Schiedsrichter-Ärger in der Bundesliga: Kova? hat eine klare Forderung
Frankfurt - Das Aufeinandertreffen zwischen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt (2:1) sorgte für den größten Aufreger des Wochenendes. Der umstrittene Zweikampf zwischen Jonathan Tah und Hugo Ekitiké wurde vom Schiedsrichter Dr. Felix Brych nicht als Elfmeter gewertet. Knut Kircher, der Leiter der Schiedsrichter, bezeichnete dies später nicht als klaren Fehler, sondern als Entscheidung, die im „Ermessensspielraum“ von Brych lag.
Kovač will Profi-Schiedsrichter einführen
Niko Kovač, der in der Bundesliga Eintracht Frankfurt, den FC Bayern München und VfL Wolfsburg trainierte, fordert unabhängig von dieser Szene professionelle Schiedsrichter in der Bundesliga. Er argumentiert, dass es zu viele strittige Szenen und Unklarheiten gibt. Bei der Sendung Sky90 am Sonntagabend blickte er auf die Premier League und stellte fest : „Dort sind alle Vollprofis. Kein Schiedsrichter macht mehr etwas nebenbei.“ Kovač erzählte von einer Begegnung mit einem Schiedsrichter-Team am Flughafen: „Ich habe zuletzt am Flughafen ein Schiedsrichter-Gespann getroffen. Dort sagte mir einer, dass er noch rund 20 Stunden die Woche seinem Job nachgehe.“
Kovač fand dies zwar „schön“, wies jedoch sofort auf ein Problem hin: „Auf dem Niveau, wo so viel Geld umgesetzt wird und es um Kleinigkeiten und Details geht, da erwarte ich, dass es in Deutschland auch einen reinen Profi-Schiedsrichter gibt. Sie sollen ihren Unterhalt damit verdienen können.“ Wenn dies der Fall wäre, könnten sie sich „tagtäglich auf den Fußball fokussieren“.
So stellt sich Kovač die Schiedsrichter-Arbeit vor
Kovač erläuterte die Vorteile, die er in dieser Arbeitsweise sieht: „Jeder hat dann seinen eigenen Analysten. Das wird vom Verband gesteuert. Unter der Woche kann man die Szenen vom Spieltag oder auch aus anderen Ligen ausdiskutieren und somit alle auf ein anderes Niveau heben. Das Problem, das ich momentan sehe: Es gibt zu viele Unterschiede bei den Schiedsrichtern.“ Er bemängelte, dass einige Schiedsrichter mehr laufen lassen als andere. In England hingegen sei es üblich, dass alle mehr laufen lassen.
Kovač ärgert sich, wenn er seine Taktik an den jeweiligen Schiedsrichter anpassen muss: „Das kann nicht sein. Ich will mich um Taktik kümmern und darum, ob sich meine Spieler mal mehr oder mal weniger fallen lassen müssen.“ Er forderte: „Wir brauchen mehr Geld für die Schiedsrichter, damit sie ihren Job aufgeben können. Sie müssen Vollprofis werden.“ Er argumentierte, dass auch Fußballer und Trainer Vollprofis sind und ihren Job „24 Stunden und sieben Tage die Woche“ ausüben.
Stößt Kovač eine wichtige Diskussion an?
Trotzdem sollte man nicht davon ausgehen, dass mit der Professionalisierung der Schiedsrichter eine vollständige Fehlerfreiheit einhergeht. Insbesondere in England ist die Kritik an Schiedsrichtern sehr hart, wenn sie einen Fehler machen. Nicht alles, was glänzt, ist Gold. Dennoch ist der Fußball in den letzten Jahren so schnell und athletisch geworden, dass eine optimale Vorbereitung und Nachbereitung unerlässlich ist. Kovač könnte eine wichtige Diskussion angestoßen haben .