Schaub trifft doppelt und ärgert die Kritiker

Fliedener 3:0-Heimsieg gegen Melsungen

25. März 2017, 16:20 Uhr

Gabriel Müller und Flieden fuhren einen Arbeitssieg ein. Foto: Ralph Kraus

Ohne zu glänzen hat Buchonia Flieden einen völlig verdienten 3:0 (0:0)-Heimsieg gegen den Melsunger FV 08 eingefahren und so seine Ausgangslage im Titelrennen der Verbandsliga Nord weiter verbessert. In die Karten spielte den Buchonen die zeitgleiche 0:4-Niederlage des SSV Sand in Weidenhausen.

"Das unser Punkt in Weidenhausen ein richtig klasse Ergebnis war, das wusste ich schon damals. Jetzt haben alle anderen Topteams in Weidenhausen verloren", freute sich später Fliedens Trainer Meik Voll, der zuvor aber 90 zähe Minuten seiner Mannschaft mit ansehen musste. Flieden hatte zwar schon vor dem 1:0 ein halbes Dutzend allerbester Chancen, aber wirklich gut war das Spiel der Buchonen diesmal nicht.

Das 21. Spiel in Serie ohne Niederlage wurde erneut auf dem Kunstrasen eingefahren, weil der Rasen am "Weiher" noch immer unbespielbar ist. Die spielerischen Vorteile, die sich die Buchonia auf dem Kunstrasen erhoffte, kamen jedoch lange nicht zum tragen. Melsungen stand tief, machte das Spiel langsam und nach einer spätestens nach einer halben Stunde war die Defensivtaktik gefruchtet. Flieden spielte die ersten langen Bälle, was Voll an den Rand des Wahnsinns trieb. Dennoch: Schaub (26., aus zwei Metern Unterkante der Latte), Drews (27., frei vor dem Keeper drüber gehoben) und Götze mit freier Schussbahn aus elf Metern (38.) hätten eigentlich schon zur Pause für eine Führung sorgen müssen.

So aber wurde das Spiel auch nach dem Wechsel lange Zeit nicht wirklich besser: Erneut Götze nach einer Rumpeltes-Flanke hätte das 1:0 machen müssen (56.). Und so hatte Flieden sogar ein wenig Dusel, dass die nach vorne extrem biederen Melsunger bei ihrem einzigen Abschluss im ganzen Spiel nicht das 0:1 gemacht haben. Kilian war frei durch, schoss aber knapp vorbei (66.).

Und so blieb es Fabian Schaub vorbehalten, die Weichen mit einem Doppelpack auf Sieg zu stellen: Nach einem langen Ball blieb der Stürmer erst frei vor Beetz ganz abgeklärt, ehe er nach der schönsten Kombination im ganzen Spiel (Hack und Schersadeh spielten direkt und so Schaub frei) die drei Zähler eintütete.

Das ausgerechnet Schaub der Doppelpack gelang freut den neutralen Betrachter doppelt: Denn was sich Fliedens Torjäger auch diesmal wieder an Anfeindungen ausgesetzt sah, grenzt an jede sportliche Fairness. Ganz vorne waren die wenigen Melsunger Zuschauer, die eine ganz eigene Blickweise auf ihre Welt zu haben scheinen: Sie forderten von der ersten Minute an Karten gegen Schaub, der ganz normal seinen Körper einsetzte. Und je länger das Spiel dauerte, umso mehr nahmen die Spieler die Zweikämpfe mit Schaub an, um ein Theater zu spielen, dass mit Sportlichkeit nichts mehr zu tun hat. Zum Glück behielt Schiedsrichter Eick den Durchblick und fiel nicht auf die Gäste herein.

"Manchmal ist es schon schlimm, was da von draußen gefordert wird. Meistens höre ich das zum Glück aber gar nicht. Aber ich muss mir wirklich viel anhören", gab Schaub auf Nachfrage zu. "Aber die Leute haben Eintritt bezahlt, also dürfen die von sich geben, was sie wollen. Ich bin nur froh, dass das die meisten Schiedsrichter durchschauen."

Flieden: Ritzel; Zeller, Bartel, Rumpeltes, Heil, Drews, Leibold, Götze, G. Müller, Gaul (68. Schersadeh), Schaub (81. B. Kreß).
Melsungen: Beetz; A. Schmidt, Hermansa, H. Schmidt (87. Germeroth), Raabe, Heinemann (81. Lange), Bajic, Grunewald, Frommann, Kilian, Krug.
Schiedsrichter: Thorsten Eick (FSG Alsfeld/Eifa). Zuschauer: 250. Tore: 1:0 Fabian Schaub (71.), 2:0 Fabian Schaub (80.), 3:0 Benedikt Kreß (82.).

Autor: Ralph Kraus

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