ihren Meister aus spitzem Winkel noch in Gäste-Keeper Alexander Seeger (15., 33.), ehe Letztgenannter mit seinem Gewaltschuss unter die Latte den Bann brach (34.). Und da es gerade lief, erhöhte Calin nur eine Minute später nach einem herrlichen Spielzug über Niklas Zeller und Lembach. Hätte Gjocaj mit dem Pausenpfiff nach einem schnellen Gegenangriff noch auf 3:0 gestellt, wäre bereits frühzeitig alles klar gewesen.

Die Statistik:

SG Johannesberg: Hofacker – Velkovski, Raab, Moise, Lembach (84. Rintelmann) – Gjocaj, Zeller, Mosch, Löbig – Calin (69. Reksius), Leucuta (88. Abdi Shakur).
SG Hombressen/Udenhausen: Seeger – Müller, Mirwald, Hofmeyer, Hampe – Oberenzer, Hecker, Schmidt (85. Heider), Krohne, Siebert (79. A. Carrier) – L. Carrier (76. Rehbein).
Schiedsrichter: Lukas Heineck (VfL Alfter).
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0, 2:0 Cosmin Stefan Calin (34., 35.), 2:1 Jonas Hampe (51.), 3:1 Jonas Lembach (59.).