Frankfurt/Leverkusen – Auswärtsspiele bei Bayer Leverkusen bleiben für Eintracht Frankfurt ein rotes Tuch. Am Samstag setzte es für die Hessen beim amtierenden Deutschen Meister die zehnte Bundesliga- Niederlage in Folge. Dabei war die SGE einem Punktgewinn sehr nahe: Hätte Schiedsrichter Felix Brych in der Nachspielzeit auf Strafstoß für Frankfurt entschieden, hätte die schwarze Serie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Ende gefunden.

Doch die Pfeife des Starschiedsrichters blieb nach dem Zweikampf zwischen Jonathan Tah und Hugo Ekitiké stumm, zur Verwunderung der meisten Experten und dem Entsetzen der Beteiligten von Eintracht. Es wäre der dritte Strafstoß in der Partie gewesen, bei deren Leitung Brych eine klare Linie vermissen ließ. Von Frankfurts Trainer Dino Toppmöller hagelte es so deutliche Kritik.

Aufregerszene zwischen Jonathan Tah und Hugo Ekitiké

„Ich bin zufrieden mit der Leistung meines Teams gegen eine sehr starke Leverkusener Mannschaft. Leider war der Schiedsrichter nicht auf dem Niveau beider Mannschaften“, sagte Toppmöller beim amerikanischen Sender ESPN . „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, beide Teams spielen guten Fußball. Am Ende war es ein kleines Detail, das entschieden hat, ob wir einen Punkt holen. Es war ein klarer Elfmeter“, so der Ex-Profi.

Tah hatte Ekitiké im Strafraum mit einem leichten Stoßen am Einköpfen zum mutmaßlichen Endstand von 2:2 gehindert. Sicher kein grobes Foul, aus Sicht der Mehrheit aller Beobachter aber genug für einen Strafstoß. „Wenn du zum Kopfball springst und einen kleinen Push in den Rücken bekommst, dann bist du aus dem Gleichgewicht. In zehn von zehn Fällen köpft er das Ding ohne Körperkontakt rein“, urteilte Experte Erik Meijer beim TV-Sender Sky .

Eintracht-Trainer Toppmöller: „Ich schätze Felix als Schiedsrichter sehr, aber ...“

Ob Frankfurt den Strafstoß zum Ausgleich genutzt hätte, sei dahingestellt. Toppmöller blieb jedenfalls verärgert zurück: „Wir bereiten uns die ganze Woche sehr akribisch vor, investieren sehr viel, bewegen uns auf einem absoluten Top-Level und dann sind es Kleinigkeiten, die solche Spiele entscheiden. Ich schätze Felix als Schiedsrichter sehr, aber seine Leistung heute – da bin ich sprachlos.“

Brych ist Rekordschiedsrichter der Bundesliga , feierte zu Saisonbeginn nach langer Verletzungspause sein Comeback. Eintracht Frankfurt ist nicht der erste Traditionsverein, der seither öffentlich mit Entscheidungen des Münchners haderte. Auch Borussia Mönchengladbach monierte nach einer Niederlage gegen den VfB Stuttgart einen ausgebliebenen Pfiff von Brych entgegen dessen Linie im übrigen Spielverlauf.