Verbandsliga: Neiter-Doppelpack
Römmich-Elf nimmt Kampf an und holt Pflichtsieg
Christoph Neiter hatte mit seinem Doppelpack maßgeblichen Anteil am Auswärtssieg der SG Bad Soden. Foto: Julian Belz
Sowohl SG-Trainer Anton Römmich als auch sein Kasseler Gegenüber Hüseyin Üstün sprachen von einem „Arbeitssieg“. „Wenn es der Platz oder der Gegner nicht zulässt, ist es wichtig, mit einfachem Fußball zum Erfolg zu kommen“, erklärte Römmich. Türkgücü, das mit fünf Niederlagen in Folge in die Partie ging, hatte sich vorgenommen, die „Sprudelkicker“ auf einem Platz, auf dem der Rasen lange nicht gemäht worden war, kommen zu lassen, um den Favoriten dann hart anzugehen. Die Gäste ließen den Ball laufen und hatten die Partie in Hälfte eins im Griff.
Nach einem Eckball von Daniele Fiorentino, der später mit einer Oberschenkelverletzung ausschied, köpfte Christoph Neiter Soden in Führung (17.). Die SG verpasste es bei fünf weiteren Chancen das Ergebnis höher zu gestalten. Das wäre fast bestraft worden, denn Kassel setzte nach dem Seitenwechsel zu einer Druckphase an. „Wir waren dem Ausgleich näher als Bad Soden dem 2:0“, befand Üstün. Zwei gute Chancen hatten die Türken. Einmal wurde ein Versuch von Enver Maslak abgeblockt, einmal ging sein Schuss am Tor von Abdul Ersöz vorbei.
Merdin Adem stoppte die Türkgücü-Drangphase jäh mit einem schnellen Tor. Eine Minute nach seiner Einwechslung verwertete er eine Hereingabe von Alexander Okyere am Elfmeterpunkt zum 2:0. „Wir hatten einige Minuten relativ viele Ballverluste. Mit dem 2:0 hatten wir dann mehr Raum zum Kontern“, sah Römmich in dem Adem-Tor eine Vorentscheidung. Der schönste Treffer war dem SG-Spielführer vorbehalten – nun Minuten nachdem der erst am Mittwoch verpflichtete Ex-Profi Christos Stoilas auf Sodener Seite eingewechselt worden war. Mit seinem starken rechten Fuß zog Neiter aus halbrechter Position ab. Der Ball schlug aus 25 Metern im Winkel ein – 3:0 (72.).
Gegen kämpferisch starke, aber nicht zwingend agierende Kasseler geriet der Gästesieg nicht mehr in Gefahr. Das 1:3 durch Rosen Eredzeb nach Hereingabe von Onur Büyükata kam für Kassel zu spät (88.), verhinderte allerdings den fünften Zu-null-Dreier der SG in Folge. „Die individuelle Klasse hat sich durchgesetzt“, meinte Hüseyin Üstün, der den Unterschied auch in der Chancenverwertung sah. „Viel mehr als die zwei Schüsse, die drin waren, haben wir in der zweiten Hälfte nicht aufs Tor bekommen.“ Sein Team habe dem Spitzenreiter Paroli geboten. „Soden hat sich gefreut, als wären sie Meister geworden.“ „Es war auf einem schwer bespielbaren Platz kein tolles Spiel von uns“, sagte SG-Trainer Anton Römmich. „Aber wir haben den Kampf angenommen und freuen uns über einen verdienten Pflichtsieg.“
Die Statistik:
Türkgücü Kassel: Perzel; Ghafari, O. Büyükata, Janek, Kwiedor – L. Latifi (80. Kurt), Kara – B. Aslan (70. Eredzeb), Maslak, Özdemir (80. Yazici) – Y. Bingül.
SG Bad Soden: Ersöz; Okyere, Pezzoni, Rintelmann, Demuth – Huhn, Neiter – Ehlert, Mezini (75. Ilir), K. Paulowitsch (63. Stoilas) – Fiorentino (60. Adem).
Schiedsrichter: Tobias Stroh (SV Weidenhausen).
Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Christoph Neiter (17.), 0:2 Merdin Adem (61.), 0:3 Christoph Neiter (72.), 1:3 Rosen Eredzeb (88.).
Gelb-Rote Karte: Naci Kara (85., Türkgücü).