Rot-Weiss Frankfurt erledigt seine Pflicht in 19 Minuten
Hessenliga: Rot-Weiß Darmstadt hält am Brentanobad 54 Minuten lang die Null
SG Rot-Weiss Frankfurt - SKV Rot-Weiß Darmstadt 4:1 (0:0)
Mit einer Fünferkette machten die Heimstättensiedler von Beginn an die Schotten dicht. Die Mannschaft von SKV-Trainer Kelvin King stand diszipliniert in der Abwehr, lediglich bei einer Hereingabe von Cem Kara von der linken Seite, die Andre Fliess zu schwach abschloss, bestand Gefahr vor dem Darmstädter Tor. Die Gäste versuchten es mit Standardsituationen. Aus spitzem Winkel traf Mirkan Kara die Querlatte, Frankfurts Torhüter Ioannis Takidis hatte den Ball mit den Fingerspitzen an das Quergebälk gelenkt. Ansonsten kamen die Gastgeber auch mit aggressivem Pressing nicht weiter, nur bei einem Konter hatten die Südhessen nach einem Abschluss von Akgöz ein Bein dazwischen. Die Partie plätscherte Mitte der ersten Halbzeit fast ereignislos vor immerhin 200 Zuschauern dahin. So wurden nach einer enttäuschenden ersten Hälfte torlos die Seiten gewechselt
Akgöz bricht den Bann
Mit Wiederbeginn rannte Frankfurt hochmotiviert an und kam so zum Erfolg. Zwar wurde ein Tor von Varol Akgöz, nachdem Patrick Barnes an Darmstadts Tormann Marc Rademacher gescheitert war, wegen Abseits aberkannt. Aber zwei Minuten danach war der Bann gebrochen. Barnes flankte nach einer kurz ausgeführten Ecke von der linken Seite, Akgöz hielt den Kopf hin und es hieß 1:0 für die "Roten" (54.). Sieben Minuten später war es Cem Kara, der aus 25 Metern einen Freistoß, der leicht abgefälscht wurde, zum 2:0 versenkte (61.). Doch die Darmstädter gaben keineswegs auf, sondern kamen durch den eingewechselten Nick Volk aus kurzer Distanz zum Anschlusstreffer zum 2:1 (64.). Die Hoffnungen auf einen Punktgewinn der Mannschaft aus der Darmstädter Heimstättensiedlung wurden jedoch vier Minuten später ad acta gelegt, als Akgöz mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend und dem 3:1 den alten Abstand wiederherstellte. Einen Steilpass nahm der Stürmer auf und überwand Rademacher mit einem Schuss ins lange Eck (68.). Wiedrum fünf Minuten danach war das Ding endgültig gelaufen. Ghani Wessam Abdul flankte von links und Andre Fliess köpfte zum 4:1-Endstand ein (73.). Die Hausherren ließen das Spielgerät nun immer besser zirkulieren und generierten weitere Chancen. Nach einer Vorlage von Jeremy Lundy mit der Hacke in den Lauf von Akgöz, verpasste der Stürmer sein drittes Tor. Zuvor hatte der Darmstädter Torschütze Volk eine Kopfballchance, doch RW-Torwart Takidis war auf seinem Posten. In der Endphase drängte Rot-Weiss sogar noch auf den fünften Treffer, der den Frankfurtern jedoch nicht vergönnt war. Zweimal Akgöz, davon einmal per Freistoß und der eingewechselte Vuk Toskovic vergaben weitere Möglichkeiten für Rot-Weiss Frankfurt, das nur im zweiten Durchgang vollauf überzeugen konnte.
Daniyel Cimen: "Mehr Tempo im letzten Drittel war der Schlüssel zum Erfolg"
"Wir sind gut in die Partie gekommen, da haben wir es schon sehr gut gemacht. Gegen den mit einer Fünferkette sehr tief stehenden Gegner hatten wir zwei gute Chancen am Anfang. Ein frühes Tor hätte uns gut in die Karten gespielt. Danach haben wir uns mehr mit dem Schiedsrichter und mit den Gegenspielern beschäftigt. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir uns auf uns fokussiert und danach mehr Tempo im letzten Drittel gemacht. Das war der Schlüssel zum Erfolg, weil das Verteidigen Kraft kostet. Das haben wir gut zu Ende gespielt und haben uns einige Chancen rausgespielt und am Ende verdient gewonnen", lautete das Fazit von Rot-Weiss Frankfurts Trainer Daniyel Cimen.
Kelvin King: "Das Ei zum 1:0 hat die Moral runter gebracht"
Rot-Weiß Darmstadts Trainer Kelvin King fasste zusammen: "Bis zur 54. Minute waren wir gut im Spiel drin. Rot-Weiss Frankfurt hatte mehr Feldvorteile, aber nichts zwingendes. Wir wollten über unsere schnellen Außen zu Chancen kommen. Die letzte Entschlossenheit hat im letzten Drittel gefehlt. Dann haben wir nach einer kurzen Ecke so ein Ei bekommen. Das hat dann die Moral runtergebracht. Der abgefälschte Freistoß zum 2:0 hat der Motivation auch keinen Schub gegeben. Nach dem Anschlusstreffer haben wir zu früh den dritten Treffer bekommen. Nach dem dritten Tor war die Luft raus und das vierte Tor war dann einfach ein Tor zu viel".
Stenogramm:
SG Rot-Weiss Frankfurt: Takidis; Topcagic, Tim Fliess (83. Toskovic), Mus, Freund, Andre Fliess, Akgöz, Barnes (83. S.Demir), Lundy, Abdul, C.Kara (75. Wade) - Trainer: Daniyel Cimen
SKV Rot-Weiß Darmstadt: Rademacher; Ech Chad, Koyuncu, Kalbfleisch, Nguyen (83. Felter), Borger, Schwarz (72. Verkamp), Götz, M.Kara, Barusic, Klug (62. Volk) - Trainer: Kelvin King
Tore: 1:0 Varol Akgöz (54.), 2:0 Cem Kara (61.), 2:1 Nick Volk (64.), 3:1 Varol Akgöz (68.), 4:1 Andre Fliess (73.)
Schiedsrichter: Lukas Heineck (Marburg). Zuschauer: 200
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