Zwei Neue für Ehrenberg

Personal-Rochade bei der SKG Gersfeld

17. Mai 2021, 10:30 Uhr

Gute Aussichten für die Zukunft hat Christian Heumüller (rot) bei der SKG Gersfeld für die kommende Spielzeit nicht mehr gesehen. Foto: Charlie Rolff

Der vor einem Jahr mit vielen Lorbeeren gekommene Christian Heumüller ist beim Rhöner A-Ligist Geschichte. Damit aber nicht genug: Auch Co-Trainer Dennis Scheffler und Philip Grösch wechseln – und zwar zur SG Ehrenberg. Gersfeld steht somit ein gewaltiger Umbruch bevor. Der neue Trainer soll womöglich schon Anfang nächster Woche bekanntgeben werden.

Gersfeld und Heumüller: das passt – dachte man zumindest. Zur Spielzeit 2020/21 hat der ehrgeizige Ehrenberger die Trainer-Ikone Viktor Ruppel beerbt und hatte mit der SKG Gersfeld viel vor. Die ausbeute von 25 Punkten aus zwölf Spielen gaben dem 29-Jährigen recht. Lediglich die Übermacht Dietershausen/Friesenhausen schien bis zum Saisonabbruch uneinholbar. Umso überraschender kommt der Abgang nach bereits einem Jahr. „Die Trennung hat allein sportliche Gründe. Persönlich und menschlich habe ich hier eine super, wenn auch nur kurze, Zeit erlebt“, erklärt Heumüller auf Nachfrage.

Die sportlichen Gründe lassen sich leicht thematisieren. Der Kader des A-Ligisten ist generell dünn. Viele Spieler gehören der alten Garde an und spielen mit dem Gedanken, ihre sportliche Laufbahn zu beenden. Umso mehr schmerzen die Abgänge von Dennis Scheffler und Philip Grösch, die beide nach Ehrenberg zurückkehren. "Es freut uns ungemein, dass sie künftig wieder für die SGE tätig sind. Als Dennis vor einem Jahr den Entschluss fasste, nach Gersfeld zu gehen, habe ich gesagt, dass das nur ein Abschied auf Zeit ist", schildert Udo Wischniewski aus dem Ehrenberg Vorstand. Scheffler gilt als Springer, der bei erster und zweiter Mannschaft kicken kann. Bei Grösch ist die Lage deutlicher. "Er wird Co-Trainer bei der Reserve. Nach acht Jahren findet er nun auch den Weg zurück zu uns", sagt Wischniewski. Auf der Gegenseite stehen die Neuzugänge Dennis Ruppel (Hauswurz) sowie Maurice Sambale (Nüsttal).

Ziel Kreisoberliga rückt in weite Ferne

Gersfeld hat in der Vergangenheit keinen Hehl daraus gemacht, in den nächsten Jahren wieder in die Kreisoberliga zurückzukehren. Die bittere Realität sieht jetzt aber anders aus. Der Verein tritt auf der Stelle und muss mit dem Abgang von Christian Heumüller eine schmerzliche Niederlage hinnehmen. Aufgrund der geografischen Lage ist es schwer, Neuzugänge zu gewinnen. Einheimische junge Spieler wie Bastian Stumpf (SG Ehrenberg), Moritz Günther (A-Junioren Nüsttal) oder Nicolas Meyer (SG Elters/Eckweisbach/Schwarzbach) suchen indes in höheren Klassen Herausforderungen. In der kommenden Saison wird sich demnach zeigen, wo die Reise von Gersfeld hingehen wird. Weiterhin ein Top-Team der Staffel mit Ambitionen oder ein Club, der seine sportliche Heimat auch in den kommenden Jahren in der A-Liga Fulda/Rhön haben wird. Zu den Favoriten werden die Blau-Weißen allerdings nicht mehr zählen.

Trotz alledem hat der Sportliche Leiter David Grösch gute Nachrichten zu verkünden: Andre Ruppert, Viktor Ruppel und Leonard Helfrich wollten eigentlich ihre Schuhe an den Nagel hängen. "Wir konnten sie aber zum Glück für ein weiteres Jahr überzeugen", bestätigt Grösch. Die personellen Sorgen lichten sich dadurch. Gersfeld kann mit einem 16-Mann-Kader in die Saison gehen. Bezüglich der neuen Trainerstelle hofft der Sportliche Leiter, nächste Woche den neuen Mann zu präsentieren. Heumüller indes hat noch keine konkreten Pläne. „Ich habe nichts in der Hinterhand und bin auch nicht aktiv auf der Suche“, sagt der 29-Jährige. Für einen neuen Job steht er dennoch zur Verfügung. „Wenn eine Anfrage kommen sollte, bin ich bereit für Gespräche.“