Nach Horror-Auslosung: Darum braucht es eine Reform des DFB-Pokals

02. Dezember 2024, 17:11 Uhr

© IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Luciano Lima

Die Duelle zwischen David und Goliath im DFB-Pokal werden seltener. Eine Reform könnte das Feuer wieder entfachen.

Frankfurt - Das Achtelfinale des DFB -Pokals steht an diesem Dienstag und Mittwoch auf dem Programm. Mit den Begegnungen RB Leipzig gegen Eintracht Frankfurt und FC Bayern München gegen Bayer Leverkusen , scheint es, als ob zwei vorgezogene Endspiele stattfinden würden. Denn es handelt sich um vier Teams, die als „Pokalhelden“ bekannt sind. Seit 2017 war mindestens eine dieser Mannschaften immer im Finale dieses Wettbewerbs vertreten. Eine Horror-Auslosung.

Zwei der Pokalsieger der letzten Jahre werden aus dem Turnier ausscheiden

Die Sieger der letzten sieben Pokalwettbewerbe waren sechsmal Eintracht (2018), FC Bayern (2019, 2020), Leipzig (2022, 23) und Bayer (2024). Stellt sich die Frage, ob der aktuelle Pokalmodus reformiert werden sollte? Der besondere Charme dieses Wettbewerbs lag immer in den Auseinandersetzungen zwischen den Underdogs und den Favoriten. Doch ab der zweiten Runde eliminieren sich die großen Vereine gegenseitig. Ein Märchen, wie es der 1. FC Saarbrücken in der letzten Saison geschrieben hat, wird immer seltener.

So schön es auch sein mag, wenn neben einem dominanten Bundesligisten noch drei Teams aus der zweiten und dritten Liga im Halbfinale stehen: Auf lange Sicht verliert der Pokal dennoch an Attraktivität und Spannung. In der letzten und in der aktuellen zweiten Runde gab es jeweils bereits vier Begegnungen zwischen Erstligisten. Ist das noch das, was den 1935 erstmals ausgetragenen Pokal ausmacht ?

Heimrecht für den Underdog

Oder ist eine Reform notwendig? Zunächst sollte der Verein aus der niedrigeren Liga immer Heimrecht haben. Auch in dieser Runde hatte Darmstadt 98 (muss nach Bremen) wieder Pech. In der zweiten Runde traf es die Underdogs Schalke (in Augsburg), Elversberg (in Leverkusen), Kaiserslautern (in Stuttgart), Hamburg (in Freiburg) und Nürnberg (in Hoffenheim). Warum also nicht zwei verschiedene Lostöpfe, in denen die Erstligisten sich nicht gegenseitig eliminieren und die sogenannten „kleinen Klubs“ auf volle Stadien mit attraktiven Gegnern hoffen können?

Sollten Eintracht und der FC Bayern in der Runde der letzten 16 Teams ausscheiden, dann wären neben Borussia Dortmund die Zugpferde und TV-Magnete für diese Saison frühzeitig aus dem Pokal ausgeschieden. Ein Wettbewerb, der ausschließlich aus K.o.-Spielen besteht, braucht auf Dauer auch Spannung. Mit einigen Anpassungen könnte wieder mehr Begeisterung entfacht werden.