HSV tut sich lange schwer

Platzverweis entscheidend: Hünfeld schlägt Bad Vilbel

05. März 2022, 14:55 Uhr

Kevin Krieger (blau) hatte mit dem Hünfelder SV das bessere Ende im Duell mit Dominik Emmel und dem FV Bad Vilbel. Foto: Charlie Rolff

Mit einem ganz wichtigen 2:1 (1:0)-Heimsieg gegen den FV Bad Vilbel ist der Hünfelder SV in die Abstiegsrunde der Hessenliga gestartet. Vogt und Sternstein erzielten die Tore.

Die Partie wurde auf dem Hünfelder Kunstrasen ausgetragen. Der Rasen ist aktuell durch den Frost in den Nächten noch nicht bespielbar. Personell musste der HSV auf Maximilian Fröhlich verzichten, der mit Knöchelproblemen passen musste. Seine Position nahm Nils Wenzel ein, Nicolas Häuser rückte in die Abwehrkette.

Die erste Halbzeit lief lange nicht so, wie sich die Hünfelder das vorgestellt hatten. Bad Vilbel stand sicher, dem HSV fehlten die Impulse nach vorne. So passierte vor dem Tor der Gäste lange Zeit nichts. Auf der anderen Seite knallten die Gäste durch Filip Cirpaci einen Distanzschuss nach herrlicher Einzelleistung den den Pfosten (11.) und hatten auch ansonsten noch ein paar kleinere Möglichkeiten.

Dass es zur Pause doch noch für eine Führung der Hünfelder langte, lag an der 41. Minute. Da spielte Andre Vogt einen überragenden langen Ball in den Lauf von Kevin Krieger. Im Duell mit Dominik Emmel kam Krieger zu Fall und der Abwehrchef der Gäste flog wegen einer Notbremse vom Platz. Was folgte war ein totales Durcheinander im Spiel der Gäste, die sich nach dem Feldverweis zunächst nicht sortieren konnte. Hünfeld nutzte das und ging durch den Schuss von Andre Vogt eher überraschend doch noch 1:0 in Führung. Nils Wenzel hatte abgelegt. Das 1:0 zur Halbzeit war insgesamt gesehen eher schmeichelhaft.

Der „Übeltäter“ Dominik Emmel wollte seinen Feldverweis derweil nicht akzeptieren. „Wir waren beide im Laufduell und sind dabei aneinander gestoßen“, sagte Vilbels Abwehrmann zur Szene, die das Spiel letztlich entschied.

Nach der Pause hatte Bad Vilbel noch eine gute Möglichkeit zum 1:1, als Cirpaci nach Flanke von Filipovic nur das Außennetz traf (50.), aber dann holte Hünfeld zum letztlich entscheidenden Schlag aus. Andre Vogt leitete den Konter ein und Nils Wenzel schloss über links mit einem sehenswerten Schuss ab. Vilbels Torwart Orband parierte zwar gut, aber sein Abpraller landete genau auf dem Kopf von Christoph Sternstein. In der 56. Minute deutete endgültig vieles auf Sieg.

Für die gute Moral der Gäste vom Niddasportfeld sprach zwar die Tatsache, dass man durch den eingewechselten Kovacic noch den Anschluss schaffte, aber in den verbleidenden 20 Minuten hielt Hünfeld den Gegner weitgehend gut weg vom eigenen Tor. Sternstein vergab die dickste Möglichkeit zum 3:1 (82.), so dass der HSV letztlich über einen verdienten 2:1-Sieg jubeln konnte, der allerdings durch die eine Szene beim Feldverweis erst begünstigt wurde.

Fuß selbstkritisch, Helmke erleichtert, Mustafic sauer

„Wir sind mit dem System von Bad Vilbel überhaupt nicht klargekommen und haben nur sehr schwer ins Spiel gefunden. Wir wussten zwar um die Spielweise des Gegners, aber uns hat halt auch Selbstvertrauen gefehlt nach der durchwachsenen Vorbereitung“, so Hünfelds Abwehrmann Benjamin Fuß.

Sein Trainer Johannes Helmke freute sich doppelt: „Einerseits natürlich, weil das ein ganz wichtiger Sieg war - auch für die Köpfe, für das Selbstbewusstsein. Mir hat gefallen, dass wir so geschlossen aufgetretetn sind“, so der Trainer, dem aber auch die Szene vor dem Feldverweis gefiel. „Da hat sich Kevin Krieger endlich mal vor den Gegner gesetzt. Das hatten wir in den letzten Wochen häufig angesprochen, dass das ein Defizit von ihm war.“

Gäste-Coach Amir Mustafic war bedient. „Ich bin stolz auf meine Jungs, denn sie haben eine gute Leistung gezeigt. Eigentlich müssen wir hier sogar gewinnen, aber das Spiel wurde von anderer Seite beeinflusst“, war Vilbels Trainer sauer.

Die Statistik:

Hünfelder SV: Kaiser; Schilling, Fuß, Witzel, Häuser, Gadermann, Alles (90. Rohde), Sternstein (84. Lovakocic), Krieger (76. Zvekic), Wenzel, Vogt.
FV Bad Vilbel: Orband; Emmel, Safaridis, Filipovic (75. Lahchaychi), Gashi, Embaye, Okuno, Shimoda (65. Alik), Ushiyama, Cirpaci (61. Kovacic), Thielmann.
Schiedsrichter: Pascal Loschke (Kassel).
Zuschauer: 200.
Tore: 1:0 Andre Vogt (44.), 2:0 Christoph Sternstein (56.), 2:1 Oliver Kovacic (70.).
Gelb-Rote Karte: Trainer Amir Mustafic (Bad Vilbel, 90.+4).
Rote Karte: Dominik Emmel (Bad Vilbel) wegen einer Notbremse (41.).

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