Offensiv-Allrounder Damm: Aus Miami zum Hessenliga-Aufstieg?

15. Januar 2025, 18:00 Uhr

Nico Damm (links, hier in einem Spiel des 1. FC Erlensee beim SV Steinbach um Jannis Kehl) war zuletzt in Miami und soll jetzt der SG Bad Soden beim Hessenliga-Aufstieg helfen. © Jonas Wenzel

Für die SG Bad Soden geht es im mutmaßlichen Zweikampf mit Tabellenführer CSC 03 Kassel um den Meistertitel in der Fußball-Verbandsliga Nord. Der in der Winterpause verpflichtete Biebergemünder Nico Damm (23) könnte der fehlende Mosaikstein im Team von Trainer Lars Schmidt sein.

Noch jagt die SG Bad Soden als Tabellenzweiter den Spitzenreiter aus Nordhessen. Der CSC hatte zuletzt mit der Verpflichtung des Ex-Bundesliga-Spielers Alban Meha , einem 38 Jahre alten offensiven Mittelfeldspieler, gepunktet. Die „Sprudelkicker“ zogen mit Mittelfeldspieler Damm nach. Aber wer ist der Spieler, den die SG Bad Soden unbedingt haben wollten und wo liegen seine Stärken?

Bad Soden holt Offensiv-Allrounder: Wer ist der Hoffnungsträger?

Damm kommt aus dem Biebergemünder Ortsteil Kassel und spielte in der Jugend und in der Seniorenmannschaft des 1. FC Erlensee in der Hessenliga, bevor er im Sommer 2024 für ein halbes Jahr in die USA ging. In der Saison 23/24 bestritt er alle Spiele für Erlensee und schoss dabei sechs Tore. Damm kommt auf bereits 88 Hessenligaeinsätze. Damm sagt über sich: „Ich bin ein Offensiv-Allrounder und kann auf jeder Position spielen.“

Fit genug für die Mission Aufstieg dürfte er sein. „Ich habe das letzte halbe Jahr sechs Tage die Woche trainiert, in der Vorbereitung sogar zum Teil zweimal am Tag. Ich bin fit, auch wenn die Saison in den USA im November zu Ende war.“ An der St. Thomas University in Miami Gardens (Florida) studierte Damm über ein Sportstipendium und machte dort seinen Master. Sein Vater Steffen Damm spielte im Fußballkreis Gelnhausen lange für den TSV Kassel und den FSV Großenhausen. Aktuell wohnt der Werkstudent der Weltfirma Heraeus (Hanau) wieder bei seinen Eltern in Kassel. „Das ist vorübergehend. Meine Eltern und meine Freundin sind ja auch meine größten Fans. Sie schauen sich oft die Spiele von mir an.“ Der kurze Weg von Biebergemünd nach Bad Soden dürfte allen entgegenkommen.

Der Vorstand um den sportlichen Macher bei der SG Bad Soden, Wladimir Römmich, ist froh, einen Jungen aus der Region verpflichtet zu haben. Ständigen Kontakt hatte der junge Spieler allerdings zuletzt mit Trainer Lars Schmidt und dem Sportlichen Leiter Daniele Fiorentino. Damm habe sich da ein gutes Bild machen können: „Sie haben mir ein gutes Gefühl gegeben und mir gesagt, dass ich da in eine funktionierende Mannschaft komme und dass ich mir meinen Platz erkämpfen muss. Sie haben mir aber auch signalisiert, dass sie einen solchen Spieler wie mich noch nicht haben.“

Damm: Hessenliga-Aufstieg sieht Neuzugang nicht als Druck

Damm geht die Aufgabe selbstbewusst an und hat sich immer wieder über Bad Soden informiert, wo er Kontakt zu seinem Freund, SG-Kapitän Christoph Neiter, hielt. „Ich hatte immer einen Blick auf den Verein und freue mich, wenn es losgeht. Mein Ziel war einfach, weiter auf einem guten Niveau zu spielen.“ Sein Ex-Team in Miami habe in etwa Hessenliganiveau. Beweisen, was er kann und wen der Verein da geholt hat, kann Damm zum Trainingsstart bei der SG Bad Soden am 21. Januar.

Das Ziel Hessenliga und den Zweikampf mit dem CSC Kassel sieht Damm nicht als Druck. „Es ist angenehmer, vorne mitzuspielen und ein Ziel zu haben, als einen Platz nur zu verwalten oder gegen den Abstieg zu spielen.“ In Erlensee war er Flügelspieler, Schienenspieler in der Fünferkette, Neuner oder auch in der Mitte aktiv. Ein echter Allrounder also für Lars Schmidt und seine Mannschaft. Damm nennt den niederländischen Offensivspieler Memphis Depay als Vorbild: „Zu seiner Zeit in Eindhoven habe ich zu ihm aufgeschaut. Er war mein Lieblingsspieler.“

Individuell hält sich der neue Sodener Hoffnungsträger mit Läufen, Spinning und Krafttraining sowie Stabilisationsübungen fit. Vor allem Kraft-Stabilität stehe ganz oben auf dem Trainingsplan, da wolle er nach zwei Knie-Verletzungen dem Zufall keine Chance lassen. Am 28. Februar, zum Punktspielauftakt beim Derby in Flieden, will Nico Damm schließlich von der ersten Minute an Gas geben können, um dem Aufstiegsziel in Bad Soden weiter Nahrung zu geben.

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