Nullnummer im Starkregen

Hessenliga: Viktoria Griesheim und Rot-Weiss Frankfurt vergeben unter schwierigen Bedingungen Torchancen en masse

24. Oktober 2016, 11:09 Uhr

Der Frankfurter Patrick Barnes (rechts) hat den Ball im Visier und seinen Griesheimer Gegenspieler im Nacken. Foto: Mithat Gürser

In einer ausgeglichenen Hessenliga-Partie trennten sich der SC Viktoria Griesheim und die SG Rot-Weiss Frankfurt torlos. Das Endergebnis von 0:0 klang nach der Partie für beide Teams wie ein blanker Hohn, denn auf beiden Seiten wurden glasklare Tormöglichkeiten en masse vergeben. Unter schwierigen Platzbedingungen durch den einsetzenden Starkregen in der zweiten Halbzeit hatten beide Mannschaften in der Schlussphase den möglichen Sieg buchstäblich auf dem Fuß.

SC Viktoria Griesheim - SG Rot-Weiss Frankfurt 0:0

160 Zuschauer sahen im Stadion Süd am Hegelsberg eine ausgeglichene Partie mit vielen Torraumszenen. Die Südhessen hatten etwas mehr Ballbesitz und lauerten vor heimischer Kulisse geschickt auf Kontersituationen. Die ersten Torchancen hatten jedoch die "Roten". Schon in der 3. Spielminute setzte Cem Kara den Ball nach einem flachen Eckball von Andre Fliess knapp neben das Griesheimer Tor. Sekunden später wurde Varol Akgöz mit einem Schussversuch in letzter Sekunde abgeblockt. Die tiefstehenden Griesheimer mussten bis zur 9. Minute warten, ehe mal Torgefahr entstand. Torjäger Pascal Storks Abschluss strich Zentimeter am Kasten von RW-Schlussmanns Takidis vorbei. Auf der anderen Seite vergab Akgöz auf Zuspiel von Andre Fliess freistehend. Dann führte eine Slapstick-Einlage der Frankfurter Hintermannschaft fast zum Führungstreffer der Gastgeber. Damir Topcagic spielte im Spielaufbau seinem Nebenmann Anil Mus versehentlich in die Hacken. Der Ball prallte zum überraschten Viktoria-Angreifer Stork, der zu überrascht von der Situation war und deswegen überhastet vor Takidis abschloss. Nach Tim Fliess´ Flachschuss, den SCV-Tormann Rene Blessing parierte, setzte der Regen ein, der bis zur Halbzeit noch moderat war. In der Nachspielzeit hatten beide Mannschaften noch je eine dicke Chance. Griesheims Vranesevic köpfte freistehend über das Tor und nach einer Flanke setzte Akgöz die Kugel über den Kasten.

Takidis rettet Rot-Weiss den einen Punkt

Der zweite Durchgang glich dem ersten, denn das Spiel blieb ausgeglichen mit Chancen hüben wie drüben. Mittlerweile waren die Regenfälle stärker geworden, mit der Zeit war es richtiger Starkregen, der da herniederprasselte. Kevin Jung versuchte es mit einem Freistoß aus 20 Metern, der knapp über das Tor ging. Kurz darauf setzte Andre Fliess seinen Kollegen Cem Kara ein, der mit einem Drehschuss vorbei schoss. Böse Schrecksekunde dann für das Frankfurter Team, als Andre Fliess auf der Linie per Kopf klären musste und so den Rückstand Mitte der zweiten Hälfte verhindern konnte. Dann traf Akgöz nach einem Konter im mittlerweile strömenden Starkregen den Pfosten. Nun setzten beide Mannschaften auf Konter, das Spiel ging trotz widriger Bedingungen hin und her. Andre Fliess und der eingewechselte Vuk Toskovic vergaben zwei Konterchancen innerhalb von nur zwei Minuten, auf der anderen Seite konnte Jung den Ball nicht im Tor unterbringen. Eine Riesenchance vergab in der 84. Minute Patrick Barnes, der alleine auf Torhüter Blessing zulief und den Schlussmann anschoss. Somit verpasste es Rot-Weiss, sich für die kämpferische Leistung zu belohnen und hätte in der vierminütigen Nachspielzeit beinahe noch den Knockout bekommen. Denn Keeper Ioannis Takidis rettete seinem Team mit einer Glanztat den einen Zähler. Mutig warf er sich dem Griesheimer Jean-Marie Starck entgegen, der in buchstäblich letzter Sekunde gefährlich vor ihm auftauchte.Unmittelbar danach pfiff Schiedsrichter Steffen Rabe aus Burgwald die Nullnummer der besseren Sorte ab.

Daniyel Cimen: "Unglaublich, dass dieses Spiel 0:0 ausgegangen ist"

Rot-Weiss-Trainer Daniyel Cimen fand es hinterher "unglaublich, dass dieses Spiel 0:0 ausgegangen ist. Beide Mannschaften haben gute Chancen zum Sieg vergeben. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben es versäumt mit der ersten Chance das Tor zu machen und dann wird vielleicht hier einiges einfacher. Der Platz wurde mit dem Regen immer schwieriger und in der zweiten Halbzeit wurde es mit dem Starkregen ein Kampfspiel. Die Jungs haben den Kampf angenommen und der Punkt ist, wenn man sich an die letzte Chance von Griesheim erinnert, in Ordnung. Wir sind nicht ganz so unzufrieden, aber auch nicht glücklich darüber. Aufgrund der letzten Aktion sind wir froh, dass es 0:0 ausgeht. Wir müssen und können mit dem Punkt leben und sind froh, dass wir zu Null gespielt haben. Das Spiel hat sehr viel Kraft gekostet und wir haben nur eine kurze Regenerationspause bis zum Spiel gegen RW Darmstadt, wo wir die Punkte einfahren wollen".

Stenogramm:

SC Viktoria Griesheim: Blessing; Fai, Milosevic, Jung, Starck, Gürsoy, Davulcu, Vranesevic (88. Deuser), Stork, Aksoy (81. Kim), Häder - Trainer: Suat Türker
SG Rot-Weiss Frankfurt: Takidis; Topcagic, Tim Fliess, Mus, Freund, Andre Fliess, Akgöz, Barnes (89. Wade), Lundy, Abdul, Kara (66. Toskovic) - Trainer: Daniyel Cimen
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Steffen Rabe (Burgwald). Zuschauer: 160

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