Ralf Horst hat jede Menge Respekt vor Hünfeld

Kelstersbachs Coach im Interview vor dem Aufstiegsspiel

03. Juni 2015, 17:00 Uhr

Ralf Horst geht mit Respekt an die Sache heran. Foto: privat

Ralf Horst (38) ist als Trainer hauptverantwortlich für den größten Erfolg der Vereinsgeschichte von Viktoria Kelsterbach. Mit Platz zwei in der Verbandsliga Mitte wurden die Erwartungen übererfüllt. Jetzt träumt das Umfeld von der Hessenliga. Morgen (16 Uhr) kann im Heimspiel der Dreier-Aufstiegsrunde gegen den Hünfelder SV der erste Schritt dahingehend unternommen werden. Wir haben uns mit Horst, der mit Zwillingsbruder Kai die Mannschaft trainiert, unterhalten.

Herr Horst, Ihre Mannschaft gilt als besonders spielstark. Ist das die größte Stärke der Viktoria?

Klar haben wir spielerisch einen kleinen Vorteil im Ligaalltag gehabt. Aber unsere größte Stärke ist es sicherlich, dass wir seit vier Jahren größtenteils zusammenarbeiten. Die Abläufe stimmen, wir harmonieren gut.

Bis zum vorletzten Spieltag lieferten sich Kelsterbach und Watzenborn-Steinberg ein ganz enges Rennen um den Titel – mit jeweils überragender Punktausbeute. Ist es ärgerlich, dass es eine solche Übermannschaft gab?

Das war ja in den letzten Jahren immer so, dass es aufgrund finanzieller Spritzen eine Mannschaft gab, die schon vorher mehr oder minder als Meister feststand. Vor zwei Jahren der SV Wiesbaden, letztes Jahr der TSV Steinbach. Da hat uns das aber noch nicht interessiert, da wir ganz andere Ziele verfolgt haben und eher um den Klassenerhalt kämpfen mussten. Dieses Jahr ist es natürlich ärgerlich. Aber ganz ehrlich: Wir haben gar nicht davon geträumt, am Ende Zweiter zu werden, wir wollten zwischen Platz fünf und acht landen. Deswegen ist der zweite Platz schon ein Riesenerfolg.

Dennoch gilt Ihr Team allein schon ob der hervorragenden Punktausbeute als kleiner Favorit der Dreierrunde…

Da muss ich schon etwas schmunzeln, schließlich hatten wir Platz zwei nie erwartet, aber natürlich ehrt uns das ein wenig. Ich habe aber Hünfeld zweimal gesehen und Rot-Weiß Frankfurt auch mehrfach, da das ja um die Ecke ist. Ich weiß nicht mit welchen Ambitionen Hünfeld in die Runde gegangen ist, aber die haben schon einige Jahre Hessenliga gespielt. Ich denke, dass wird eine ganz, ganz enge Runde.

Welche Erkenntnisse haben Sie über den HSV gewonnen?

Das war schon sehr imponierend, auch wenn gegen Steinbach am Sonntag sicherlich etwas die Luft raus war. Das ist eine sehr robuste Mannschaft, die alleine schon wegen der Körpergröße bei Standards sehr gefährlich ist, da müssen wir auffallen. Sehr gut gefallen hat mir Kapitän Niclas Rehm, der überall war. Natürlich habe ich, genauso wie sicherlich der Hünfelder Trainer bei uns, Sachen gesehen, wo wir unsere Chancen suchen können. Aber das wird eine Riesenhausnummer für uns.

Wo haben Sie ansonsten Informationen herbekommen. Wir wissen, dass Sie mit Petersberg-Coach Rolf Gollin die B-Lizenz gemacht haben…

Er hat mir gesagt, dass ich auf torgranate.de die ganzen Statistiken finde. Da musste ich ihm aber sagen, dass ich die schon lange gefunden hatte. Ich habe mich schon vor drei, vier Wochen mit den Melsunger Trainern Sascha Beetz und Timo Rudolph ausgetauscht. Zu beiden habe ich ein gutes Verhältnis und sie konnten mir schon ein paar Tipps geben.

Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie am Donnerstag?

Ich bin da ganz vorsichtig. Wenn wir 1000 bekommen würden, wäre das fantastisch. Im Schnitt haben wir 150 Zuschauer, gegen Watzenborn-Steinberg waren es vor ein paar Wochen 700. Wenn wir die wieder erreichen, wären wir schon zufrieden.

Autor: Johannes Götze