„Du hast ja hier in deiner Heimat sogar Applaus bekommen. Oft ist es ja so, dass der Prophet im eigenen Land nicht so viel gilt“, sagte Berthold Helmke und erntete einige Lacher. Helmke, Mitglied des Steinbacher Führungsteams und zuständig für die Pressekonferenzen, war gut aufgelegt, schließlich hatte der SV Steinbach kurz zuvor das Hessenliga-Derby gegen den Hünfelder SV mit 2:0 für sich entschieden .

Hessenliga: Onkel-Neffen-Duell nach Derby sorgt für Lacher

Der Applaus galt Johannes Helmke, gebürtiger Steinbacher und Trainer des HSV, der in seinen Ausführungen erklärt hatte, dass Steinbach den Sieg vielleicht etwas mehr wollte und für beide Teams gelte, für Zählbares an die Leistungsgrenze rankommen zu müssen. Aber Johannes Helmke, der ohne Schaum vorm Mund analysierte, hatte noch eine vielsagende Aussage parat: „Insgesamt ist es so, dass sich Steinbach kleiner macht, als es vielleicht ist. Man hat gesehen, dass ihr nicht nur einen guten Torwart habt, sondern auch gute und vor allem viele Spieler.“ Acht Mann saßen auf der Bank, fast alle sind fit. SVS-Trainer Petr Paliakta hat die Qual der Wahl und ist sehr froh darüber. Die gewachsene Personaldecke war ein großer Unterschied im Vergleich zum Hinspiel vor wenigen Wochen, der Mut macht für das Duell gegen formstarke Stadtallendorfer, die am Sonntag (15 Uhr) im Mühlengrund gastieren.

Dann vor nicht so vielen Zuschauern wie am Mittwoch. Torgranate hatte 900 geschätzt, Berthold Helmke 800. Und er beklagte, dass es nicht deutlich mehr waren: „Wie Verbandsfunktionäre auf die Idee kommen, heute Kreisoberliga- und A-Liga-Spiele anzusetzen, ist völlig neben der Kappe und nicht nachvollziehbar. Uns fehlen dadurch 400 Zuschauer“, sagte Berthold Helmke, der dennoch von einer super Atmosphäre sprach. Beispielsweise wurde in Rothenkichen, Leimbach, Soisdorf, Ufhausen oder Hofaschenbach gespielt.

Hünfeld und Steinbach spielen am Wochenende beide Zuhause, nehmen sich die Zuschauer aber nicht gegenseitig weg, da der HSV bereits am Samstag (15 Uhr) gegen Eddersheim spielt. Ohne Yunus Kocak, der nach einem Zusammenprall mit SVS-Keeper Philipp Bagus eine Nacht im Krankenhaus verbringen musste, sich aber auf dem Weg der Besserung befindet. Johannes Helmke freut sich auf das Spiel gegen Eddersheim: „Ein Top-Team. Da sind die Rollen anders, wir müssen richtig hart verteidigen.“