Alle Augen waren auf die Seitenlinie gerichtet, denn da feierte Daniyel Cimen sein Debüt als Trainer der SG Barockstadt. Anfang der Woche gab die SGB bekannt, Cimen von Ligakonkurrent FC Gießen losgeeist zu haben , am Dienstag leitete der 39-Jährige erstmals das Training in Fulda und gab Einblicke in die hinter ihm liegenden Stunden zwischen dem Abschied in Gießen und der Entscheidung für die Barockstadt . Im Vergleich zur 1:2-Niederlage am Sonntag gegen den OFC, als Yasin Kocatepe, der nun wieder Co-Trainer ist, die Mannschaft coachte, schraubte Cimen zweimal an der Startelf: Tim Korzuschek rückte für den gelb-rot-gesperrten Clint Essers in die erste Elf, während Eric Ganime für Marius Grösch in der Innenverteidigung auflief.

SG Barockstadt: Belohnung bei Debüt von Daniyel Cimen bleibt aus

Eine Aufbruchstimmung, wie sie von FSV-Trainer Tim Görner befürchtet wurde, trat zunächst nicht auf, weil die SGB im ersten Spiel unter Cimen einen zerfahrenen und nervösen Blick hinlegte. Über Ben-Luca Fisher kamen die Gäste zur ersten guten Möglichkeit (2.), fanden danach aber ebenso wenig in ihr Spiel. Die Trinkpause nutzte Cimen dazu, erstmals auf seine Mannschaft einzuwirken. Seine Worte schienen gewirkt zu haben, denn fortan präsentierte sich die Barockstadt gefestigter, stand defensiv sicher und hatte immer wieder längere Ballpassagen. Zur ersten guten Chance dauerte es jedoch bis kurz vor der Halbzeit, als Marius Köhl bei der Flanke von Sebastian Schmitt etwas zu unentschlossen war und nicht an den Ball kam (43.).

Aus der Halbzeitpause kam die SG Barockstadt wesentlich entschlossener, mit viel mehr Offensivpower – und mit der Führung: Leon Pomnitz fand mit einer Ecke Kapitän Patrick Schaaf, der aus kurzer Distanz einköpfen konnte (50.). Der Treffer gab der Cimen-Elf zunächst weiter Auftrieb und Tim Korzuschek hätte nur wenige Minuten später erhöhen können (53.). Der FSV Frankfurt hatte nur noch wenige Ideen im Offensivspiel, meldete sich aber mit einem Paukenschlag zurück: Erst wurden drei Torschüsse in einer Szene von Barockstadt-Verteidigern und überragenden Reflexen von Samuel Zapico entschärft (78.), die SGB bekam den Ball allerdings nicht geklärt und so verwertete FSV-Angreifer Cas Peters eine Hereingabe mit der Hacke (79.).

In einem in der Schlussphase offenen Spiel hatte die Barockstadt die dickste Gelegenheit auf den Lucky-Punch: Der eingewechselte Kelvin Onuigwe scheiterte an einer guten Parade von FSV-Keeper Henry Bremer, den Nachschuss brachte der mitgelaufene Matheus Beal auch mit ein wenig Pech nicht im Tor unter (90.+2). Die SGB-Akteure bekamen aus der neuen Heimat der Barockstadt-Anhänger in der Kurve Applaus für einen guten Auftritt, der allerdings nicht belohnt wurde. „Wir haben noch sehr viel Arbeit im letzten Drittel vor uns, aber für den Start war das eine ordentliche Leistung. Die Mannschaft hat einen großen Aufwand betrieben“, sagte Cimen, während FSV-Trainer Görner das Tor in der guten Anfangsphase vermisste: „Barockstadt war im Anlaufverhalten verändert, dafür hatten wir aber gute Lösungen. Den Punkt nehmen wir dankend mit.“

SG Barockstadt: Zapico; Kraft, Ganime, Frey, Schmitt – Campman – Köhl (74. Dittmann), Schaaf, Pomnitz, Korzuschek (87. Beal) – Fischer (87. Onuigwe). FSV Frankfurt: Bremer; Hildmann (63. von Schroetter), Gottwalt, Weißmann, Eichhorn – Fisher (63. Sannomiya) – Del Vecchio, Latteier (46. Breir) – Celik – Hermes (89. Pandza), Peters. Schiedsrichter: Philipp Hofheinz (FV Niefern). Zuschauer: 1732. Tore: 1:0 Patrick Schaaf (50.), 1:1 Cas Peters (79.).