1:7

Schorstein völlig fassungslos

Verbandsliga: Böse Ehrenberger Schlappe in Vellmar

16. November 2019, 14:50 Uhr

Das 2:0 für Vellmar: Egli Milloshaj ist einen Schritt zu schnell für Ehrenbergs Leon Bau. Foto: Ralph Kraus

Ganz böse unter die Räder gekommen ist die SG Ehrenberg in der Verbandsliga Nord: Beim OSC Vellmar unterlagen die Rhöner nach einer völlig indisponierten Leistung, die fassungslos macht, mit 1:7 (0:6). Vor allem vor der Pause war die Vorstellung kaum zu beschreiben. Das einzig Positive an diesem Auftritt: Nach dem Wechsel hielt man das drohende Debakel in Grenzen und verkaufte sich als fairer Gegner anständig.

Die Enttäuschung war dem kranken Ehrenberger Spielertrainer Robert Schorstein anzumerken: „So etwas ist mir noch nie passiert. Das habe ich in der Kabine auch klar angesprochen. Die erste Halbzeit hatte mit Abstiegskampf nichts zu tun. Das war die Leistung eines Absteigers“, so der Trainer, der sich wunderte, „dass wir uns von jedem diagonalen Ball so in Gefahr bringen lassen.“

Dass auch Mitte der zweiten Halbzeit die Trikots einiger Spieler trotz des tiefen Platzes noch blütenweiß waren, dem wollte Schorstein nicht widersprechen: „Das war gegen Weidenhausen und Flieden ähnlich. Einige scheinen nicht verstanden zu haben, um was es geht. Das Ergebnis ist das eine, aber auch nach einem 0:2 wäre ich heute sauer.“

Die Ehrenberger hatten ihre Startformation im Vergleich zum 0:2 gegen Flieden auf drei Positionen verändert: Michael Geier, Leon Bau und Mark Jaksch standen wieder in der ersten Elf, während Robert Schorstein sich selbst und dazu Sven Bambey und Julius Brehl draußen ließ.

Was diejenigen, die auf dem Feld standen, auf den Platz zauberten, war unter aller Kanone. Keine Körperspannung, kein Lust in die Zweikämpfe zu gehen, viel zu weit weg von Ball und Gegner - die Liste der Kritik könnte man nach dieser Vorstellung ellenlang weiter führen.

Zu keiner Sekunden war Ehrenberg dem OSC auch nur ein halbwegs unangenehmer Gegner. Viel mehr ergab sich die Elf von Robert Schorstein ihrem Schicksal. Das 6:0 zur Pause war selbst in der Höhe verdient. Ehrenberg kassierte Tor um Tor, weil man es den Vellmarer Angreifern soooo einfach machte, wie es in der Verbandsliga eigentlich nie vorkommt. Der OSC nahm die Einladungen an und spielte zudem brutal effektiv. Bis zum 5:0 hatte der Gastgeber nicht wirklich viel liegen lassen. Die ersten vergebenen Chancen gab es dann in der Schluss-Viertelstunde vor der Pause.

Nach dem Wechsel wurde Ehrenberg etwas besser, stand kompakter. Allerdings ließ Vellmar auch stark nach. „Wir wollten den Gegner nicht vorführen, sondern das Spiel mit dem 6:0 im Rücken respektvoll zu Ende spielen. Deshalb haben wir in der Kabine auch klar angesprochen, dass wir keine Beinschüsse oder sonstiges sehen wollen. Das hat die Mannschaft seriös gemacht“, attestierte Vellmars Co-Trainer Roland Borrmann. Der ehemalige Fuldaer Borusse weiter: „Unsere Mannschaft hatte Spielfreude und dennoch hat es wieder nicht geklappt, dass wir endlich mal die Null halten.“

Am Ende hielten beide Serien: Vellmar bleibt auch in der achten Partie nacheinander ungeschlagen, während Ehrenberg die achte Niederlage im neunten Auswärtsspiel mit nach Hause brachte.

Die Statistik

OSC Vellmar: Schlöffel; Igel, Wagener, Brinkmann (69. Ganns), Siebert, Schanze (65. Despotovic), Milloshaj, Scherer, Glogic (46. Löbel), Demaj, Aytemür.
SG Ehrenberg: Leimbach; Dinkel, Moritz Schäfer, Jestädt, Keidel (46. Bambey), Bau, Jaksch, Beck, Geier (46. Marius Schäfer), Müglich (63. Scheffler), Bublitz.
Schiedsrichter: Christian Krafft (Bad Arolsen).
Zuschauer: 120.
Tore: 1:0 Serkan Aytemür (3.), 2:0 Egli Milloshaj (10.), 3:0 Enes Glogic (18., Foulelfmeter), 4:0 Dennis Schanze (20.), 5:0 Enes Glogic (29.), 6:0 Serkan Aytemür (39.), 7.0 Egli Milloshaj (60.), 7:1 Marius Bublitz (84.).
Besonderes Vorkommnis: Linor Demaj (Vellmar) schießt Foulelfmeter neben das Tor (79.).

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