Schiri pfeift Elfer und nimmt ihn zurück – Fotos

Verbandsliga: Intervention des Assistenten sorgt für Aufregung

05. November 2017, 16:15 Uhr

Ein rassiger Zweikampf auf dem kleinen Petersberger Kunstrasen. Foto: Charlie Rolff

Einen Punkt, der verdient war, aber nach Meinung der Gastgeber im Abstiegskampf auch nicht so recht weiterhilft, knöpfte der RSV Petersberg dem Tabellenführer SG Johannesberg ab. Dessen Coach Jochen Maikranz war vor allem von der ersten Halbzeit seiner Elf enttäuscht.

Erst in der 85. Minute glich der nach vorne beorderte Abwehrchef Mihail Moise nach einem Stockfehler in der Petersberger Abwehr aus. Am Ende stand Johannesberg sogar vor dem Sieg, doch der Treffer von Alexej Reksius in der Nachspielzeit wurde – nach Auffassung der Gäste zu Unrecht – wegen Abseits nicht anerkannt.

Doch der eigentliche Aufreger des Spiels war nicht diese Szene, sondern die Aktion in der 78. Minute: Marcel Zehner kam im Strafraum zu Fall, Reksius war in der Nähe. Schiedsrichter Timo Ide pfiff Elfmeter, aus seiner Perspektive wie aus der vieler anderer sah es nach einem klaren Foul aus. Nach Intervention des weiter vom Tatort weg stehenden Assistenten nahm Ide die Entscheidung wieder zurück – und verärgerte die Gastgeber damit nachhaltig. Denn Kücükler hatte bereits geschossen und zum vermeintlichen 2:0 getroffen. Das wäre wohl der Sieg gewesen, nachdem Kapitän Amdreas Brzoza nach einer Freistoßflanke von Patrick Wingenfeld nach 52 Minuten per Kopf das 1:0 markiert hatte.

Maikranz sagt: "Klare Schwalbe"

„Es ist mir ein Rätsel, wie jemand diese Entscheidung korrigieren kann, der so weit wegsteht“, ärgerte sich RSV-Innenverteidger Marc Aschenbrücker, der den zwei verlorenen Punkten nachtrauerte: „Mit Unentschieden können wir leider in unserer Situation nicht viel Boden gutmachen.“ Während Marcel Zehner „auf jeden Fall eine Berührung“ gespürt hatte, sprach Johannesbergs Coach Jochen Maikranz von einer „klaren Schwalbe. Hochachtung vor dem Schiedsrichter, dass er den Mut hatte, seine Entscheidug zu revidieren. Auch ich habe in dieser Szene überhaupt keinen Kontakt gesehen.“

Trotzdem vergaß Maikranz nicht, dem Gegner Lob zu spenden und seine Elf für die Leistung in den ersten 45 Minuten zu kritisieren: „Da hatten wir keinen Zugriff, es war ein blutleerer Auftritt. Aber Hut ab vor der Mannschaft, wie sie dann nach dem Rückstand zurückgekommen ist.“ Dass es nicht unbedingt ein großer Tag des Tabellenführers werden würde, hatte sich schon in der Anfangsphase angedeutet. Schon in der 4. Minute mussten Mitja Hofacker sein ganzes Können aufbieten, um ein Tor durch Adrian von Pazatka zu verhindern. Die beste Gelegenheit auf der Gegenseite hatte Alin Cotan, der am glänzend reagierenden Beikirch scheiterte (28.). Kurze Zeit später verpasste Noori hauchdünn (37.). / hw

Die Statistik:

RSV Petersberg: Beikirch – Kilian, M. Aschenbrücker, Brzoza, Elm – Bleuel, Wehner – von Pazatka, Wingenfeld, Kücükler (88. Grösch) – Zehner.
SG Johannesberg: Hofacker – Wiesner, Kaizar, Moise, Walt (46. Wagner) – Balz (65. Keller), Kretsch (73. Kengni Fotsing), Reksius, Noori – Leucuta, Cotan.
Schiedsrichter: Timo Ide (Marburg). Zuschauer: 130. Tore: 1:0 Andreas Brzoza (53.), 1:1 Mihai Moise (85.).

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