Erst die Frage ob überhaupt gespielt werden kann aufgrund des zu Teilen schneebedeckten Platzes , ehe am Mittwochmorgen grünes Licht folgte – und dennoch war bis zum ursprünglichen Anpfiff um 19 Uhr nicht klar, ob gespielt wird. Das Schiedsrichtergespann stand im Stau, erschien letztlich um 19.20 Uhr und letztlich eröffnete Tim Waldinger um 19.49 Uhr das Nachholspiel. Nach dem 1:2 in Walldorf musste SGB-Trainer Sedat Gören einmal reagieren und brachte Youngster Milian Habermehl für den gelbgesperrten Kristian Gaudermann.

SG Barockstadt: Torloses Unentschieden gegen VfB Stuttgart II

Mit den komplizierten Platzbedingungen kam die SG Barockstad t über große Teile besser zurecht als die U21 des VfB Stuttgart. Die Osthessen kamen über Leon Petö im Strafraum zum Zug, nur wenige Zentimeter fehlten zur Führung (5.). Und Petö war umgehend wieder im Fokus. Bei einem Laufduell mit Alexander Groiß fiel der Linksaußen kurz vor dem Strafraum. Der Aufschrei im Stadion war groß, die Rote Karte für Groiß vertretbar gewesen. Doch Waldinger sah dafür keinen Anlass (8.). Es hätte den Rhythmus des Spiels wohl anders gestaltet, doch auch in Gleichzahl war Barockstadt offensiv den Tick zwingender. Doch sowohl Kevin Hillmann als auch Patrick Schaaf zielten nicht genau genug und schossen damit den 17-jährigen VfB-Keeper Dennis Seimen für den zweiten Durchgang warm. Stuttgart indes fiel einzig durch den strammen Schuss von Patrick Kapp auf, den Samuel Zapico im Stile eines Handballtorwarts parierte (21.).

Die Statik des Spiels veränderte sich nach Wiederbeginn kaum. Der Bundesliganachwuchs war weiterhin das verteidigende Team, hatte wie schon vor der Pause eine gute Gelegenheit, bei der Groiß aus elf Metern geblockt wurde (55.). Ansonsten war die SGB bestimmend, besaß mehrere Halbchancen und erlebte wie schon in Walldorf eine rund halbstündige Überzahl. Völlig unnötig rauschte der sieben Minute zuvor eingewechselte Babis Drakas auf Höhe der Mittellinie in Hillmann hinein und sah berechtigt Rot (63.). Nach der folgenden Rudelbildung inklusive der fünften Gelben Karte gegen SGB-Sechser Nico Rinderknecht fokussierten sich die Schwaben fortan noch mehr auf die Defensive, während Barockstadt – Neuzugang Hendrik Hansen feierte sein Debüt – erneut nicht die vorhandenen Torchancen verwerten konnte. Marius Köhl war auf und davon (74.), Hillmann (68.), Schaaf (85.) und Matheus Beal (90.+5) schossen aus 16 Metern zwar stramm, zielten dabei aber zu zentral auf Seimen.

„Schade, dass das Spiel bei den Bedingungen überhaupt freigegeben wurde. Mich hat es überrascht, weil zwei Mannschaften gegeneinander gespielt haben, die gut kicken können. Durch die Verhältnisse war es eher zufälliger Natur und die Partie lebte von zweiten Bällen. In Unterzahl können wir mit dem Punkt gut leben. Wir mussten kompakt verteidigen bei unserer schwächsten Leistungen in den vergangenen Wochen“, resümierte Stuttgart-Coach Markus Fiedler. SGB-Trainer Gören war bewusst, „dass es ein Kampfspiel wird und auch mal nicht geplante Aktionen kommen würden. Die nicht gegebene Rote Karte nach acht Minuten war eine totale Fehlentscheidung. In Überzahl waren wir zu hektisch, müssen mehr den Flügel attackieren. Deshalb kommt am Ende ein Ergebnis raus, über das wir uns ärgern müssen. Irgendwie fehlt derzeit das Spielglück und die letzte Entschlossenheit.“

Die Statistik:

SG Barockstadt: Zapico; Habermehl (67. Hansen), Ganime, Frey, Hillmann – Rinderknecht (81. Dittmann) – Petö, Schaaf, Pomnitz (90.+2 Beal), Köhl (90.+2 Owusu) – Grobelnik (67. Reinhard). VfB Stuttgart U21: Seimen; Groiß, Nothnagel, Reichardt (56. Drakas) – Hoppe, Münst, Kapp (56. Chase), Cissé (79. Simnica) – Ulrich (79. Griebsch), Raul – Galjen (90.+2 Tritschler). Schiedsrichter: Tim Waldinger (TSV Rauschenberg). Zuschauer: 798. Tore: Fehlanzeige. Rote Karte: Babis Drakas (Stuttgart) wegen groben Foulspiels (63.).