Polizeikosten für Vereine? „Dann zahlt der Zuschauer mehr“

14. Januar 2025, 14:03 Uhr

Volker Bagus hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts mit Interesse aufgenommen. © Charlie Rolff

Müssen die Vereine künftig für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen aufkommen? Sogar in der Regionalliga Südwest? Barockstadt-Vorstandsmitglied Volker Bagus erklärt, was das für Vereine und Fans bedeuten würde.

Das Bundesverfassungsgericht verkündete am Dienstag in Karlsruhe, dass die Beteiligung von Klubs an den Polizeikosten bei Hochrisikospielen rechtmäßig ist - und wies damit eine Beschwerde der Deutschen Fußball-Liga ab. Das Urteil könnte bald Auswirkungen auf die Finanzen der Profivereine haben und sich sogar bis runter in den semiprofessionellen Bereich ziehen. Denn Hochrisikospiele veranstaltet selbst die SG Barockstadt in der Regionalliga Südwest.

Fußballvereine müssen Polizeikosten tragen: Bagus gibt Einblicke

Entsprechend interessiert und nicht gerade mit Jubelsprüngen hat Vorstandsmitglied Volker Bagus die Entscheidung aufgenommen. Denn wenn die Vereine künftig selbst für Polizeikosten bei Hochrisikospielen aufkommen müssen, würde das einen enormen Kostenapparat nach sich ziehen. „Wenn statt 20 Polizisten 60 im Einsatz sind, geht das Ganze schnell in einen sechsstelligen Bereich. Diese Kosten müssten wir dann umlegen. Dann kostet so ein Spiel den Zuschauer vielleicht irgendwann 30 Euro“, erklärt Bagus. Zur Einordnung: Bislang zahlt ein erwachsener Fan für ein Haupttribünen-Ticket 18 Euro.

Als Hochrisikospiel gelten für die SG Barockstadt die Aufeinandertreffen mit Kickers Offenbach, auch Duelle mit Hessen Kassel könnten als solche eingestuft werden. Die SGB als Veranstaltungsleiter muss ein Sicherheitskonzept erstellen und kann selbst entscheiden, ob mehr Ordner als üblich eingesetzt werden. Dabei hilft der Austausch mit dem Gegner, der im Vorfeld ankündigt, mit wie vielen Auswärtsfahrern zu rechnen ist.

Keinen Einfluss haben die Fulda-Lehnerzer jedoch darauf, wie viele Polizisten eingesetzt werden. „Die Messlatte wird da oft viel zu hoch angelegt“, sagt Bagus, der grundsätzlich aber über eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Polizei berichten kann. Die Landesinformationsstelle in Wiesbaden kann außerdem für Spielverlegungen sorgen, wenn beispielsweise die Gefahr besteht, dass verschiedene Fanlager am Bahnhof in Fulda aufeinandertreffen könnten.