Oberrode vs. Türkischer SV: Vereine von Spielabbruch überrascht

23. Oktober 2023, 17:02 Uhr

Oberrodes Spielertrainer Mario Martinez erzielte das Tor seiner SGO gegen den Türkischen SV. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Foto: Charlie Rolff

Das A-Liga-Spiel zwischen der SG Oberrode und dem Türkischen SV ist weit in der Nachspielzeit abgebrochen worden und beide Vereine haben davon offensichtlich nicht einmal was mitbekommen. Nun ist das Spiel ein Fall fürs Sportgericht.

„Wie? Abgebrochen? Der Schiedsrichter hat doch ganz normal in der 96. oder 97. Minute abgepfiffen“, war Si Moon Mané, Trainer des Türkischen SV , am Montag hörbar überrascht von der Tatsache, dass die Partie seines Clubs wohl nicht mit 0:1 verloren ging, sondern abgebrochen worden ist. Und auch die SG Oberrode hat sich überrascht gezeigt, wie auf den sozialen Netzwerken des Vereins zu lesen ist. „Heute Mittag (Montag, 13.59 Uhr, Anm. d. Red.) stellte sich dann plötzlich die Frage, ob das Spiel der Ersten nun doch nicht gewertet wurde, da der gestrige Schlusspfiff nicht das Ende des Spiels im herkömmlichen Sinne darstellte. In den bekannten Ergebnisportalen wurde das Spiel nun als ‚abgebrochen‘ gewertet. Auf Nachfrage beim Unparteiischen konnte in Erfahrung gebracht werden, dass die Partie tatsächlich kurz vor dem Ende der Nachspielzeit abgebrochen wurde.“

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Die SG Oberrode erläutert hierbei auch direkt die Szenerie: „Es war ein Kampf auf Augenhöhe. In der 67. Minute dann die Belohnung für das harte Spiel: Spielertrainer Mario Martinez trifft zum 1:0. Das Spiel nahm weiter an Fahrt auf und die Emotionen kochten an der ein oder andere Stelle auch schon einmal über. Dies führte in der 89. Spielminute zu einer Zeitstrafe beim Türkischen SV. Leider wurde es dann auch zusehends unsportlicher auf Seiten des Gegners, in der Nachspielzeit musste der Unparteiische zur Roten Karte greifen. Danach erfolgte eine weitere Aktion, ehe der vermeintliche Schlusspfiff fiel. Sofort wurde der Schiedsrichter von Spielern, Offiziellen und Zuschauern des Gegners belagert, so dass unsere Ordner eingreifen mussten und den Schiri zur Kabine eskortierten.“

Aus Sicht von Mané hatte der Unparteiische der Partie, der bei fussball.de namentlich nicht genannt wird, zuvor selbst keine gute Figur abgegeben: „Der hat alles gegen uns gepfiffen und das war sowas von offensichtlich. Beispielsweise in einer Vorteilssituation, bei der wir schon drei gegen eins vor dem Tor stehen, pfeift er plötzlich doch ein Foulspiel. Er hat das Spiel in eine Richtung gesteuert. Der Schiedsrichter ist im Verein bekannt, weil das schon das dritte Spiel war, in dem er die Türken offensichtlich verpfiffen hat.“

Die entscheidende Situation aus Manés Sicht: Ein Spieler Manés, der zuvor bereits eine Zeitstrafe absitzen musste, spendete in der Nachspielzeit seinem Torwart für eine gute Aktion Applaus, was der Schiedsrichter aber auf sich bezogen hätte und dem Spieler des Türkischen SV dafür Rot zeigte. Anschließend habe der Schiedsrichter das Spiel abgepfiffen, was lautstarke Diskussionen hervorrief. „Erst nach dem Pfiff sind Leute auf den Platz gelaufen, aber niemand ist den Schiedsrichter angegangen. Es war schon etwas lauter, aber keinesfalls asozial. Denn sonst bin ich der Erste, der hier als Trainer aufhört“, erläutert Mané, aus dessen Sicht zahlreiche Entscheidungen gegen sein Team ausgefallen seien. Auch das vermeintliche Siegtor von Mario Martinez in der 67. Minute sei aufgrund einer klaren Abseitsposition irregulär gewesen.

Am Sonntagabend war bei fussball.de, dem offiziellen Fußballportal des DFB, noch ein 1:0 für Oberrode eingetragen. Am Montag wurde das Ergebnis auf „abgebrochen“ geändert. Dem Spielverlauf dort ist zu entnehmen, dass die Rote Karte gegen den Spieler des Türkischen SV in der dritten Minute der Nachspielzeit gezückt worden ist. Die Eintragungen dort nimmt der Schiedsrichter selbst vor. Schon am Freitag war ein Spiel abgebrochen worden, auch da gab es Ungereimtheiten und zumindest die SG Michelsrombach/Rudolphshan wurde tags drauf von der Tatsache überrascht, dass das Spiel in Ausbach nicht regulär abgepfiffen worden war, sondern offensichtlich abgebrochen worden ist.

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