Neue Herausforderung im fußballverrückten Dorf

Marco Gaul erklärt seinen Wechsel zum SV Pfaffenhausen

21. März 2017, 06:47 Uhr

Marco Gaul (links) tritt im Sommer seine erste Stelle als Spielertrainer an. Foto: Charlie Rolff

Sportlich steht der SV Flieden als Spitzenreiter der Verbandsliga glänzend da, dennoch steht der erste Abgang für die neue Saison fest: Marco Gaul wird die Buchonia nach der Saison verlassen und seine erste Trainerstelle beim Gelnhäuser Gruppenligisten SV Pfaffenhausen antreten.

Der 28-Jährige freut sich riesig auf die neue Herausforderung: „Der erste Vorsitzende des Vereins, Peter Geis, ist ein Arbeitskollege meines Vaters. So kam der Kontakt zustande, seit Sonntagmorgen ist es fix“, berichtet der gebürtige Bellingser. Der SV Pfaffenhausen sei ein Verein, der noch über viele einheimische, junge Spieler verfüge. „Der Club ist super strukturiert, dort herrscht noch ein ursprüngliches Vereinsleben, mit dem ich mich identifzieren kann. Die Leute in Pfaffenhausen sind fußballverrückt, nur so kann es ein 1000-Einwohner-Dorf in die Gruppenliga schaffen.“

Für den Sport- und Bewegungstherapeuten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Fulda ist es die erste Station als Spielertrainer. Dass er erst 28 Jahre alt sei, sieht Gaul nicht als Problem: „Klar hätte ich noch zwei, drei Jahre Hessen- oder Verbandsliga spielen können. Doch ich habe mich in diesen Klassen bereits bewiesen, jetzt ist es Zeit für einen neuen Schritt. Ich möchte einfach noch mehr Verantwortung übernehmen.“

Derzeit steht Pfaffenhausen als Neuling auf einem Abstiegsplatz in der Gruppenliga Frankfurt Ost, Gauls Zusage gilt ligaunabhängig. „In der Gruppenliga hätte ich vermutlich mehr Druck als in der Kreisoberliga. Aber ich nehme es wie es kommt“, sagt Gaul, der damit auch den Fußballkreis wechselt. „Im Raum Gelnhausen kennt man mich nicht so gut wie in Fulda. Da stehe ich vielleicht etwas weniger unterm Brennglas, was mir zu Beginn entgegenkommt.“

Vorher möchte sich Gaul, der früher für Bad Soden und Mittelkalbach gespielt hat, im Optimalfall noch als Meister aus dem Königreich verabschieden. „Ich bin froh, dass der Wechsel nun fix ist. Die letzten beiden Wochen, in denen ich meine Entscheidung treffen musste, waren der Horror. Buchonia Flieden und die Jungs hängen mir sehr am Herzen“, so der Offensivspieler, der zwar hier und da Pfaffenhausener Spiele beobachten, aber ansonsten all seine Energie in den Aufstiegskampf mit Flieden stecken möchte.

Autor: Christian Halling

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