Hessenliga: Gören im Interview

Saisonaus für Gröger, Bangen um Schaaf

09. Februar 2022, 08:00 Uhr

Mit Markus Gröger (rotes Trikot, rechts) und Patrick Schaaf (links) hat die SG Barockstadt schwerwiegende Ausfälle zu verkraften. Foto: Charlie Rolff

Neue Spieler integrieren, Ausfälle kompensieren. Barockstadts Sedat Gören stehen schwierige Aufgaben bevor. Im Interview bezieht der 50-jährige Trainer des Hessenliga-Aufstiegsaspiranten Stellung.

Mit Dominik Wüst, Akif Kovac, Eric Ganime und Max Bell Bell hat die SGB vier Neuzugänge verpflichtet. Was kann von den Spielern erwartet werden?

Akif Kovac und Dominik Wüst sind flexible Spieler für die Offensive. Beide sind Kandidaten für die erste Elf und haben das Ziel, sich in unserer Mannschaft durchzusetzen. Eric Ganime und Max Bell Bell werden dringend für die Defensive benötigt. Eric eher in der Innenverteidigung und Max als Außenverteidiger. Ich bin froh, dass wir Max noch verpflichten konnten. Wir dürfen von einem 20-Jährigen aber keine Wunderdinge erwarten. Für alle gilt, dass sie sich nahtlos in die Truppe eingefügt haben. Wir haben eine hohe Intensität im Training und es geht richtig zur Sache.

Reagiert werden musste auch aufgrund der Ausfällen von Patrick Schaaf und Markus Gröger. Wie ist der Stand bei den Verletzten?

Zuerst sah es bei Patrick nach überstandener Herzbeutelentzündung gut aus, dann gab es aber wieder einen Rückschlag. Aktuell plane ich gar nicht mit ihm. Man muss von Untersuchung zu Untersuchung blicken und die Daumen drücken, dass er zumindest gegen Ende der Saison noch mal eingreifen kann. Markus ist im Testspiel gegen Aubstadt unglücklich auf die Schulter gefallen und wird in dieser Saison gar nicht mehr spielen können. Damit fallen uns inklusive Johannes Hofmann, der aus persönlichen Gründen nach Fernwald gewechselt ist, drei defensive Stammkräfte – inklusive Kapitän und Vize-Kapitän – kurzfristig aus. Das können wir nicht eins zu eins ersetzen. Hier ist die ganze Mannschaft gefragt, die Ausfälle zu kompensieren.

Bereits in der Hinrunde hatte die SGB kein großes Glück mit den Verletzungen. Gerade mal drei Spieler kommen auf die vollen möglichen 20 Einsätze. Woran liegt das?

Wir hatten einfach wahnsinniges Pech in der Hinrunde. Wichtige Stützen im Team sind uns weggebrochen und waren zum Zeitpunkt, als sie zurückgekommen sind, dann natürlich noch nicht bei 100 Prozent. Marcel Trägler fiel quasi die gesamte Hinrunde aus, Dominik Rummel kommt auf elf Einsätze, Patrick Schaaf auf zehn, Leon Pomnitz auf neun und so weiter, um nur einige zu nennen. Das musst du erstmal verkraften und dann am Ende trotzdem auf Platz eins stehen. An sich waren es alles entweder normale Wald-und-Wiesen-Krankheiten, die man halt mal bekommen kann, oder eben Fouls, aus denen unsere Spieler die Verletzungen davongetragen haben. Wir tun alles um die Spieler fit zu halten. Die Physioabteilung bei uns ist wirklich der zwölfte Mann im Team und leistet hervorragende Arbeit. Das merkt man auch, da wir keine Verletzungen aus dem Training heraus haben. Da steuern wir die Belastung dann schon, auch teilweise mit Einzeltraining für die Spieler.

Besteht die Möglichkeit, noch personell aktiv zu werden? Beispielsweise durch vereinslose Spieler?

Die Möglichkeit besteht und wir schauen, ob es noch eine sinnvolle Verstärkung gibt. Allerdings muss dann wirklich alles passen. Wir haben ein intaktes, eingespieltes Team mit guten Strukturen, das werden wir nicht gefährden.

Mit Robin Fabinski darf sich derzeit ein A-Junior in der ersten Mannschaft beweisen. Werden Talente wie Fabinski in nächster Zeit vermehrt auf Einsätze hoffen dürfen?

Aktuell haben wir aus der U23 Jonas Jakob und Maximilian Weisbäcker im Team. Von den A-Junioren ist dann noch Robin Fabinski dazugestoßen. Alle haben bisher eine super Vorbereitung gespielt und sind Kandidaten für den Kader. Die drei sind aber nicht die Einzigen. Auch Arnis Mulaj, Yunus Emre Kocak, Anto Vinojcic, Keanu Banh und einige andere haben wir noch auf dem Zettel. Der Weg in die erste Mannschaft fordert großen Einsatz von den Jungs. Die jungen Spieler sind teilweise an jedem Wochenende sowohl im Kader der Hessenliga-Mannschaft, als auch für die U23 im Einsatz. Dazu noch das Training und eigenständige Einheiten im Fitnessstudio. Allein für das Engagement wünscht man es jedem von ihnen, dass er es schafft, den nächsten Schritt zu gehen.

Ist es – trotz der Ausfälle auf den Schlüsselpositionen – weiterhin das ausgegebene Ziel der SGB, im Sommer in die Regionalliga aufzusteigen?

Die Regionalliga bleibt natürlich unser Ziel. Auch wenn die Situation nicht optimal ist, brennt jeder im Verein dafür, das große Ziel zu erreichen. Zweimal hat uns Corona gestoppt, nun soll es klappen.

Sie sind seit Oktober 2018 Coach der Hessenliga-Mannschaft, Ihr Vertrag läuft am Saisonende aus. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, Sie über den Sommer hinaus auf der Trainerbank zu sehen?

Die Gespräche stehen bald an. Eine Zusammenarbeit über den Sommer hinaus ist nicht ganz unwahrscheinlich.

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