Paul Hohmann: "Hatte den Spaß am Fußball verloren"

27-Jähriger will bei Lehnerz II diese Saison eine Führungsrolle einnehmen

30. Juli 2015, 15:30 Uhr

Paul Hohmann ist in Lehnerz mehr als zufrieden.

Vier Stammkräfte haben den Verein verlassen, externe Neuzugänge gab es bis auf Torwart André Ditzel (Flieden II) keine. Kein Wunder also, dass beim TSV Lehnerz II nach zwei überaus erfolgreichen Verbandsliga-Jahren zum diesjährigen Saisonauftakt kleinere Brötchen gebacken werden.

"Unser primäres Ziel ist es, so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren", erklärt Mittelfeldspieler Paul Hohmann. "Danach können wir immer noch nach oben blicken." Nach Platz drei in der Spielzeit 2013/14 und dem sechsten Rang in der abgelaufenen Saison sehr bescheidene Ziele - doch das hat seine Gründe. "Mit David Bettendorf, Michael Wiegand und Patrick Broschke haben uns drei Stammspieler verlassen, mit dem Abgang von Osman Özlük fällt jetzt der nächste Stammspieler weg. An Feldspielern sind nur drei Jugendspieler hinzugekommen. Die spielen ihr erstes Seniorenjahr, das wird für sie keine leichte Aufgabe", meint Hohmann.

Einige Testspiele scheinen dem 27-Jährigen Recht zu geben. Gegen Kreisoberligist Hosenfeld setzte es eine 4:5-Niederlage, gegen A-Ligist Simmershausen trennte sich der TSV nur 2:2-Unentschieden. "Die Ergebnisse in den Testspielen waren teilweise durchwachsen. Wir haben in der Vorbereitung richtig Gas gegeben und teilweise an drei Tagen in Folge Spiele bestritten. Deswegen sollten wir die Ergebnisse nicht überbewerten. Ich denke, wir sind dennoch ganz gut durch die Vorbereitung gekommen. Und wenn man den letzten Test gegen einen Gruppenligisten wie Grebenstein mit 9:1 gewinnt, kann nicht alles verkehrt sein."

Hohmann selbst spielt erst seit Winter in Lehnerz, zuvor verbrachte er einige nicht sehr erfolgreiche Jahre bei Borussia Fulda und Hünfeld. "In den anderthalb Jahren vor Lehnerz hatte ich etwas den Spaß am Fußball verloren", gibt der Mittelfeldspieler offen zu. "Ich wollte dann unbedingt nach Lehnerz wechseln, da ich schon damals engen Kontakt zu Marco Lohsse hatte. Für mich als Fußballer ist es das Wichtigste, das Vertrauen des Trainers zu besitzen, das ist absolut der Fall. In der vergangenen Rückrunde war ich schon hundertprozentig fit, so kommen auch die guten Leistungen zustande." Fünf Tore und fünf Vorlagen in elf Spielen sprechen eine deutliche Sprache - Grund genug, ein Treuebekenntnis an Lehnerz abzugeben. "Ich fühle mich sehr wohl und habe den Spaß am Fußball wiedergefunden. Wenn alles gut läuft, wird es keinen anderen Verein mehr für mich geben."

Mit 27 Jahren gehört Hohmann in dieser Saison zu den ältesten Spielern bei der Zweiten des TSV. So sieht sich der zentrale Mittelfeldspieler in einer wichtigen Rolle. "Ich sehe mich schon als Führungsspieler. Ich habe in meinen vielen Seniorenjahren immer gute Trainer gehabt und einige Erfahrungen mitgenommen, die ich den jungen Spielern mit auf den Weg geben kann. Mir macht es ja auch Spaß, wenn die Jungs kommen und mich nach ihrem Rat fragen oder ich auf dem Platz Kommandos geben kann."

Autor: Steffen Kollmann

Kommentieren