Schiedsrichter im Mittelpunkt eines turbulenten Hochtaunus-Derbys

Verbandsliga Süd: Referee Mahey trifft beim 3:3 zwischen Vatanspor und Usingen dubiose Entscheidungen

24. Oktober 2016, 10:15 Uhr

Die Mannschaft der Usinger TSG vor dem Einlaufen in das Bad Homburger Nordweststadion. Foto: Pedro Acebes

Im Freitagabendspiel der Verbandsliga Süd war zwischen dem TSV Vatanspor Bad Homburg und der Usinger TSG einiges geboten. Die Hochtaunus-Rivalen trennten sich in einer spannungsgeladenen Partie mit einem 3:3-Unentschieden. Im Mittelpunkt stand aber Schiedsrichter Rajinder Mahey, der das sportlich an sich gerechte Resultat mit einigen dubiosen Entscheidungen maßgeblich beeinflusste und hinterher vor allem bei den Gästen stark in der Kritik stand.

TSV Vatanspor Bad Homburg - Usinger TSG 3:3 (1:1)

Vor nur 145 Zuschauern standen zwei der sechs Treffer im Mittelpunkt der Diskussionen. Beim 2:1 von Vatanspors Andre Stoss hob der Linienrichter die Fahne, obwohl der Ball nicht im vollen Umfang die Torlinie überquert hatte. "Der Ball hat noch nicht einmal die Linie berührt und der Schiedsrichter entscheidet auf Tor. Das ist unglaublich", polterte nach der Begegnung UTSG-Sprecher Olaf Best, der sich zu diesem Zeitpunkt zufällig auf Höhe des Geschehens aufhielt. Dem 3:3-Ausgleich durch den eingewechselten Usinger Otto Weber ging eine klare Abseitsstellung voraus. Zunächst hatte der Referee tatsächlich auf Abseits entschieden, gab aber nach Rücksprache mit dem Linienrichter doch den Treffer. "Otto Weber steht klar im Abseits. Der Schiedsrichter hat nach dem Spiel gesagt, es sei eine neue Spielsituation entstanden, weil ein Vatanspor-Spieler den Ball bei der Flanke berührt hätte. Völlig lächerlich. Der Unparteiische hatte kein Verbandsliga-Niveau", erkannte Best hier eine offensichtliche Konzessionsentscheidung.

Vatanspor reicht eine dreimalige Führung nicht zum Sieg

Vatanspor legte von Beginn an munter los und ging auf Zuspiel von Eugen Schiffmann durch Rene Krieg mit 1:0 in Führung (9.). Kurz vor der Pause glich Adrian Bitiq mit einem Volleyschuss zum 1:1-Halbzeitstand aus. Nach dem Seitenwechsel gingen beide Mannschaften zunächst etwas verhaltener zu Werke, dann aber begannen furiose Minuten. Erst musste Usingens Laustör mit der Roten Karte vom Platz. Dann sah der Referee bei einem Abschluss von Andre Stoss in der oben beschriebenen Szene den Ball im Tor. Trotz vehementer Proteste der Gäste, die den Ball deutlich vor der Torlinie sahen und den Schiedsrichter bedrängten, zeigte Rajinder Mahey Richtung Mittellinie (69.). Doch die Gäste zeigten trotz dieses Nackenschlages und der Unterzahl Moral und legten eine Schippe drauf. TSV-Trainer Enis Dzihic merkte das und rief hinein: „Weil die anderen ein Mann weniger sind, müssen wir nicht automatisch weniger machen“. Aber genau das taten seine Männer, nämlich weniger und das rächte sich. Eine Schiffmann-Flanke fingen die Usinger schnell ab, die dann schnell umschalteten. Selzer bediente Grill, der zum 2:2 ausglich(80.). Doch fast im Gegenzug konterten die Hausherren die Usinger klassisch aus. Schiffmanns Steilpass landete bei Stoss, der eiskalt zum 3:2 traf (82.). Doch wiederum im Gegenzug die Konzessionsentscheidung des Schiedsrichters bei Otto Webers Abseitstor, was dann zählte (84.). Letztlich blieb es beim spektakulären 3:3-Unentschieden. „Wir führen dreimal, davon zweimal in Überzahl und schaffen es nicht, den Sieg über die Runden zu bringen“, war Vatanspors Trainer Enis Dzihic enttäuscht. UTSG-Sprecher Olaf Best meinte zum Spielverlauf: „Insgesamt ist das Unentschieden nach sportlichen Gesichtspunkten gerecht“. Am Dienstag treffen sich beide Teams im Kreispokal-Viertelfinale in Usingen schon wieder.

Stenogramm:

TSV Vatanspor Bad Homburg: Klug; Fliess, Ruslanbekov, Bektas (74. Danella), Stoss (82. Saniyeoglu), Cigdem, Füssel, Schiffmann, Paci, Krieg, Ujma – Trainer: Enis Dzihic
Usinger TSG: Dreikausen; Kaus, Strenkert, Lerch (57. Grill), Tilger, Bueno Oliva, Pelka (76. Weber), Bitiq, Selzer, Laustör, Bretschneider – Trainer: Marcel Kopp
Schiedsrichter: Rajinder Mahey (Frankfurt). Zuschauer: 145
Rote Karte: Marvin Lauströr (Usingen/65.)
Tore: 1:0 Rene Krieg (9.), 1:1 Adrian Bitiq (42.), 2:1 Andre Stoss (69.), 2:2 Thorben Grill (80.), 3:2 Andre Stoss (82.), 3:3 Otto Tobias Weber (83.)

Autor: Pedro Acebes

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