Patrick Schaaf sieht Licht am Ende des Tunnels

Lehnerzer Kapitän über seine Leidenszeit und die Zukunft

03. Mai 2017, 12:00 Uhr

Patrick Schaaf (schwarzes Trikot) will dem TSV Lehnerz in der neuen Spielzeit wieder voll zur Verfügung stehen.

Seit Mitte November des vergangenen Jahres ist Patrick Schaaf (27) außer Gefecht gesetzt, ein Kreuzbandriss hat den Kapitän des TSV Lehnerz zum Zuschauen verdammt. Nun muss Schaaf mit ansehen, wie das Team von der Richard-Müller-Straße die bislang schwächste Saison seit dem Hessenliga-Aufstieg 2013 spielt. Immerhin: Bei Schaaf geht es aufwärts, zur neuen Spielzeit will er wieder voll einsteigen. Grund genug, sich mit dem Ex-Gladbacher zu unterhalten. Patrick Schaaf über ...

... den aktuellen Stand seiner Verletzung:

Es geht mir gut, der erneute Eingriff, bei dem Narbengewerbe entfernt wurde, hat mich nicht wirklich zurückgeworfen, sodass ich weiter im Zeitplan liege. Ich kann inzwischen schmerzfrei joggen und mache erste koordinative Übungen mit dem Ball. Mein Ziel ist es, am 23. Juni zum Vorbereitungsstart wieder dabei zu sein und zur neuen Spielzeit wieder voll anzugreifen.

... den Verlauf der Saison:

Es tut weh, wenn du siehst, in was für einer Phase die Mannschaft steckt und du als Kapitän dann nicht hilfst. Ich bin inzwischen seit fünf Spielzeiten in Lehnerz und es ist mit Sicherheit die schwierigste seit meinem Kommen. Viel schlimmer ist, dass ich nicht aktiv helfen kann. Es wäre vermessen zu sagen, dass wir mit mir besser dastehen würden - aber zumindest hätte ich alles versuchen können, um uns aus dieser Misere wieder herauszuführen. So ist die Saison aber für alle unbefriedigend, was sich natürlich auch auf die Stimmung im Team ausgewirkt hat. Für uns geht es jetzt einfach nur noch darum, die Saison ordentlich zu beenden.

... die Ablösung als osthessische Nummer eins durch Borussia Fulda:

Wir sind super in die Saison gestartet, haben aber leider den Faden verloren und mussten Borussia Fulda den Vortritt gewähren. Es ist aber nicht so, dass wir jetzt neidisch auf sie sind. Borussia leistet gute Arbeit und spielt derzeit besseren Fußball als wir - das gilt es zu respektieren und anzuerkennen. Die direkten Vergleiche in der Vergangenheit zeigen aber, dass wir uns vor ihnen nicht zu verstecken brauchen. Aber klar: Aufgrund ihrer Transferpolitik und ihren Möglichkeiten verfügen sie über ein ganz anderes Potential. Trotzdem geht es für beide Mannschaften nächste Saison bei null los. Die Karten werden wieder neu gemischt.

... einen möglichen Wechsel zu Borussia Fulda:

Grundsätzlich sollte man niemals nie sagen, aber dieser wurde von Markus Röhner (Beiratsvorsitzender von Fulda, Anm. d. Red.) bereits kategorisch ausgeschlossen. Allerdings glaube ich, dass er mich damals in einem Interview falsch verstanden hat. Damals wurde ich gefragt, ob Borussia Fulda mir nach ihrem Aufstieg in die Hessenliga ein Angebot gemacht habe. Das wurde von mir verneint und ich habe nachgeschoben, dass sie sich den Anruf ohnehin hätten sparen können, weil ich sehr glücklich in Lehnerz war und wir gerade um den Aufstieg in die Regionalliga gespielt hatten. Ich habe aber nie gesagt, dass Fulda mich nicht reizen würde.

... den Umbruch im Sommer:

Es ist schade, dass uns viele Spieler verlassen, mit denen wir jahrelang Erfolg hatten und die für den Verein tolle Leistungen erbracht haben. Eine gewisse Fluktuation gehört aber zum Fußball dazu und vielleicht ist der Umbruch auch nötig. Ich sehe es durchaus als Chance für den Verein, vorausgesetzt es wird im Sommer entsprechend nachgebessert. Mit Marius Strangl (Spvgg. Bayreuth, Anm. d. Red.) haben wir bereits einen sehr guten Neuzugang verpflichtet, drei weitere Spieler seines Kalibers müssen aber noch her, wenn der Verein in der kommenden Saison wieder ganz oben mitspielen möchte. Verpflichtet der Verein diese nicht, muss der Blick eher nach unten als nach oben gehen.

... seinen im Sommer 2018 auslaufenden Vertrag;

Ich fühle mich sehr wohl in Lehnerz, momentan liegt mein voller Fokus auf meiner Rückkehr. Wie es mit mir nach dem Ende des Vertrages weitergeht, wird sich zeigen.

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